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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao
Autoren: Perry Rhodan
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in die Wüste hinaus und blieb
verschwunden.”
    „Was tat er?” fragte ich, nicht sonderlich beunruhigt.
,,Er trank viel, schlug sein Wasser zwischen den Büschen ab und
ging. Ich kenne ihn nicht.”
    „Gab er dir etwas?”
    „Nur schlechten Atem und ein böses Lächeln.”
    Ich schlug dem alten Soldaten leicht gegen die Schulter und
erklärte:
    „Auch ich habe einen großen Bogen und zwei gefüllte
Köcher. Und ich kann kämpfen. Ich werde nicht sterben. Sei
gegrüßt, Muut-Hotep!”
    „Sei gegrüßt, Herr Atlan. Horus wache über
euch allen. Und bringt mir eine fette Frau mit aus Punt!”
„Vielleicht finden wir eine!” sagte ich. Ich hängte
die

    Wassersäcke in den Wagenkorb, gab dem Mädchen die Hand
und zog sie hoch. Wir befestigten unsere breiten Gürtel an den
Lederriemen. Vor kurzer Zeit hatten die drei Tiere getrunken und
waren mit Heu und Körnern gefüttert worden. Vor uns lag der
letzte Abschnitt der Straße. Am Ende dieser höchstens
halbtägigen Fahrt warteten die Schiffe, deren Mannschaften
inzwischen eingearbeitet waren, und auch alle Fehler der
vierundzwanzig großen Schiffe würden erkannt und beseitigt
worden sein.
    „Nimmst du die Zügel, Atlan?”
    „Ja.” Ich sah sie ernst an, und ich erinnerte mich an
jede einzelne Nacht in dem weißen Haus zu Edfu. Aber ich
erinnerte mich auch an Asyrta und ihr letztes Lächeln. Deswegen
sagte ich weiter: „Verzeih mir, Tef-nacht, daß ich nur
deine Freundschaft schätze und mit dir spreche wie mit einem
Mann.”
    Sie seufzte kurz und sagte mit einer Klugheit, die mich
verblüffte:
    „Ich weiß nicht, woran es liegt, aber viele Männer
glauben, die Mädchen und Frauen sind so dumm, wie die Männer
es sich denken. Ich kenne dich nicht gerade schlecht, Atlan, und ich
bin auch nicht dumm.”
    Ich senkte den Kopf und riß an den Zügeln. Die Tiere
ruckten an, fielen in einen leichten Trab und verließen das
Viereck um den Brunnen. Muut-Hotep winkte uns, bis wir hinter der
nächsten Windung verschwunden waren.
    „Wenn ich dummes Zeug rede, dann deshalb, weil ich nur
langsam vergessen kann. Ich möchte dir nicht Unrecht tun. Meine
Haut ist überall wie eine offene Wunde.”
    „Ich weiß, Partner”, sagte sie kurz. „Kümmere
dich um deine schlappen Tiere und um die Straße.”
    Die meisten der einfachen Menschen waren so klug! Und ich, der
Kristallprinz von Arkon, ich schien der dümmste Hund zwischen
Pol und Äquator zu sein. Die

    Stuten wurden schneller, und irgendwo vor uns ging die Sonne
jenseits der öden roten Felsen des Meeres auf, das wir in kurzer
Zeit befahren würden.
    Eine Stunde verging, eine zweite. Ich hielt einmal an, strich
neues Hundefett in die Naben, denn es eignete sich besonders gut als
Schmiermittel, tränkte die Tiere und wusch ihnen Augen und
Nüstern. Wieder rannten wir dahin, zwischen den Steinpyramiden
mit den bis zur Unkenntlichkeit ausgedörrten Binsenbüscheln,
und etwa gegen Ende des ersten Drittels der Strecke geschah es.
    Zuerst merkte ich nur, daß die Tiere einen absonderlichen
Geruch verströmten. Ich dachte nicht allzu viel dabei, aber nach
kurzer Zeit summierten sich die seltsamen Ereignisse.
    Zunächst stanken die Tiere nur. Dann gehorchten sie Zügel
und Trense nicht mehr. Sie wurden schneller und rasten dahin, aber
sie blieben noch immer auf der glatten Straße.
    Dann wurde der gelbe Schaum um ihre Mäuler rot und grau. Ihre
Lungen pfiffen wie die Blasebälge eines Kupferschmieds. Das
Tempo erhöhte sich abermals, aber aus dem rasenden Stakkato der
Hufschläge wurde ein unrhythmisches Geräusch. Hin und
wieder wieherte ein Pferd schmerzlich grell auf.
    „Sie werden verrückt, Atlan!” schrie Ne-Tefnacht.
    „Ich höre es. Irgend etwas ist verkehrt.”
    Dann befiel eine Art Raserei die drei Tiere. Ihre Körper
dehnten sich und zogen sich zusammen. Die Muskeln verkrampften sich
und bildeten unter dem Fell dicke, starre Wülste. Sie wurden
immer schneller, keuchten immer lauter, und es war vollkommen
sinnlos, die Zügel oder die Peitsche einsetzen zu wollen. Aber
sie rasten wie Wahnsinnige noch immer die Straße entlang,
folgten ihren schlangenartigen Windungen und husteten blutigen Schaum
aus ihren Lungen. Jeder keuchende Atemzug verwandelte sich in ein
rauhes,

    winselndes Wimmern. Der rasende Galopp wurde unregelmäßig.
Immer wieder stolperte eines der Tiere, kam wieder hoch und rannte
weiter. Ich stand hinter den Zügeln und wußte nicht, was
ich tun sollte. Ich dachte an meinen Dolch, aber ich
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