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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden
Autoren: Perry Rhodan
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auslöschte.
    »Tashil!« schrie ich. »Komm hervor und stelle
dich! Hier ist der Jäger!«
    Der Schrei verlor sich in der Weite des Raumes. Ich begann zu
laufen und wurde immer schneller. Ich handelte wie im Fiebertraum,
eine Kraft, die ich plötzlich spürte, trieb mich vorwärts.
Ich erreichte die
    erste Plattform - leer. Die nächste, wieder leer, Treppen und
Rampen, auf den Plattformen standen alle jene Gerätschaften, die
ich in einem solchen Palast erwarten mußte, Möbel und
Vorratsbehälter, Pläne, auf schwarzen Stein gezeichnet,
Modelle und Plastiken, Lampen und Essen, ein Bad, in dem das Wasser
noch dampfte und roch, Kleidung und Felle. Ich warf mich nach rechts,
als ich die gegenüberliegende Wand erreichte und durch eine
runde Maueröffnung nichts anderes erkennen konnte als eine
schwache Helligkeit im Osten und leere, windgepeitschte Umgebung.
    »Tashil! Du Mörder! Du hast Angst, nackte Angst!«
schrie ich abermals und rannte entlang der nächsten Mauer. Jetzt
sah ich, immer wieder durch die mit Kupferbändern
zusammengehaltenen Stützbalken unterbrochen, daß die
Anordnung der Plattformen einem gewissen Schema gehorchte. Im Zentrum
gab es die tiefste Stelle, die nachfolgenden stiegen unterschiedlich
an, und die höchsten - aber auch einige sehr tiefliegende -
Ebenen lagen ganz außen.
    Als ich die Mitte erreicht hatte, glaubte ich ein schwaches,
langgezogenes Stöhnen zu hören. Ich blieb stehen und lehnte
mich mit der Brust gegen eine Holzsäule. Das Kupferband kühlte
meine brennendheiße Stirn.
    Der Herzschlag dröhnte in meinen Ohren, mein Atem ging
rasselnd. Meine Lippen waren trocken, und ich merkte, daß meine
Knie immer schwächer wurden. Der Zellschwingungsaktivator konnte
die Energie nicht so schnell wieder herbeiführen, wie ich sie
verausgabte.
    Da - wieder! Ein Stöhnen!
    Ich packte die Energiewaffe fester und schlich hinter den Säulen
entlang. Meine Augen durchsuchten den Teil der riesigen flachen
Halle, durch den ich noch nicht gerannt war. Dort, wo sich hohe und
niedrigere Plattformen trafen, konnte sich Tashil verstecken.
    Abermals hörte ich das Geräusch. Direkt von vorn kam es,
schräg von unten. Mit steifen Beinen ging ich über eine
hohe Plattform, hinunter auf eine niedrigere und über eine noch
höhere Plattform. Dann sah ich genau im Zentrum etwas, das wie
ein Bündel Felle aussah. Ich stand ganz starr und blickte
genauer hin. In den tanzenden Schatten sah ich eine große Menge
von Fellen verschiedener Farbe. Dann eine Menge Rot. Blut!
[-Getrocknetes Blut, das auf den Fellen rostrote Flecken bildete. Ich
ging einige Schritte näher, und meine Finger verkrampften sich
um den Kolben der Waffe. Schließlich sah ich eine Bewegung. Ein
menschlicher Körper. Schon wieder ein Opfer dieser Besessenen?
Ich sah helle Haut, eine Bewegung, dann begriff ich.
    Mit einigen Sprüngen überwand ich die nächsten
Plattformen und befand mich kurz darauf am Rand des tiefsten
Vierecks. Unter mir lag auf den blutbesudelten Fellen ein relativ
junges Mädchen, aber ich
    wußte, daß es Lapee war, die Gefährtin des
stärksten Androiden, des Vaters des Übels.
    Ich blickte auf sie hinunter. Entweder hatte sie mit jemandem
erbittert gekämpft, oder man hatte sie niedergeschlagen und für
tot liegengelassen. Sie hatte eine Unmenge Blut verloren. Ich trat
hinunter auf die Felle, und wieder stöhnte sie auf. Es war die
Äußerung einer Sterbenden.
    »Lapee!« sagte ich.
    Sie lag auf der Seite, mit angewinkelten Knien, voller Wunden und
langer, aufgerissener Stellen. Vor kurzer Zeit hatte sie einen
begehrenswerten Körper besessen; jetzt war er nur noch eine
Ruine.
    »Jäger.«, flüsterte sie kaum hörbar.
Ich ging noch näher und ließ mich neben ihr auf die Hacken
nieder. Ich schob den Strahler in den Gürtel, legte den Bogen
hinter mich und berührte ihre Stirn. Eiskalt. Sie fühlte
sich rauh an, wie Stein.
    »Ja. Ich bin der Jäger. Wo ist Tashil?«
    Sie entblößte in einer wilden Grimasse die Zähne.
    »Geflohen. mit Wagen und Sklaven. hinunter.«
    Ich verstand, aber ich begriff nicht. Ich fragte leise, mit rauher
Stimme:
    »Warum hat er dich zurückgelassen, Lapee? Du bist seine
Gefährtin, hörte ich?«
    Sie schwieg. Sie war am Ende und wußte es. Ein Arm lag
zwischen Fellen unter ihrem Körper.
    »Kann ich dir helfen?«
    Sie öffnete die Augen. Sie waren goldfarben und übergroß
herrliche Augen, aber die Augen einer Sterbenden.
    »Er schlug mich. ich wollte ihn dazu bringen, gegen dich
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