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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao
Autoren: Perry Rhodan
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Ptah-Sokar schickte die Mädchen
weg und warf einer den leeren Bierkrug zu.
    „Bringe ihn in einer halben Stunde gefüllt und gekühlt
zurück”, sagte er kurz. „Neter nefer, guter Gott,
werden wir heute abend betrunken sein.”
    Er rülpste leise, zog mit einer Fußbewegung einen
Schemel heran und deutete mit seinem langen, ringgeschmückten
Zeigefinger darauf. Auf eine Weise, die mir gleichermaßen kühn
und selbstbewußt erschien, behandelte er fast jeden anderen
Menschen so richtig und beeindruckend, daß dieser ihn als den
wahren Freund bezeichnen mußte. Der Bote warf, nachdem er
getrunken hatte, einen sehnsüchtigen Blick in den leeren Becher
und sagte:
    „Der Pharao ist begeistert von deinen Plänen für
seine Totenbauwerke. Die Baumeister murren, aber sie
    anerkennen deine Leistung. Auch die Modelle und Zeichnungen für
die Festungsbauten in Buhen am zweiten Katarakt haben Verwunderung
und Freude bei Amenemhet hervorgerufen. Er hat in seiner Weisheit
beschlossen, dich um eine gewaltige Arbeit zu bitten. Er bittet, er
fordert nicht, merke dies, Atlan-Horus.”
    Respektlos knurrte Ptah-Sokar:
    „Wer den Esel treibt, bekommt seine Winde zu riechen. Die
Bitten eines Königs sind wie ein vergifteter Pfeil - sehr
vorsichtig zu behandeln.”
    „Ptah-Sokar mag recht haben”, sagte der Bote. „Aber
beachte meinen Namen.”
    Der Truppenführer biß sich ärgerlich auf seine
Unterlippe, dann lachte er dröhnend auf. So wie mein Name Horus
eine schmeichelhafte Auszeichnung bedeutete, vom Pharao ausgesprochen
- denn Horus, der Falkengott aus dem psedjet, der Götterversammlung,
sah und wußte alles dank der Kraft seiner scharfen Augen, die
mit Sonne und Mond gleichgestellt wurden
    - so war Upuaut, der schakalköpfige Gott, der Öffner der
Wege. Ein Beiname mit Bedeutung und von großer Wichtigkeit!
    „Entschuldige, Freund Zakanza, aber nicht jedermann trägt
seine Wichtigkeit so deutlich zur Schau wie Atlan. Du nicht, und ich
auch nicht. Wir sind Schlamm unter seinen Sandalen.”
    „Wenn ihr aufgehört habt, euch gegenseitig
Höflichkeitsfloskeln an eure häßlichen Köpfe zu
werfen, werden wir vielleicht die Bitte des Pharao erfahren können,
bevor es dunkel geworden ist”, sagte ich grimmig.
    „Recht gesprochen, Herr”, sagte der Bote. Sie ähnelten
sich sehr, diese beiden Männer, stellte ich fest. Noch eine
weitere Seltsamkeit zu all den Geheimnissen, die mich umgaben.
    „Du sollst ein kleines Heer zusammenstellen, Atlan-Horus. Du
sollst nilabwärts reisen und die besten

    Handwerker aussuchen. Man wird dir Holz zum Bau von Schiffen
schicken, Metall, Leinen, alles andere, was du brauchst. Die
Nomarchen werden von anderen Boten verständigt, mit einigen habe
ich bereits gesprochen. Man hat es geschrieben, es wird geschehen,
wie Amenemhet es will. Bis zu fünfmal tausend Helfer, gleich
welcher Art, sollst du dir nehmen können. Der Pharao bittet
dich, nach Punt, ins Land des Goldes und des Weihrauchharzes zu
fahren, vorbei an Buhen, Sem-ne und Kumme an der südlichen
Grenze, jenseits des zweiten Katarakts. Und nun kommt die eigentliche
Bitte des Herrschers.”
    Was ich bisher gehört hatte, klang zumindest verlok-kend.
Aber zugleich wußte ich, daß der Bau einer Pyramide mit
der Menge an Planung und Arbeit vergleichbar war, die vor uns lag.
Aufmerksam beugte ich mich vor und blickte in die großen Augen
des Nubiers.
    „Ich höre, Öffner der Wege!” meinte ich
halblaut. „Kampf? Landnahme?”
    „Ja, Kampf. Aber keine Landnahme. Jenseits des zweiten
Katarakts, in meiner Heimat, in der ich fast jeden Strauch kenne, hat
ein Fürst sein Haupt erhoben wider den Pharao. Niemand kennt
ihn, aber seine schnellen Nomadenkrieger kommen über die
Grenzen, plündern, brandschatzen und zerstören die Kanäle,
Wassermauern und Brunnen. Boten berichten dem Pharao von diesem
Unheil. Überall, sagen sie, stehen riesige Kolosse aus schwarzem
Stein, schwärzer als meine Haut, Horus! Dies soll das Zeichen
des Fürsten sein, der erst vor einem Jahr seine Schandtaten
ausführt. Du sollst ihn, so bittet der Pharao, verfolgen und
besiegen. Denn er kennt keine besseren Männer im Süden als
dich, deinen vorwitzigen Truppenführer und
    - als Finder der Pfade und Erkenner der feindlichen Listen-mich.”
    Ich stützte mein Kinn in die Hand und dachte nach. „Dies
ist ein wahrhaft großes Vorhaben. Eine Expe

    dition ins Land Punt, mit allen Schwierigkeiten, die Niederwerfung
eines Fürsten, den niemand kennt, die lange Fahrt
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