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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao
Autoren: Perry Rhodan
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und die
schwierige Rückkehr. Der Pharao weiß, daß es Jahre
dauern kann, bis seine Bitte erfüllt ist?”
    Selbstverständlich würde ich sämtliche Privilegien
verlieren, wenn ich nicht der Bitte des Herrschers über das
Nilland gehorchte. Die Bitte war ein Befehl, nichts anderes.
Allerdings wußte ich, daß der Zweite Ame-nemhet klug war
und hervorragende, teilweise sogar selbstlose und ehrliche Berater
hatte. Schon allein deswegen, weil sie meiner wachsenden Macht
mißtrauten, würden sie dieses Vorhaben nicht sabotieren,
denn es garantierte ihnen meine Abwesenheit, vielleicht sogar meinen
Tod. Glücklicherweise kannte mich niemand wirklich, noch wußte
jemand, wer ich war, und woher ich kam. Ich mußte lachen und
fragte:
    „Und du sollst bei uns bleiben und uns helfen?”
    „Ich trage das persönliche Siegel des Pharao. Ich habe
das Recht, Saumselige und Unbotmäßige abzusetzen.
Natürlich werde ich viel reisen müssen, aber letzten Endes
soll ich dich begleiten, Herr.”
    Ich blickte über die riesige, flache Wasserwüste, die
nur beiderseits des Flusses von Sümpfen und Wüste begrenzt
war. Das Wasser roch unangenehm, aber es sicherte dem Land das
Überleben. Diese Art der Landbestellung erforderte ein wirksames
System aus Arbeit und Kontrolle, aus präzise funktionierender
Verwaltung. Die Basis dieser hierarchisch aufgebauten Pyramide
stellten die Bauern und Arbeiter dar, die Sklaven und die Handwerker.
Jene Menschen, die in der Mäßigung, im genau
ausbalancierten Mittelweg das Maß der Dinge erkannt zu haben
glaubten, ungebildete, herzliche Menschen, angefüllt mit einer
bitteren Gleichgültigkeit, die sie befähigte, von Mond zu
Mond zu überleben, ganz gleich, wer an der Spitze der Pyramide
thronte. Diese Menschen, von Seuchen und Katastro

    phen bedroht, noch weitaus mehr als ihr Herrscher dem Aberglauben
oder dem Glauben an fast alle nur vorstellbare Götter, Dämonen,
Vorschriften und Tabus ausgesetzt und unterworfen, waren nichts ohne
die Verwaltung. Die Verwaltung war auf ihre Arbeitskraft angewiesen.
Jeder Beamte konnte ersetzt werden, wenn der Pharao es wünschte.
Der Pharao verhungerte, wenn die vielen Wesire, Nomarchen, Vorsteher
und Aufseher ihr Amt nachlässig betrieben. Das Ganze war ein
monströses, scheinbar unzerreißbares Netz, in dem jeder
einzelne Faden auswechselbar, aber niemals ganze Teile zu ersetzen
waren. Ich merkte, daß beide Männer mich wartend ansahen.
Meine Gedanken kehrten wieder in die Wirklichkeit zurück.
    „Du wirst nicht heute zurückreisen, Zakanza-Upu-aut.
Wir werden heute nacht uns an die Tafel setzen, Bier trinken und
alles besprechen. Es ist ein gewaltiges Unternehmen, das sehr viel
Geist erfordert. Und Kühnheit der Gedanken.”
    „Deswegen”, bestätigte der hünenhafte Nubier
mit seinem scharfgeschnittenen Gesicht, „hat Amenemhet dich
gebeten und keinen anderen. Und er läßt dir sagen, daß
der Nomarch von Buhen, eine außerordentlich kluge, mächtige
und schöne junge Frau, deinen Besuch erwartet. Denn sie hat,
naturgemäß, am meisten unter dem schwarzen Koloß zu
leiden.”
    „Folge der Eule; sie führt dich zu einer Ruine!”
sagte Ptah-Sokar. Dann drehte er den Kopf und brüllte: „Bier,
Tochter des Kruges!”
    „Ein guter Gedanke”, pflichtete der pharaonische Bote
bei. „Auf die gute Blume fliegt die Biene.”
    Ich blickte ihn an, dann den Boten, schließlich die
Umgebung, dann das zierliche Mädchen, das in raffinierter
Haltung den schlanken Krug, eingehüllt in triefendes Leinen, auf
der Schulter trug. Mein Extrasinn meldete sich nach langer Zeit
wieder und sagte hämisch:

    Mit der eigenen Bedeutung wachsen die Aufgaben, die Gefahren und
die Magenschmerzen, Arkonide!
    Ich mußte in meinem Bewußtsein einen gehässigen
Weisen versteckt haben, der damals, während der Prüfungen
zur ARK SUMMIA, geboren oder geweckt worden war.
    Das Mädchen goß vorsichtig, um nicht zuviel Schaum zu
erzeugen, die großen Tonbecher voll. Ptah-Sokar nahm ihr die
Gefäße ab und teilte sie an uns aus. Ptah war ein höchst
merkwürdiger Mann. Etwa knapp dreißig Sommer alt, eine
Handbreit größer als ich, mit dunkelbraunen Augen, bartlos
und mit nackenlangem Haar, das er meist durch einen breiten Streifen
aus besticktem Leder zusammenhielt. Sein Gesicht war falkenartig;
eine gekrümmte, scharf vorspringende Nase, ein eckiges Kinn,
tiefe Falten zwischen Mundwinkel und Nasenflügel. Ein seltsam
beherrschtes Gesicht, das seinen Ausdruck nur selten
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