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PR TB 137 Am Rand Des Universums

PR TB 137 Am Rand Des Universums

Titel: PR TB 137 Am Rand Des Universums
Autoren: Perry Rhodan
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Ernst
Ellert:
    „Ich weiß nicht, ob wir nach dem Elektroschock, wenn
wir uns von seinem Körper getrennt haben, noch die Verbindung
aufrechterhalten können. Vielleicht ist es uns als reine
Energiewesen unmöglich, ohne Körper miteinander zu
sprechen. In dem Fall wünsche ich dir schonjetzt eine gute
Heimkehr und Glück für dein Volk. Es wäre ein
unendlich großer Zufall, würden wir unsjemals wieder
begegnen."
    „Ich bin dir für deine Hilfe dankbar, das weißt
du. Und ich bin davon überzeugt, daß wir uns eines Tages
wieder begegnen werden, denn wir sind unsterblich, das Universum aber
ist begrenzt. Es stimmt, daß es unbegreiflich groß ist,
aber es ist nicht unendlich. Es hat seine Grenzen, undjenseits dieser
Grenzen liegt das Nichts. In dieses Nichts hinein streben unsere
Galaxien, um sich in Energie zurückzuverwandeln. Vielleicht ist
es dort, wo wir uns wieder begegnen."
    „Das weiß niemand, und wenn esjemanden gibt, der es
weiß, so wird er es uns nicht sagen." Keron stapfte durch
den Schnee bergab. Immer wieder mußte er Spalten umgehen, die
sich plötzlich vor ihm auftaten. Der Abstieg war gefährlicher
als vor vielen Tagen der Aufstieg. Es war wärmer geworden und
der Schnee brüchiger.
    Das Unglück geschah, als er die Ebene mit dem Wald schon
beinahe erreicht hatte. Fünf ausgewachsene und halbverhungerte
Crols waren es, die aus dem verschneiten Wald stürzten und über
die willkommene Beute herfielen. Das alles geschah so überraschend,
daß Keron nicht einmal mehr dazu kam, nach seinen Wurfsteinen
im Tragbeutel zu greifen. Die Bestien waren über ihm, ehe er
eine Bewegung der Abwehr machen konnte.
    Er starb wie ein Held, und als die scharfen Klauen ihn zerrissen,
kam kein Schmerzenslaut über seine Lippen. Und er starb so
schnell, daß der Fremde und Ernst Ellert von einer Sekunde zur
anderen frei wurden.
    Der Abschied war schneller erfolgt, als die beiden es erwartet
hatten, und damit war auf tragische Art und Weise ein Problem gelöst
worden, das noch vor ihnen gelegen hätte.
    Ellert versuchte sofort, Kontakt mit dem Fremden aufzunehmen, aber
es gelang ihm nicht.
    Ihre Befürchtung bewahrheitete sich. Sie hatten die
Verbindung verloren.
    Er war bei den Höhlen, kaum daß er an sie gedacht
hatte. Jetzt, wo er nicht mehr auf einen Gastkörper angewiesen
war, konnte er wieder alles wahrnehmen, was um ihn herum geschah. Er
sah Urabali am Feuer sitzen und einen Knochen abnagen. Panar kam vom
Bach und brachte Wasser. Als Ellert sie erblickte, dachte er an die
Zeit zurück, die er in Urabalis Körper verbracht hatte.
Dochjetzt empfand er keine Liebe mehr für diejunge Frau.
    Das Leben ging weiter, erkannte er, und er hatte dieser
Entwicklung den ersten Impuls gegeben. Von nun an warjede Hilfe für
die Dreibeiner überflüssig geworden, sie würden den
Weg in die Zukunft selbst finden. Mit einem letzten Blick auf die
Höhlen nahm Ellert von ihnen Abschied und befand sich noch in
der gleichen Sekunde hunderttausend Kilometer über dem Planeten.
Um ihn war wieder der Weltraum, wie er ihn schon so lange kannte.
Doch nun wußte er, wonach er zu suchen hatte, und mit dem
ersten Blick hatte er es auch schon gefunden. Da war der große
milchigweiße Fleck, den die vielen hundert oder tausend
Galaxien bildeten, aus denen das Zentrum des Universums bestand.
Ellert unterdrückte den Wunsch, gleich dorthin zu eilen, was ihm
durchaus möglich gewesen wäre. Aber niemals hätte er
sich dann in dem Gewirr der Milchstraßen zurechtgefunden. Er
mußte genau nach dem Plan vorgehen, den er mit dem Fremden
ausgearbeitet hatte. Er mußte die Gasse finden. Vor ihm
entstand die Computerzeichnung aus dem Schiff. Nur nach ihr durfte er
sich orientieren, sonst verirrte er sich erneut.
    Noch einmal warf er einen Blick hinab auf die Welt der grünen
Sonne, dann visierte er sein

    Ziel an, die benachbarte Galaxis. In Gedankenschnelle war er dort,
und schon suchte er das zweite Ziel.
    Eine neue Odyssee begann für ihn.
    Seit Ernst Ellert die Kontrolle über die Zeit verloren hatte,
besaß er auch nicht mehr das Gefühl für sie und ihr
Vergehen. Im Universum gab es keinen Anhaltspunkt, der einzige für
ihn war die Erde. Er begriff auf einmal, warum die Menschen während
ihrer ganzen Existenz die Erde als Mittelpunkt des Weltalls gesehen
hatten, wenn ihre Beweggründe auch anders waren als die seinen.
Er brauchte die Erde als Relation, als Bezugspunkt, während die
Menschen ihr diese Bezeichnung gegeben hatten, weil sie sich
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