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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden
Autoren: Perry Rhodan
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Rudel Gazellen, verschiedene
Antilopen, zwei Löwinnen, allerlei Kleingetier, aus einem Grund,
den niemals jemand erfahren würde, raste ein Schwarm
verschiedener Vogelarten genau über dieser Woge aus stampfenden,
schreienden, braunen, roten und fleckigen Tierkörpern dahin. Sie
flohen nach Osten, und die Nachdrängenden würden die
Leittiere über die Kante des Tafelbergs drücken.
    Ein Geschehnis, das ich auch vergessen würde, wenn es nach
dem Willen von ES ging, diesem unbegreiflichen Wesen.
    Ich wartete, erschöpft und ausgelaugt, bis dieser Strom
vorbei war, dann ging ich weiter. Nach einigen Schritten fiel ich in
einen langsamen Trab und fühlte dankbar, wie mir ein strömender
Regenguß, der mich bis auf die Haut durchnäßte, das
geronnene Blut und den Dreck aus dem Gesicht wusch. Das Wasser
schmeckte rauchig und bitter auf meinen schmerzenden Lippen. Und dann
stolperte ich und sah, daß ich am Rand des schmalen Rinnsals
stand, das vom Sand zum Teil verschüttet war.
    Ich folgte dieser neuen Spur, und als der Bewuchs an den Ufern
dichter und dorniger wurde, lief ich im Bett des schmalen Bächleins,
das immer wieder von kleinen Quellen neuen Zufluß bekam und
sich nach einem wilden Lauf über Steine, vorbei an
ausgewaschenen Wurzeln und aufgehalten durch Felder dicker, in Kolben
auslaufender Gewächse, an eine Barriere aus Steinen brach.
    Jetzt sah ich in dem hellgrauen Licht des Morgens die tragenden
Balken und Baumstümpfe, auf denen das Haus Khargs stand:
    Das Haus selbst sah ich nicht, es war völlig zugewachsen. Ich
watete ans Ufer und trank einen Schluck Wasser, ehe ich wieder den
Pfad betrat. Ich folgte ihm und ging dem Rauschen nach, das immer
lauter wurde und schließlich fast das Heulen des
nervenmarternden Windes übertönte.
    Ich stand plötzlich vor einer Doppelreihe geschälter
Stämme, die tief
    in den Boden gerammt waren. Zwischen ihnen führten Holzstufen
aufwärts, bis sie in eine Art Brücke übergingen. Diese
Konstruktion verband Boden und Haus federnd miteinander. Ich blieb
darauf stehen und fühlte, wie sich die Stöße des
Windes auf das Haus übertrugen, das sich leise wiegte. Ich trat
auf die Brücke und rief, so laut ich konnte:
    »Kharg! Ich suche dich!«
    Trotz der Erzählung Aivs zog ich die Waffe und richtete sie
auf die Tür. Das Haus war groß und niedrig und schwang
sich kühn über die Stufen, die von Steinen und Wasser
gebildet wurden. Ich holte gerade Luft zum zweiten Ruf, als die Tür
aufschwang. Ein großer, breitschultriger Mann mit mürrischem
Gesichtsausdruck und nackenlangem, grauem Haar kam heraus. Sein
Oberkörper und seine Füße waren nackt, er trug nur
eine Hose aus Wildleder mit einem breiten Gürtel und der
unvermeidlichen Kupferschnalle.
    Er sah mich ruhig an.
    »Du bist der Jäger und bist am Ende der Jagd?«
    »Ich weiß es nicht. Ob es das Ende ist, mußt du
entscheiden. Ist Paer bei dir?«
    Er winkte und ließ mich an sich vorbeigehen. Ich schob mich
in den Raum hinein, ohne Kharg aus den Augen zu lassen.
    »Nein. Paer ist gegangen, ehe die vier Schüsse aus
dieser Waffe abgegeben wurden. Sein Platz, sagte er, sei nicht mehr
länger hier oben.«
    »Warum hast du gewartet?« fragte ich mißtrauisch.
Der Raum bestand auf allen Seiten aus Holzbrettern. Die Einrichtung
war wie bei Imohag einfach, aber zweckmäßig. Für
Kharg, den »trockenen Pragmatiker«, schien Luxus
unwesentlich zu sein.
    »Ich habe auf dich gewartet«, sagte er ohne
sonderliche Regung. »Dort ist ein Feuer, heißes Wasser
gibt es genügend, und Essen werde ich sofort haben. Hast du den
Vater des Übels getötet?«
    »Nein. Er rast entweder die Straße hinunter oder
befindet sich unten auf der Ebene.«
    Ein spärliches Lächeln teilte Khargs Lippen, dann
brummte er:
    »Ich ziehe es vor, bei einem solchen Wetter im Haus zu
bleiben. Es erscheint sinnvoller.«
    »Keine Furcht vor dem Feuer?«
    »Kaum. Hier ist genug Wasser!«
    Er winkte mich zu einer Tür, die auf eine Terrasse
hinunterging. Zwei Mannslängen tiefer gab es einen kleinen See,
in den sich das sprudelnde Wasser von den wuchtigen Steinblöcken
stürzte.
    »Hör zu«, sagte ich. »Aiv und Alyeshka
sagten mir, ich könne dir trauen, und Alyeshka bat mich sogar,
dich nicht zu töten. Ich habe herausgefunden, daß ihr alle
wißt, daß mich derjenige schickt, von
    dessen Welt ihr gekommen seid. Ich bin todmüde und brauche
Schlaf und Erholung. Du kannst mich mit bloßen Händen
erdrosseln. Wie sehr kann ich dir trauen?«
    Jetzt
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