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PR TB 179 Unsterblichkeit X 20

PR TB 179 Unsterblichkeit X 20

Titel: PR TB 179 Unsterblichkeit X 20
Autoren: Perry Rhodan
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zuvorzukommen.
    „Welche Adresse am Goshun-See wünschen Sie? Der See ist
ziemlich groß!"
    „Werden Sie nicht zudringlich", keifte der Dicke. „Was
geht es Sie an, wen ich besuche? Kümmern Sie sich um ihr
Fahrzeug! Was ist das überhaupt für ein Geräusch?
Fliegt das Ding vielleicht bald in die Luft?"
    „Lediglich der Motor, Sir", antwortete Burt freundlich.
Im Rückspiegel konnte er sehen, wie sich der Dik-ke an die
Arbeit machte, in möglichst kurzer Zeit eine Bonbonschachtel zu
leeren. Erst als er die Aufschrift auf dem Deckel sah, entdeckte
Burt, daß es sich bei den Bonbons um Pillen handelte. Wenn sich
der Dicke immer derartig mit Medikamenten vollstopfte, war es kein
Wunder, wenn er an Bluthochdruck und einem handfesten Leberschaden
litt. Dem pausbäckigen Gesicht nach zu schließen, war der
Fahrgast etwa fünfundzwanzig Jahre alt-die restlichen Zeichen
sprachen aber eher für fünfzig und mehr. Wenn der Dicke so
weitermachte, würde er seine Pensionierung nicht mehr erleben.
    Langsam begann Burt das Spektakel zu genießen. Während
der Fahrt beschwerte sich sein Fahrgast über die eisige Kälte
in dem Gleiter, obwohl er sich während seiner wütenden
Tiraden ununterbrochen mit einem häßlichen rotkarierten
Taschentuch den Schweiß vom Gesicht wischen mußte. Er
stellte Vermutungen über Burts Abstammung und Intelligenz an,
jammerte über die unerträgliche Hitze und brachte es
beiläufig noch fertig, ein einpfündiges Marzipanschwein
nebst einem Viertelpfund Magenpillen zu*vertilgen. Er verbat sich
wütend jeden Kommentar von Burt und beschimpfte ihn wenig später
als rücksichtslos und flegelhaft, weil Burt keinen Laut mehr von
sich gab.
    Während der Dicke schimpfte,jammerte, keifte und fauchte,
begann Burt zu überlegen, welchen Beruf sein Fahrgast wohl haben
mochte. Als erstes tippte er auf einen Beamten; nur ein Mann in
unkündbarer Stellung konnte sich ein derartiges Benehmen
leisten. Möglich war auch, daß es sich um den Leiter eines
Mädchenpensionats handelte, oder um einen Chefredakteur. Denkbar
war auch, daß der Mann schlichtweg irre war und sich aus einer
geschlossenen Anstalt abgesetzt hatte.
    „Goshun-See", verkündete Burt schließlich.
Das Taxameter zeigte einen erfreulich hohen Stand. „Wünschen
Sie hier abgesetzt zu werden?"
    „Wollen Sie mich meinem Schicksal überlassen?"
keifte der Dicke. „Ich werde mir einen Sonnenstich holen, einen
Herzinfarkt erleiden oder an völliger Erschöpfung sterben.
Steuern Sie nach rechts!"
    Burt begann sich zu wundern. Wenn er die Richtungsangabe des
Dicken richtig verstanden hatte, wollte sein Fahrgastjenen Bereich am
Ufer des Go-shun-Sees aufsuchen, in dem die

    Privatwohnungen der Mitglieder der Administration lagen.
    „Fahren Sie schon", befahl der Dicke schrill. „Denken
Sie daran, daß sich beijeder Minute Stillstand die Temperatur
in diesem Teufelsgefährt erhöht. Wenn Sie noch länger
zögern, werde ich mein Ziel nicht lebend erreichen!"
    Gehorsam ließ Burt den Gleiter anfahren. Der Dicke schien
genau zu wissen, wohin er wollte. Es hatte fast den Anschein, als
würde er sich in diesem Bereich des Goshun-Ufers sehr genau
auskennen. Burt konnte sich allerdings nicht vorstellen, daß
irgendein Mitglied der Administration sich freiwillig diesen feisten
Choleriker ins Haus laden würde.
    „Halten Sie endlich an,junger Mann. Ich will aussteigen!"
    Burt brachte den Gleiter zum Stehen. Er starrte seinen Fahrgast
entgeistert an.
    „Sie wollen Reginald Bull beläs .. .suchen?"
    „Was geht es Sie an, wen ich beläs .. .suche? Wieviel
habe ich zu zahlen? Wieviel? Junger Mann, ich wollte gefahren werden
- ich habe niemals davon gesprochen, daß ich den Bankrott Ihrer
Firma abwenden will. Nehmen Sie schon, und dann verschwinden Sie! Ihr
bloßer Anblick treibt meinen Blutdruck in die Höhe!"
    Der Dicke wälzte sich aus dem Gleiter und drückte Burt
einen Schein in die Hand. „Verschwinden Sie endlich. Den Rest
können Sie behalten. Besuchen Sie eine gute Schule davon - ich
schlage eine Fahrschule vor!"
    Während der Dicke auf die Tür von Reginald Bulls Haus
zuwatschelte, betrachtete Burt Rhyan entgeistert den Geldschein in
seiner Hand. Dann begann er zu lächeln.
    Wahrscheinlich würden nur ein paar Augenblicke vergehen, bis
Reginald Bull den Dickwanst hinausbefördern würde. Dann
hatte Burt auch für die Rückfahrt einen Passagier, und wenn
das Trinkgeld auf der Rückfahrt ähnlich ausfiel, konnte
Burt es sich durchaus leisten, seine
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