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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden
Autoren: Perry Rhodan
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zu
kämpfen. Er sah. Feuer. Alle geflohen. Tashil.«
    »Warum bist du nicht mit ihm gegangen, Lapee?«
    Ihr Blick war ausdruckslos. Die Muskeln ihres rechten Armes
spielten unter der seidigen Haut. Es hätte mich warnen sollen.
Ich konzentrierte mich aber auf ihr Gesicht und äußerte
meinen Verdacht.
    »Als er gehen wollte, hattet ihr Streit?«
    »Ja!« wisperte sie mit letzter Kraft. »Hilf mir.
Auf den. Rücken.«
    Ich kniete neben ihr und schob meine Arme unter ihre Schultern,
drehte sie vorsichtig herum.
    »Und im Streit habt ihr gekämpft? Er erschlug dich
fast?«
    »Ja!«
    Sie entspannte sich. Sie atmete mehrmals, ihre Brust hob und
senkte sich gleichmäßig. Dann zuckte der halb
ausgestreckte Körper zusammen, als habe ein Skorpion zugebissen.
    »Und er ließ dich hier liegen. Draußen ist
Feuer, der Palast wird brennen.«
    »Ja«, sagte sie und dann, mühsam und gebrochen:
»Du bist schuld. Ohne dich hätte er mich eine Ewigkeit
lang geliebt.«
    Mit einer letzten, unbegreiflichen Anstrengung riß sie den
Arm unter den Fellen hervor und zielte mit einem langen, nadelfeinen
Dolch auf mich. Der Arm beschrieb einen Viertelkreis. Ich warf mich
zurück, und der Dolch schabte, nachdem er keine zwei Fingerbreit
neben meinem Hals durch die Felle gestochen hatte, über den
Steinboden. Der Griff der blutigen, schlanken Finger löste sich,
Lapee gab auf. Ich kam auf die Beine und zuckte die Schultern.
    »Sei verflucht, Jäger!« flüsterte sie. Die
Geräusche des Windes und alles andere schienen sich weit
entfernt zu haben. Es war totenstill. Aus der Kehle des
Androidenmädchens kam ein langgezogenes, leises Wimmern. Dann
röchelte sie:
    »Sei. verflucht, Jäger. werde so unglücklich. wie
ich. Töte Tashil.«
    Sie zuckte zusammen, aus ihrem Mund brach ein dicker blasiger
Blutstrom, und sie starb. Ich zog mich an der Kante der nächsten
Plattform hoch, griff nach dem Bogen und hörte das Dröhnen
in meinen Ohren. Der Haß war unversöhnlich. Und der Vater
des Übels hatte seine eigene Gefährtin erschlagen, als sie
ihn drängte, gegen mich zu kämpfen. Gab es noch eine
Steigerung des Irrsinns, existierte noch mehr unmenschliche
Grausamkeit auf diesem Planeten? Sie waren nicht schlimmer als Tiere,
denn Tiere töten nur, wenn sie hungern. Die Menschen, die ich
bisher kennengelernt hatte, töteten auch aus Haß, aber sie
quälten nicht.
    Mit mechanischen Bewegungen verließ ich dieses Viereck und
wußte, daß das Morgenlicht nicht mehr fern war.
    Du wirst Tashil in der Ebene bekämpfen! sagte der Extrasinn.
    Die Abdrücke des fehlenden Wagens, die ausgeschirrten
Zugtiere -eines fügte sich zum anderen. Tashil war vor kurzer
Zeit geflohen, ich war sicher, denn die Sterbende war in ihrem Haß
zu ehrlich gewesen. Es würde keinen Hinterhalt geben. Aber noch
hatte ich Paer und Kharg vor mir, die ich schonen wollte. Paer, der
junge Mann, der den Planeten liebte und deswegen aus dem Kreis der
Leute um Tashil ausgestoßen wurde, und Kharg, der trockene
Pragmatiker, wie Alyeshka mir gesagt hatte.
    Sie bewohnten kleine Häuser, die sich inmitten des Waldes
über den Quellsteinen erhoben. Aiv hatte mir den Weg mit der
Spitze des Dolches aufgezeichnet. Oder waren die Häuser schon
verbrannt?
    Ich ging aus dem Palast hinaus, hielt mich an der Rückwand im
Windschatten und sah, daß die Nacht vorüber war. Dunkles
Grau war überall. Der Sturm wütete noch immer, und das
Heulen riß nicht ab. Die Sandschleier waren dichter geworden,
und wenn kein Sand durch die Luft geschleudert wurde, dann rasten
dicke Wassertropfen daher. Im Norden brannte es noch immer, dort
schien es weniger zu regnen,
    und die Wand des Feuers raste zwar nach Osten, kam aber dem Palast
Tashils immer näher. Ich fand den sandverwehten Pfad, der nach
Südosten führte und lief langsam in diese Richtung. Als ich
wieder Waldgebiet erreichte, verstärkten sich zwar die
Geräusche, aber der Sturm wurde gebrochen.
    Nach dreihundert Schritten hörte ich durch den Sturm hindurch
Geräusche. Holz brach, wilde Schreie kamen zwischen den Bäumen
hervor, und der Boden schien zu beben. Ich blieb hinter einem dicken
Baumstamm stehen und griff nach der Waffe. Aus dem Unterholz brach
eine wilde, panische Jagd. Die Tiere dieser Hochfläche, bisher
im Gehege eingesperrt, schienen entweder den Zaun niedergewalzt zu
haben, oder das Feuer hatte die Dornenhecken vernichtet, jedenfalls
wälzte sich ein schmaler, langgezogener Keil von Tieren an mir
vorbei.
    Rinder und Füchse, ein riesiges
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