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PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt

PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt

Titel: PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt
Autoren: Perry Rhodan
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sprechen wollte«,
sagte Redhorse. »Wir müssen uns gründlich überlegen,
was wir nach unserer Rückkehr zur Erde berichten werden.«
    Parral runzelte die Stirn.
    »Verstehe ich Sie richtig, wenn ich vermute, daß Sie
diesen Bericht in unserem Sinne korrigieren möchten?«
erkundigte er sich argwöhnisch.
    Redhorse winkte ab.
    »Sie sind ein Kindskopf, Zach! Es geht mir nicht darum, bei
den Whistler-Spezialisten Eindruck zu schinden. Es ist mir völlig
gleichgültig, wie man unseren Einsatz bewertet.«
    »Dann sehe ich keinen Grund für einen unrichtigen
Bericht«, ereiferte sich Parral.
    »Es geht mir um die Stadt«, fuhr Redhorse fort, als
hätte er Parrals Einwand überhört. »Wenn wir den
Wissenschaftlern auf der Erde sagen, was wir hier erlebt haben,
werden sie mit Forschungsschiffen nach KITCHEN II auf brechen, um
hier alles zu untersuchen. Sie werden keinen Stein auf dem anderen
lassen.«
    »Genau das ist es, was geschehen sollte!« rief der
Major.
    »Wirklich?« Redhorse sah ihn an. »Ich habe
bereits mit Frierer gesprochen. Die Roboter fühlen sich für
die Stadt dort draußen verantwortlich. Sie haben kein Interesse
daran, daß sie gestört oder gar zerstört wird.
Frierer könnte den Robotern die Ereignisse so darlegen, daß
es sich um die geplanten Tests gehandelt hat. Die Roboter haben ihre
Aufgaben zu unserer Zufriedenheit erfüllt.«
    Parral sah bestürzt aus.
    »Natürlich genügt das alles noch nicht«,
sagte Redhorse bedeutsam. »Wir müssen auf der Erde
aussagen, daß die Burgruine mittlerweile fast völlig
zerstört ist und daß es keinen Sinn hat, irgendwann noch
einmal eine Expedition nach KITCHEN II zu schicken.«
    »Das alles ist eine gewaltige Lüge!« stieß
Parral hervor. »Sie verlangen von mir, daß ich Sie dabei
unterstütze, nur, um diese, diese Ruine zu schützen.«
    »Begleiten Sie mich in die Zentrale!« forderte
Redhorse ihn auf. »Ich möchte, daß Sie sich das, was
Sie gerade als Ruine bezeichnet haben, noch einmal ansehen.«
    Parral warf Velarde einen hilfesuchenden Blick zu. Der Sergeant
grinste schief.
    »Ich war schon immer ein begeisterter Lügner«,
sagte er.
    Einen Augenblick sah es so aus, als wollte Parral sich auf ihn
stürzen, doch dann verließ er wortlos die Krankenstation,
um Redhorse in die Zentrale zu folgen.
    Als sie den Kommandoraum erreicht hatten, schaltete Redhorse einen
Bildschirm ein.
    »Sehen Sie sich das an!« befahl er Parral.
    Parral trat an die Kontrollen. Auf dem Bildschirm der
Außenbeobachtung zeichneten sich die Umrisse der ehemaligen
Burgruine ab.
    Der Major stand bewegungslos da und konnte seine Blicke nicht
abwenden.
    »Was. was ist das?« brachte er schließlich
hervor. »Man hat das Gefühl, darin zu ertrinken. Es ist
unglaublich schön.«
    »Ich weiß nicht, was es ist«, erwiderte Redhorse
leise. »Vielleicht der Aufenthaltsort für einen kosmischen
Bürger, eine Traumstadt, ein Phantasiegebilde. Verstehen Sie
jetzt, daß ich versuchen möchte, es vor jedem Zugriff zu
schützen?«
    Parral nickte langsam.
    »Erinnern Sie sich, daß auch wir in dieser Stadt
gelebt haben«, fuhr Redhorse fort. »Aber wir vermochten
nicht, diesen Komplex zur Entfaltung zu bringen. Wir haben der Stadt
unbewußt unsere Lebensweise aufgezwungen.«
    Parral mußte sich gewaltsam vom Bildschirm abwenden. Das
Bild der
    Stadt blieb jedoch in seinem Gedächtnis haften.
    »Wegen der Matten-Willys brauchen wir uns keine Gedanken zu
machen«, bemerkte Redhorse. »Sie haben den Sinn dieser
Anlage noch viel deutlicher erfaßt und werden uns in jeder
Beziehung unterstützen.«
    Er schaltete den Bildschirm ab.
    »In ferner Zukunft werden vielleicht wieder einmal Menschen
hierher kommen«, sinnierte er. »Vielleicht können
sie dann in dieser Stadt leben.«
    Parral wunderte sich über die Schnelligkeit, mit der sich
sein Meinungsumschwung vollzogen hatte. Er fühlte sich jetzt mit
für die Sicherheit dieser Stadt verantwortlich. Dabei hatte sie
sich ihm niemals so gezeigt wie den beiden anderen Männern oder
den Matten-Willys.
    »Hopo«, hörte er den Indianer sagen. »Lassen
Sie uns von dieser Welt verschwinden. Jeder von uns wird ein bißchen
von ihr in sich aufnehmen und zur Erde bringen.«
    Knapp zwei Stunden später startete die NIAGARA in den
Weltraum.
    Chefkybernetiker Warren Talbot sah zu, wie sich das schwere Tor
der Prüf Station hinter dem letzten der sieben
Experimentalroboter schloß. Für die Ingenieure und
Wissenschaftler des Talbot-Teams war der abschließende
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