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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden
Autoren: Perry Rhodan
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gab keinen Wind. Über mir sah ich einen schwefelgelben
Himmel, in dem die Sonne schwamm wie ein riesiges, giftiges Tier.
    Du mußt Tashil verfolgen, Arkonide! sagte mein Extrasinn.
    Ich blieb auf der unregelmäßigen Sandfläche
stehen, die vor zwei Tagen noch eine Weide gewesen war. Rund um mich
erhoben sich die Bauten des Palasts.
    »Kharg! Ich bin hier, Jäger Atlan!« schrie ich,
die Hände trichterförmig am Mund. Ich wartete nicht lange,
dann tauchte er auf
    der unversehrten Terrasse der rechten Palastseite auf und winkte.
»Hierher! Ich habe interessante Dinge gefunden!« Ich
setzte mich in Bewegung und sprang auf die Terrasse hoch, drang in
einen großen Raum ein und sah, daß Kharg zwei Wagen
gefunden hatte. Sie waren eindeutig Weiterentwicklungen der großen
Jagdwagen, wurden von jeweils zwei Tieren gezogen, zwischen ihnen und
zwischen der schlanken Doppeldeichsel befand sich ein dritter
Halbesel. Ein Wagen war bereits fertig. Die Tiere waren eingeschirrt
und fraßen gleichgültig ihr Futter.
    »Ich wußte von den Wagen«, sagte Kharg. »Aber
Tashil hat eines der großen Gefährte genommen, als er
floh. Ich bin sicher, daß er auf dem Weg zu Alyeshka ist. Dort
wird er versuchen, sein zweites Großreich zu gründen.«
    Er grinste kalt.
    »Du hast Lapee gefunden?« fragte ich und sah zu, wie
er die Tiere zwischen die Deichseln des anderen Fahrzeugs dirigierte
und dort anschirrte.
    »Ja. Und andere interessante Dinge. Du warst bei Ngarto! Der
halbe Palast ist verbrannt.«
    Ich deutete nach draußen und sagte:
    »In einem Jahrzehnt wird hier oben Wüste sein. Noch ein
Sturm, noch ein Brand nach einem Blitzschlag - und alles ist
verschwunden. Was hast du vor?«
    Er grinste wieder. Auch für ihn schien die Zeit hier
abgelaufen zu sein.
    »Zu Alyeshka. Ich bin sicher, daß du Tashil verfolgen
wirst. Ich werde deiner Spur nach Westen folgen und dir helfen, falls
nötig. Aber vorher werde ich mich entsprechend ausrüsten.
Es gibt Werkzeuge und Dinge, die ich mitnehmen muß. Ich habe
bestimmte Pläne. in deinem Sinn, übrigens.«
    »Wir treffen uns also im Palast der Einsamkeit. Und ich, ich
werde Nahrungsmittel suchen, Waffen und Ausrüstung. Und Wasser.
Und dann werde ich Tashil verfolgen.«
    »Ich wußte, daß du dies sagen würdest.
Suche in diesem Raum dort!«
    Ich fand in einem angrenzenden Magazin alles, was ich brauchte.
Nahrungsmittel, leichte Waffen, einen neuen Schild, Wassersäcke
und Felle, alles neu, hervorragend gearbeitet und sorgfältig
gelagert. Ich brauchte keine Beweise mehr, denn ich wußte
längst, daß Tashil versuchen wollte, mit einer riesigen
Armee durch das Land zu ziehen und sein Königreich zu gründen
mit Mord, Terror und Versklavung. Ich nahm zur Sicherheit auch noch
einen Ballen getrocknetes Futter für die drei Halbeselshengste
mit. Dann war der Wagen ausgerüstet.
    »Wann brichst du auf, Kharg?«
    Er warf mir einen nachdenklichen Blick zu und murmelte:
    »In ein paar Tagen. Ich muß mir erst über
bestimmte Dinge klar werden.«
    Ich nickte und streckte die Hand aus. Es war das zweitemal, daß
ich einem Androiden die Hand reichte.
    »Ich nehme einen Weg, der möglichst geradlinig ist. Und
wir treffen uns bei Alyeshka.«
    Ich packte die Tiere bei den Trensen, führte sie hinaus und
faßte dann die Zügel. Ich hatte Handschuhe gefunden, die
mir paßten. Die Tiere waren unruhig und rannten los, sobald ich
die Zügel lockerte. Der Wagen fuhr eine weite Kurve im Innenhof,
die breiten Felgen warfen Sandfontänen hoch, als ich drehte und
das Nebengebäude umrundete, dann nach Osten fuhr. Die lange
Achse federte erstaunlich gut, und die schlimmsten Stöße
wurden abgefangen. Ich wußte nicht, ob das Gefährt und ich
es schaffen konnten, den Berg Alyeshkas zu erreichen.
    Als ich nach dem höchsten Sonnenstand die Stelle erreichte,
an der das Plateau abfiel und als zunächst breite, dann immer
schmaler werdende Straße in Serpentinen abwärts führte,
als ich die Savanne unter mir liegen sah, im Licht dieses schwefligen
Himmels, hatte ich eine Vision: Das leere Land würde
durchwandert werden; von einem gemeinsamen Knotenpunkt, der in dieser
Savanne lag, würden Androiden die Hirten und Jäger führen.
Nach Osten, Westen und hauptsächlich Süden würden
lange Wanderzüge das verfallende Land verlassen. Immer weiter.
Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende. Sie würden die
riesigen Regenwälder durchqueren, entlang der Flüsse
wandern und einzelne Stämme bilden, eigenständige
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