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PR TB 179 Unsterblichkeit X 20

PR TB 179 Unsterblichkeit X 20

Titel: PR TB 179 Unsterblichkeit X 20
Autoren: Perry Rhodan
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Einbaum, wie es bei den Than-kher
zu vermuten gewesen wäre. Nein, es handelte sich um ein modernes
Boot mit einem Rumpf aus glasfaserverstärktem Kunststoff und
einem Staustrahltriebwerk, das noch arbeitete. Das Boot lag kieloben
auf dem Sand, daher produzierte das Triebwerk nur einen Luftstrahl.
    „Hilf mir!" bat Bully, und Gwendolin kam herangewankt.
Die Haare klebten ihr am Kopf, ihr Kleid bestand nur noch aus Fetzen,
aber sie brachte ein Lächeln fertig. Bei einem Zusammenstoß
hatte sie die restlichen Schneidezähne im Oberkiefer eingebüßt,
und das machte ihr Lächeln etwas befremdlich.
    „Du mußt einen roten Knopf finden", erklärte
Bully. „Wenn du ihn hast, dann mußt du den Knopf
drücken!" Er packte zu und straffte die Muskeln.
Zentimeterweise hob er das Boot seitlich an, bis eine Lücke
entstand, durch die Gwendolin schlüpfen konnte. Das Mädchen
war gelenkig wie ein Aal. Gwen glitt unter die Schale und schaltete
den Motor aus. Jetzt erst konnte Bully richtig zupacken. Mit
gewaltiger Kraftanstrengung wuchtete er das Boot in die richtige
Lage. „Ich fürchte", sagte Gwendolin leise, „dieser
Onkel ist ein bißchen tot."

    Daran konnte es keinen Zweifel geben. In der Brust klaffte eine
Wunde, und die Augen des Mannes waren gebrochen. Es war kein Anblick
für ein kleines Mädchen, aber das ließ sich nun nicht
mehr ändern.
    Wichtiger noch als der Tote selbst war das, was er bei sich trug.
An der Hüfte hing ein Impulsstrahler, und um den Hals trug der
Tote einen Zellaktivator. Bully war zu angeschlagen, um sich über
die Paradoxie dieses Anblicks klar zu werden - ein Toter, der am Hals
den Garanten der Unsterblichkeit trug.
    Als erstes griffBully nach der Waffe des Toten. Der Mann hatte
einige Male damit gefeuert, aber das Magazin war noch gut gefüllt.
Dann nahm Bully dem Toten den Zellaktivator ab. Nachdenklich wog er
das Gerät in der Hand.
    Er brauchte sich den Aktivator nur umzuhängen, dann war er
ebenso unsterblich wie Perry Rhodan und Atlan. Niemals wieder würde
er bangen müssen, ob es rechtzeitig gelang, Wanderer zu finden,
bevor der letzte Zeitpunkt für die lebenserhaltende Zelldusche
verstrichen war. Ein Zellaktivator machte den Träger von dieser
Prozedur unabhängig. Unabhängig war ein Aktivatorträger
auch vom guten Willen Perry Rhodans. Er allein hatte von ES das Recht
zugestanden bekommen, zu entscheiden, wer in den Genuß der
Zelldusche kommen sollte. Bisjetzt hatte es nie Zweifel gegeben, daß
zu diesem bevorzugten Personenkreis auch Regi-nald Bull gehörte.
Was aber, wenn Perry Rhodan nicht länger für Bully die
Zelldusche gewähren konnte?
    Bully brauchte sich den Aktivator nur umzuhängen, dann war
auch dieses Problem für alle Zeit gelöst.
    Die Angelegenheit hatte nur einen Haken. Perrys Aktivator und der
von Atlan konnten nur von Perry oder Atlan getragen werden. Thomas
Cardif, der sich Perrys Aktivator erschlichen hatte, war an den
Folgen der sogenannten Kontraindikation gestorben. Bei dem Aktivator,
den Bully in der Hand hielt, konnte das nicht passieren. Wer immer
ihn trug, Mensch oder Außerirdischer - jeder erhielt vom
Aktivator die lebenserhaltenden Impulse. Das Gerät stellte sich
stets auf denjeweiligen Träger ein.
    Eine einmal erhaltene Zelldusche konnte Reginald Bull niemand
abnehmen, wohl aber einen Zellaktivator. Im Grunde genommen lebte er
mit einem derartigen Aktivator gefährlicher als früher. Zu
all den verschrobenen Motiven, aus denen heraus Attentate auf ihn
denkbar waren, kam nun noch ein neues Motiv hinzu - die Gier nach dem
Aktivator. Wie wenig der Besitz des Aktivators allein half, zeigte
der Tote. Er hatte die Unsterblichkeit in der Hand gehalten, nun war
er tot, offenkundig ermordet worden. Bully vermutete, daß der
Schwerverletzte versucht hatte, sich in Sicherheit zu bringen, und
dabei auf dem See gestorben war. Führerlos war das Boot
weitergerast, bis es in der Nähe der Than-kher-Siedlung von der
Flut erfaßt worden war, die die Explosion ausgelöst hatte.
    Bully wußte, daß die Than-kher sich nicht für
alle Zeiten im Wald verbergen würden. Die Zeit, in der er noch
fliehen konnte, war knapp bemessen.
    Bully steckte den Aktivator in eine Hosentasche.
    „Hilf mir", bat er noch einmal. „Wir müssen
das Boot zum Wasser schaffen!"
    Mit vereinten Kräften brauchten sie nur wenige Minuten für
diese Arbeit. Bully dachte noch daran, aus einer der halbzerstörten
Hütten der Than-kher Wasserschläuche zu besorgen, denn das
Brackwasser des
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