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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden
Autoren: Perry Rhodan
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stoßweise
Heulen des Sturmes glaubte ich undeutliche Stimmen zu hören. Ich
ging weiter und näherte mich schrittweise der ersten Tür.
Vielmehr dem ersten Vorhang, der aus dickem Stoff und Fellstücken
bestand. Ein eigenartiger Geruch schlug an meine Nase; seltene
Kräuter mochten so riechen, Schweiß oder gärende
Getränke. Ich schob mit der linken Hand das dicke Zeug zur Seite
und blickte in den Raum hinein.
    »Ich kann es nicht glauben!« stieß ich hervor.
Was ich sah, war mehr
    als verblüffend.
    Der Raum, von zierlichen Öllampen in eine Anzahl heller
Bereiche aufgeteilt, war voller Menschen. Sie schienen berauscht zu
sein. Sie saßen und lagen beieinander. Liebestempel? fragte ich
mich. Es war eine grausige Parodie auf diesen Begriff, denn keiner
der Anwesenden trug den Ausdruck des Glücks im Gesicht. Die Welt
dort draußen schien sie nicht zu interessieren, denn sie waren
wie betäubt. Ich ließ den Vorhang los und suchte mir einen
Weg durch die ineinander verschlungenen Körper. Junge und alte
Menschen waren hier, schöne und häßliche. aber
niemand, der auch nur annähernd aussah wie ein Androide.
    Ich verließ diesen Raum, riß den Vorhang herunter und
duckte mich, als ein Windstoß Sand, abgerissene Pflanzenteile
und einen Wasserschauer in das Häuschen wehte. Ich wartete den
rasenden Ansturm ab und lief dann über den Steg hinüber in
den nächsten Pavillon.
    Das gleiche Bild. Nur schien hier der Rausch schon
fortgeschrittener zu sein. Die Eingeborenen schliefen oder waren halb
besinnungslos. Einige stöhnten, andere führten wirre Reden,
wieder andere bewegten ihre Glieder ziellos und griffen nach mir, als
ich zwischen ihnen hindurchschritt.
    Ich blieb stehen, als ich an einer Säule eine kupfern
schimmernde Metallplatte erkannte. Ich spiegelte mich in ihr, und die
Lampen waren hell genug, so daß ich deutlich sehen konnte.
    So siehst du aus, Arkonide! wisperte mein Extrahirn.
    Vom Kopf bis zu den Zehen mit Schmutz bespritzt. Überall war
Blut, der Schnitt im Leder klaffte, aber die Wunde darunter schloß
sich bereits. Angesengtes Haar, überall die Rußflecken,
die Spuren der Kämpfe - ich wandte mich ab und verließ den
Raum.
    Eine Treppe abwärts, über einen Steg, zwischen
sorgfältig beschnittenen Büschen hindurch und über
einen schmalen Bach, dessen Wasser vom Sturm hochgerissen und
davongeschleppt wurde. Ein gewaltiger gelber Sandschleier senkte sich
jetzt, als der Sturmstoß nachließ, über die Anlage.
Ich ging, Bogen und Strahler in der Hand, auf das Haus in der Mitte
der Anlage zu.
    Der Sturm riß an der Tür, als ich sie öffnete, und
schleuderte sie aus meinen Fingern. Ein Gefühl der Schwäche
ergriff meine Knie. Vor mir breitete sich ein Raum aus, der zwar
einfach, aber mit erlesenem Geschmack eingerichtet war. Kaum weniger
als fünfzig Flammen brannten entlang der Wände, vor
Metallplatten und glasierten Tonkacheln. Der Raum war hell, und
alles, was sich darin befand, wurde deutlich für mich sichtbar.
    Fast ohne Unterbrechung umlief eine tiefe Bank, mit Stoffen und
Fellen hoch bedeckt, die Wände. Sklaven mit seelenlosem Blick
    starrten mich an, zwischen ihnen junge Mädchen. Sie waren
ausgesucht schön und nur mit winzigen Stoffetzen, kleinen
Fellstücken oder metallenem Schmuck und Ketten bekleidet. Auch
sie schienen berauscht, zumindest willenlos. Sie saßen da wie
Puppen, wie ausgeschaltete Automaten. Noch etwas fiel mir auf: Alle
trugen das Haar im selben Schnitt, bildeten gleichsam eine Schar ohne
besondere äußere Merkmale.
    »Du bist gekommen, um zu töten, Jäger!«
sagte eine dunkle, schwingende Stimme. Der Klang war ebenso erotisch
wie abgeklärt. Langsam wandte ich den Kopf und sah in der Mitte
des Raumes eine Art Bank stehen, ebenfalls mit verschiedenen Fellen
überhäuft. Am Fußende kauerte ein junges Mädchen,
am Kopfende lag ein junger Mann mit gewaltigen Muskeln. Die
hellhäutige Frau, die ihre Füße im Schoß des
Mädchens und den Kopf an der Brust des Mannes hatte, hielt einen
Pokal aus silbernem Metall in der Hand. Sie lächelte mich an,
ein abgeklärtes Lächeln. Ich blieb fünf Schritte vor
ihr stehen und sagte langsam:
    »Ja. Denn ich will nicht, daß dieser Planet bestraft,
daß seine Menschen versklavt werden.«
    Ngarto, die Göttin der Liebe, schenkte mir ein trauriges
Lächeln. Die Hand, die den Pokal hielt, zitterte nicht.
    »Auch du bist nur ein Werkzeug, Jäger.«
    »Das mag sein«, erwiderte ich, »aber ich bin
eine scharfe Waffe.«
    »Wir haben
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