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PR TB 139 Die Sonnengeister

PR TB 139 Die Sonnengeister

Titel: PR TB 139 Die Sonnengeister
Autoren: Perry Rhodan
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der Sache zu
halten ist«, meinte sie. »Ich nehme an, der Marschbefehl
wird nicht mehr lange auf sich warten lassen?«
    »Der Marschbefehl ist da!« verkündete Bekker.
    »Oho! Da hat’sjemand anscheinend brandeilig. Wann
geht’s los?«
    »Morgen früh, fünfUhr Standard!« sagte Yorn
Bekker mit Nachdruck.

    »Was ist das?« fragte Sunik misstrauisch und stocherte
nicht eben vornehm in seiner Schüssel herum.
    »Tigerhasen Stew«, antwortete Nibor Terhaan mit
unüberhörbarem Stolz.
    Nibor Terhaan war der Vorsitzende der Genossenschaft Belezinde,
wie sich die Stadt offiziell nannte. Vor wenigen Stunden hatte er die
Abteilung Psi am kleinen Raumhafen von Neuffun empfangen, als sie
nach mehr als sechzigstündigem Flug an Bord eines Leichten
Kreuzers der Solaren Flotte dort landete. Zu den weiteren
Formalitäten des Empfanges gehörte ein Essen in der Wohnung
des Genossenschaftsvorsitzenden. Es waren noch andere Gäste
geladen worden; aber inzwischen war die Dunkelheit hereingebrochen,
und infolge der alarmierenden Ereignisse der vergangenen Wochen
traute sich im Finstern kaum jemand mehr auf die Straße. Nibor
Terhaan bewirtete die Gäste der Stadt also alleine.
    »Was ist ein Tigerhase?« wollte Guy Taitinger wissen
und ordnete damit seinen Appetit — denn von dem Stew gingen
wahrhaft verführerische Düfte aus — der Neugierde
unter.
    »Ein Tigerhase ist ein Ding, das sich bewegt wie ein Hase
und so gefährlich ist wie ein Tiger«, antwortete Nibor
Terhaan mit der Bündigkeit des Mannes, der ungern überflüssige
Worte macht.
    Sie aßen und tranken dazu von einem bierähnlichen
Gebräu, auf das Terhaan fast ebenso stolz war wie auf sein
vorzüglich gelungenes Tigerhasen Stew.
    Es wurde aus zwei örtlich wachsenden Pflanzenarten nach
ähnlicher Prozedur hergestellt wie Bier, und die beiden Pflanzen
hießen, obwohl sie in biologischer Hinsicht mit ihren irdischen
Namensvettern wenig gemeinsam hatten, Hopfen und Gerste.
    »Wie viele Leute halten Sie in Belezinde gefangen?«
erkundigte sich Yorn Bekker, als sich nach der Mahlzeit eine
Gelegenheit dazu bot.
    »Einhundertundachtzig«, antwortete Terhaan seufzend.
»Glauben Sie mir: wir sind darauf nicht eingerichtet. Wir haben
Gebäude evakuieren und zusätzlich befestigen müssen,
um die Leute alle unterzubringen. Und wenn es so weitergeht, dann
wissen wir überhaupt nicht mehr, was wir tun sollen!«
    »Sind es annähernd gleich viele Frauen und Männer?«
    »Nein. Die Männer überwiegen. Das soll aber nicht
heißen, dass die Frauen seltener an dieser merkwürdigen
Krankheit leiden. Es gibt nur mehr unbewaffnete Frauen als Männer.«
    »Sie halten die Sache also noch immer für eine
Krankheit«, meinte Yorn Bekker nachdenklich.
    »Was sonst soll es sein?« fuhr Terhaan auf.
»Irgendeine Verwirrung des Geistes, die durch wer weiß
was hervorgerufen wird. Sie werden das herausfinden, nicht wahr?«
    »Wir geben uns Mühe«, versprach Bekker, »aber
wir sind keine Ärzte!«
    »Keine Ärzte?« Die Enttäuschung war aus
Terhaans Stimme deutlich herauszuhören. »Was denn sonst?«
    Yorn Bekker bedachte die Schwierigkeit, die es kosten würde,
einem Siedler wie Nibor Terhaan klarzumachen, was pesionische
Energien waren und was einen, der sich damit beschäftigte,
interessierte. Er antwortete also:
    »Wir sind Leute, die sich mit der Klärung
übernatürlicher Vorgänge befassen.«
    »Aha!« staunte Terhaan. »Geister und solche
Dinge, wie?«
    »Das könnte man sagen«, gab Bekker zu.
    »Und Sie meinen, es seien böse Geister, die in die
Leute hineinfahren und sie zu Mord- und Totschlag veranlassen?«
    »Nun, Sie müssen das mit den Geistern nicht so wörtlich
nehmen«, mischte Norma Singer sich ein. »Geister...«
    »Na, geht mich ja auch nichts an!« fegte Nibor Terhaan
das Thema vom Tisch. »Die Leute von Terrania-City werden schon
wissen, wen sie uns in einer solchen Lage schicken sollen.«
    Es war unverkennbar, dass er Norma nicht hatte in Verlegenheit
bringen wollen. In seiner

    derben Art hatte er die Diskussion abgebrochen, um ihr die Mühe
einer Erklärung zu sparen, die er wahrscheinlich ohnehin nicht
verstanden hätte. Schon seit der Landung war klar, dass der gute
Nibor Terhaan ein Auge auf Norma Singer geworfen hatte. Manchmal fiel
es ihm ausgesprochen schwer, den Blick von ihr zu wenden.
    Der Rest des Abends wurde belangloseren Themen gewidmet. Eines
allerdings kehrte immer wieder: die rätselhafte Welle von
Gewaltverbrechen, die seit kurzem über Neuffun
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