Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 183 Der Fall Oberon

PR TB 183 Der Fall Oberon

Titel: PR TB 183 Der Fall Oberon
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
der
durch eine Bildverbindung Einblick in das Konferenzzimmer hatte.
    Man war keine Minute zu früh gekommen. Das Hearing wurde
soeben eröffnet. Zugegen waren auf der einen Seite Mardoun och
Vlaas mit zweien seiner Rechtsberater, auf der anderen Seite Ger
Mikajounen mit zwei Sachbearbeitern. Mikajounen eröffnete soeben
die Verhandlung.
    „Sie kennen unsere Argumente, Vlaas", sagte er zu
seinem Gegenüber. „Ihr Antrag wird ordnungsgemäß
behandelt. Aber die Behandelnden sind Menschen, die sich eines
gewissen Unbehagens nicht erwehren können, wenn ein Vermögen,
das auf weit über fünf Milliarden beziffert wird, an einen
Bevollmächtigten übertragen wird, ohne daß sich der
Eigentümer während des ganzen Vorgangs auch nur einmal zu
Wort meldete. Sie haben diese unsere Bedenken freundlicherweise zur
Kenntnis genommen und angeboten, den Eigentümer des Vermögens
bei dem heutigen Hearing per Hyperfunk zu Wort kommen zu lassen. Der
Raum ist für den Empfang einer Hypersendung eingerichtet. Sind
Sie bereit?"
    „Nein, ich bin es nicht", antwortete Mardoun och Vlaas.
„Es ist etwas dazwischen gekommen."
    Eigentlich hätte er niedergeschlagen dreinschauen sollen.
Aber um seine vollen Lippen spielte ein spöttisches Lächeln.
Er hat wirklich noch einen Trumpf im Ärmel, schoß es
Kochern Ahab durch den Sinn.
    „Wie bitte?" fragte Ger Mikajounen überrascht.
„Wir sind umsonst hierhergekommen?"
    „Keineswegs", antwortete der Springer. „Van
Maaghem selbst ist abgehalten, heute zu uns zu sprechen. Er befindet
sich in schlechtem Gesundheitszustand und bedarf ärztlicher
Aufsicht. Aber ich habe jemand anders, der heute zu Ihnen sprechen
wird, nicht über Hyperfunk, sondern in Person."
    „Wer ist das?" wollte Mikajounen wissen. „Sie
werden sehen", antwortete Vlaas strahlend. „An den Worten
dieses Zeugen werden Sie nichts auszusetzen finden."
    Er nickte einem seiner beiden Berater zu. Dieser stand auf und
verließ den Raum. Kurze Zeit später kehrte er zurück,
gefolgt von einer jungen Frau, die unauffällig gekleidet und von
bescheidenem Äußeren, keines Mannes Aufmerksamkeit erregt
hätte.
    Außer eines einzigen.
    VanMaaghem, der bisher der auf den Bildschirm überspielten
Verhandlungen mehr oder weniger teilnahmslos gefolgt war, schoß
in die Höhe und schrie:
    „Zheerika...!"
    Im Konferenzzimmer erkundigte sich Ger Mikajounen:
    „Wer ist die Zeugin?"
    „Zheerika VanMaaghem", antwortete die junge Frau
selbstbewußt. „Ich kann mich ausweisen. Ich bin im
Auftrag meines Vaters hier, um diese Sache voranzutreiben."
    Ger Mikajounen, der in das Komplott nicht eingeweiht war, wirkte
ein wenig hilflos. Er sagte:
    „Sie werden sich eine Überprüfung Ihrer Identität
gefallen lassen müssen", sagte er. „Aber gehen wir
einstweilen von der Annahme aus, daß Sie in der Tat die Erbin
des VanMaaghemschen Vermögens sind. Was haben Sie uns zu sagen?"
    Zheerika stand unmittelbar vor Ger Mikajounens Sessel. Mit lauter
und energischer Stimme verkündete sie:
    „Es ist der ausdrückliche Wunsch meines Vaters, daß
Mardoun och Vlaas' Antrag so bald wie möglich positiv beschieden
wird. Er hat mich damit beauftragt, dies hier zu äußern.
Er selbst wird seinen Wohnsitz auf der Erde nehmen, sobald er aus
ärztlicher Behandlung entlassen wird und die Geschäfte
abgewickelt hat, die ihn jetzt noch von Terra fernhalten."
    Kochern Ahab hatte den alten VanMaaghem im Auge behalten. Er sah
ihn wanken und sprang auf, um ihn zu stützen. VanMaaghem aber
winkte ab.
    „Lassen Sie nur!" keuchte er. „Ich komme schon
zurecht. Wann machen wir dieser Farce ein Ende?"
    „Ich schlage vor, sofort", antwortete Lynne Acija an
Ahabs Stelle. „Dort ist die Tür!"
    VanMaaghem schritt darauf zu. Kochern Ahab hielt sich dicht hinter
ihm. Die Tür fuhr auf, als sich VanMaaghem ihr weit genug
genähert hatte. Drinnen sprang Ger Mikajounen auf.
    „Was ist...?" rief er überrascht.
    Lynne Acija drückte sich an Kochern Ahab vorbei durch die
Türöffnung und winkte ihrem derzeitigen Vorgesetzten
beruhigend zu.
    Mardoun och Vlaas und Zheerika hatten sich umgedreht. Die Wirkung,
die VanMaaghems unerwartetes Erscheinen auf sie beide ausübte,
war verheerend. Vlaas wurde totenbleich. Seine Augen quollen aus den
Höhlen. Er wollte aufstehen, aber die Muskeln versagten ihm den
Dienst. Mit einem ächzenden Laut sank er in seinen Sessel
zurück.
    Zheerika dagegen hatte sich in eine Statue verwandelt. Aus
unnatürlich großen Augen starrte sie ihren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher