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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao
Autoren: Perry Rhodan
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zögerte.
Jeder der stolpernden Schritte brachte uns dem Ufer um einen winzigen
Betrag näher.
    Tefnacht schrie durch die Laute der Tiere :
    „ Sie sind vergiftet worden, Atlan! Sie werden sterben!”
    Das Ende deines Versuchs, Pferde im Nilland einzuführen,
dröhnte der Logiksektor.
    Ich ließ die Zügel los und knotete sie, ohne sie zu
straffen, an den Wagenkorb. Dann hielt ich mich am Rahmen fest und
wartete, die Reaktionen der drei Pferde sorgsam beobachtend. Immer
häufiger wurde ihr Stolpern, aus dem Schaum war jetzt
schäumendes, helles Blut geworden, und die schmerzlichen Schreie
bekamen eine schrille, endgültige Lautstärke.
    Dann stolperte das in der Mitte angeschirrte Zugtier, brach in die
Knie und zerriß die Riemen, als es sich überschlug. Eine
Deichsel brach. Der Wagen geriet ins Schlingern, ich faßte
Ne-Tefnacht an der Schulter und zog den tödlichen Dolchstrahler.
Die beiden Tiere rechts und links stemmten die Hufe in den Boden,
schlitterten einige Schritte weit auf ihren Hinterbak-ken dahin und
standen mit zitternden Flanken, wild arbeitenden Lungen und
hochgerissenen Köpfen.
    Mit drei Schritten zertrennte ich die Schnüre, die uns
festhielten, dann sprang ich aus dem Wagen und rannte nach vorn.
    Die Tiere - alle drei fast gleichzeitig! - rissen die Köpfe
hoch, stießen ein gurgelndes Wiehern aus und brachen dann, von
den Resten des Geschirrs gehalten, in verschiedene Richtungen
zusammen. Ich hob den Dolch, wählte eine Einstellung und gab
langsam drei

    gezielte Schüsse ab. Das Echo rollte über die Wüste
wie Donner.
    „Ne-Tefnacht - den Rest müssen wir zu Fuß gehen”,
sagte ich. „Es ist nicht weit, aber es wird schwer werden.”
    Mit einigen Schnitten durchtrennte ich auch die Riemen, stemmte
mich gegen die Deichsel und schob den Wagen rückwärts
zwischen den in Agonie zuckenden Kadavern hervor.
    „Tragen wir das Gepäck, oder sollen wir den Wagen
ziehen?” fragte sie und sprang auf die Straße.
    „Ich denke, wir sollten den Wagen ziehen.”
    Mein photographisch exaktes Gedächtnis sagte mir, daß
wir nicht weniger als fünf Stunden zu Fuß zu marschieren
hatten. Ich sah nach dem Stand der Sonne und holte tief Luft. Also
gab es auch hier einen potentiellen Mörder, der damit rechnete,
daß ich in der Wüste und unter der gnadenlosen
Mittagssonne verrückt wurde und mich verirrte und starb. Wir
packten die Deichsel, fuhren um die drei Kadaver herum und zogen
schweigend den Wagen mit der Ausrüstung weiter. Niemand sah uns,
niemand begegnete uns. Sieben Stunden später, als die langen
Schatten der letzten Felsen das Ufer berührten, erreichten wir
den letzten Abschnitt der Straße. Ich ließ die Deichsel
fallen, gab einen donnernden Schuß ab, faßte Ne-Tefnacht
bei der Hand und ging mehr stolpernd als laufend den Hang hinunter.
    Als ich spät in der Nacht im Heck eines Schiffes saß,
den Rücken gegen die Reling gepreßt, die Knie mit den
Armen umfassend, hörte ich wieder die verhaßte, ersehnte
Stimme. Ich hatte nicht damit gerechnet. Ich war zu müde, um
einschlafen zu können.
    Diesmal hörte ich kein lautloses Gelächter von ES. Aber
die Stimme sagte:
    „Niemand hat diese Entwicklung voraussehen können,
selbst ich nicht. Ich weiß, Arkonide, wie du dich

    fühlst. Oder ich kann es zumindest berechnen. Ich habe den
Tod deiner Freundin nicht gewollt."
    Ich sagte verachtungsvoll:
    „Ist es dir nicht gleichgültig, was deine Marionetten
fühlen oder spüren? Für dich gelten nur pragmatische
Grundsätze, nichts anderes.”
    ES fuhr fort:
    „Es ist mir nichts gleichgültig. Aber das eine ist
wichtiger _ für Larsaf Drei, und das andere ist unwichtig.
Bisher hast du mich verflucht, weil ich deine Erinnerungen sperre,
lösche oder manipuliere. Jetzt wirst du dankbar sein - aber nur
bis zum Zeitpunkt der Manifestation, denn nachher wirst du dich nicht
erinnern, warum du dankbar hättest sein sollen-, wenn ich deine
Erinnerung wieder einmal manipuliere. Ich werde alles auslöschen
und ausbrennen, was du an Erinnerungen an Asyrta hast. Deine Trauer
wird wie weggeblasen, wie nicht existent sein. Du wirst unbelastet
und heiter nach Punt reisen, und du wirst vergessen .. .vergessen
...”
    Die Stimme schwieg. Eine halbe Sekunde danach spürte ich
einen rasenden Kopfschmerz, der mich halb bewußtlos machte und
aufschreien ließ. Ich sackte zusammen und wußte, daß
es eben eine Erinnerung gegeben hatte, aber ich erinnerte mich nicht
daran, welche es gewesen war. Ich wurde müder und
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