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PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt

PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt

Titel: PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt
Autoren: Perry Rhodan
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sich auf die Quallenwesen und versuchte, sie
voneinander zu trennen und auf die Fluchtröhren im Zentrum des
Kommandoraums zuzuzerren.
    Die Folge war jedoch, daß sie ihn mit unzähligen
Pseudoarmen umschlangen und zu sich hinabzogen. Bevor er sich's
versah, war er selbst Teil des chaotischen Durcheinanders von sich
ständig verändernden Körpern.
    Fluchend und nach Atem ringend, kämpfte er um seine
Bewegungsfreiheit.
    Der gewaltige Körperknäuel rollte in der Zentrale hin
und her und ließ den Terraner dabei nicht los. Velarde erhielt
Stöße und Schläge in die Seiten und gegen den Kopf.
    Schließlich gab er den Widerstand auf.

12.
    Das Bewußtsein, ganz allein zum Ruhepunkt zu fliegen,
belastete den guten Bleehn sehr. Er war nicht sicher, ob man ihn
überhaupt aufnehmen würde, denn der ganze Komplex war für
über
    zwanzigtausend Expeditionsteilnehmer errichtet worden.
    Nur zögernd nahm der gute Bleehn Verbindung zum Ruhepunkt
auf.
    Die Tatsache, daß er als einziges Mitglied der Expedition
überlebt hatte, löste Schuldgefühle in ihm aus.
    Wer in den Immerjetztraum vordrang, nahm unüberschaubare
Risiken auf sich, aber niemand hatte erwartet, daß es zu einer
derartigen Katastrophe kommen würde.
    Man hatte angenommen, daß die größte Gefahr in
Zeitverschiebungen liegen würde und deshalb einen zeitneutralen
Ruhepunkt errichtet. Dorthin konnten die Expeditionsteilnehmer
zurückkehren, ohne mit einer Generation des eigenen Volkes in
Konflikt zu geraten, für die das Experiment längst in
Vergessenheit geraten war oder überhaupt noch nicht
stattgefunden hatte.
    Angesichts des Unglücks war es dem guten Bleehn ziemlich
gleichgültig, ob er in die Vergangenheit, die Zukunft oder sogar
in die Realzeit zurückgekehrt war.
    Der zeitneutrale Ruhepunkt hatte sich nicht sofort gemeldet.
    Für den guten Bleehn war das unbegreiflich, denn er war
überzeugt davon, daß bereits sein erster Ruf gehört
worden war.
    War im Ruhepunkt vielleicht bereits bekannt, was geschehen war?
    Fast hätte der gute Bleehn die Verbindung wieder abgebrochen,
denn die Vorstellung, zurückgewiesen zu werden, erschien ihm
unerträglich.
    Was hätte er in einem solchen Fall auch tun sollen?
    Er war erschöpft und stand in keiner Beziehung mehr zu Raum
und Zeit. Er spielte mit dem Gedanken, in den Immerjetztraum
zurückzukehren, obwohl das bei dem Zustand seiner Sphäre
schwierig oder sogar unmöglich gewesen wäre.
    Als sich die Verbindung zum Ruhepunkt stabilisierte, fühlte
der gute Bleehn deutlich, daß am Ziel irgend etwas nicht in
Ordnung war. Man verheimlichte dem Ankömmling wichtige Dinge.
Der gute Bleehn wagte jedoch nicht danach zu fragen, denn er
fürchtete, daß man ihn dann abweisen würde.
    So näherte er sich dem Ruhepunkt nicht als triumphierender
Entdecker, sondern heimlich und verstohlen wie ein unwillkommener
Eindringling.
    Das erste Signal hatte die Stadt in einen Taumel widersprüchlicher
Empfindungen gestürzt. Nach so langer Zeit hatte sie nicht mehr
erwartet, daß sich die Wesen, für die sie eigentlich
erbaut worden war, noch melden würden.
    Nun war es geschehen.
    Die Stadt war wie gelähmt, und ihre lebendige Form drohte in
dieser Haltung zu erstarren.
    Welchen Anblick mußte sie den Ankömmlingen bieten?
    Auf den Bruchteil ihrer einstigen Größe
zusammengeschrumpft, zerschunden, mutlos und mit einer mühsam
konstruierten Ordnung für ein paar fragwürdige Bürger,
bot sie kein Bild des Willkommens, sondern mußte abstoßend
auf jene wirken, für die sie geschaffen worden war.
    Scham und Kummer drohten die Stadt zu überwältigen. Fast
hätte sie sich aufgelöst, um nur nicht diesen erbärmlichen
Anblick bieten zu müssen.
    Bevor es jedoch dazu kam, registrierte sie, daß es sich
nicht um eine große Anzahl von Ankömmlingen handelte,
sondern nur um ein einziges jener Wesen, für die sie eine endlos
lange Zeit existiert hatte.
    Hoffnung regte sich in der Stadt.
    Wenn sie alle Kraft, die ihr noch geblieben war, auf die Erfüllung
ihrer Aufgabe konzentrierte, konnte sie diesem Einzelgänger das
geben, was er sich von ihr erhoffte.
    Die Stadt dehnte und streckte sich, die Metamorphose ihrer Form
begann.
    Sie schickte die sieben Bürger der zuletzt geschaffenen
Ordnung hinaus, denn sie wollte nur für den Besucher da sein.
    Die Stadt veränderte sich.
    Als der gute Bleehn spürte, daß man ihm freundliche
Erwartung entgegenbrachte, verlor er etwas von seiner Scheu. Die
verzweifelte Furcht, daß man ihn abweisen
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