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PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

Titel: PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde
Autoren: Perry Rhodan
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Erschöpfung senkte sich über die gesamte
Szene rund um den mächtigen Baum.
    „Morgen sind wir in Assur. Möglicherweise eine
Siedlung", sagte ich. „Jedenfalls die Heimat des
hakennasigen Mikaylu. Dort werden wir weitersehen, weil wir mehr
wissen. Und was ist das?"
    Ich erkannte nur, daß ich eine Metalltafel in den Händen
hielt. Ich warf sie vorläufig zu dem anderen Beutegut und
arbeitete weiter. Die Pferde waren in kurzer Zeit versorgt. Wir
schichteten unsere Ausrüstung um und brachten sie vor
Langfingern in Sicherheit. Dann hängte ich eine unserer
Tiefseekuppel Lampen in das Geäst des Baumes; sie sah aus wie
eine Öllampe mit Papierschirm, gab aber fünfhundertfache
Lichtstärke. Zakanza und Ptah wuschen sich die Hände und
bereiteten ein Essen. Ich entsann mich wieder der Metalltafel, holte
sie und hielt sie ans Licht. Meine Augen weiteten sich, einen Moment
lang war ich vor Schreck erstarrt.
    Auf einer Seite befand sich eine Landkarte. Sie war als
Strichätzung ins Metall eingegraben. Flüsse, Berge und
Täler, Wüsten und Himmelsrichtungen, durch Sonnenstand
gekennzeichnet, Siedlungen und Brunnen - und ein Baum nahe einer
Stadt. Eine Landkarte für Analphabeten! Ich drehte die Tafel um,
ohne sie richtig studiert zu haben. Die erste Zeile sprang mich
förmlich an.
    Sie war in Arkonidisch geschrieben. Ich las, außerordentlich
verwirrt und von einer falschen Hoffnung geschüttelt:
    Das schreibt ES an Atlan.
    Ihr habt siebzig Jahre geschlafen. Im Land zwischen Buranun und
Idiglat, dem Zweistromland, sind Pferde unbekannt. Ich habe sie daher
herbeischaffen lassen. Du erkennst, daß meine Regie
funktionierte. Nimm die Tiere und reite. Ihr seid für einen
Krieg mit Fremden ausgestattet worden. Untersuche die Ausrüstung
genau! Der Planet der Barbaren ist in ernster Gefahr. Ich werde euch
auf meine Art sagen, was zu tun ist. Ich und ihr: wir sind die Hüter
von Larsaf lll.
    Dein problematischer Freund ES
    Mein Extrasinn zischte:
    Jetzt weißt du, wo du bist und - wann!
    Ich schnippte mit den Fingern und hielt Zakanza und Ptah die Tafel
hin. Der Text in Arkonidisch nahm weniger als ein Drittel Platz ein.
Auf den verbleibenden zwei Dritteln war dieselbe Botschaft in den
Glyphen der ägyptischen Pharaonenschreiber abgefaßt.
Zakanza und Ptah lasen leise und korrigierten sich gegenseitig. Kein
Text in dieser Bilderschrift war völlig eindeutig. Aber
gemeinsam erfaßten sie genau die Entsprechung für die
Worte in meiner Sprache. Zakanza faßte sich zuerst und sagte
düster:
    „Es ist seltsam, einer Macht gehorchen zu müssen, die
sich dergestalt äußerst. Ich verstehe."
    „Und ich ahnte es! Nichts war daran", Ptahs Arm
beschrieb einen Halbkreis, „zufällig. Wir sind wie... wie
dressierte Hunde."
    „Der Vergleich ist nicht falsch. Ich habe indes etwas
dagegen, mit diesen Tieren verglichen zu werden", sagte ich
ernst. „Unser Gebieter ist mit uns noch nicht fertig. Sprechen
wir zunächst einmal in Ruhe mit dem Karawanenführer."
    „So sei es, Atlan", murmelte resigniert Zakanza. Er war
tief in seine verzweifelten Überlegungen vertieft.
    Wir schulterten die Beile und gingen langsam in die Richtung der
drei Feuer. Inzwischen hatte Mikaylu Ordnung geschaffen. Seine Männer
schleiften die Leichen in die lehmige Wüste hinaus, und im
letzten Sonnenlicht erkannten wir zwischen den ersten Sternen die
sichelförmigen Silhouetten der Geier. Eine Gruppe von Knechten
verteilte bereits die Beute. Mikaylu sprang auf, als wir in den
Lichtkreis der Flammen traten. Er deutete auf weichverschnürte
Traglasten.
    „Setzt euch, Freunde. Wir sollten miteinander sprechen. Ich
habe nicht einmal mehr einen Krug Bier!"
    „Wir sind nicht wegen des Bieres hier", sagte ich und
setzte mich zwischen Zakanza und Ptah. Wir blieben unverändert
wachsam, wir mißtrauten jedem und allem. Mikaylu kaute an einem
zäh und talgig aussehenden Stück Braten.
    „Du bist von Assur?" fragte ich. Die Karawane bestand
aus etwa fünfundzwanzig Männern und zumindest einer alten
Frau. Fünfzehn Personen drängten sich um die Feuer und
versuchten, zu verstehen, was wir sprachen.
    „Du sagst es. Wir kommen aus Mari am Buranun-Fluß. Wir
sind am Ende der Reise. Alles ist erschöpft und durstig. Wer
waren jene, die uns überfallen haben? Und wer seid ihr
wirklich?"
    Der Nubier blickte den Handelsmann prüfend an. Es lag kein
Wohlwollen in seinem Blick, aber auch keine Ablehnung. Mikaylu war,
obschon fett und schwammig, ebenso von den Strapazen
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