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PR TB 137 Am Rand Des Universums

PR TB 137 Am Rand Des Universums

Titel: PR TB 137 Am Rand Des Universums
Autoren: Perry Rhodan
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haben. So wie unsere früheren Vorfahren von Pflanzen oder Tieren
zu leben, war uns im Verlauf der Entwicklung unmöglich geworden.
Wir brauchten synthetische Nahrung, oder wir starben.
    Die Entfernung zur nächstgelegenen Galaxis war so groß,
daß unsere Techniker mir rieten, eine Zwischenstation
einzulegen, damit die Maschinen sich erholen konnten. So machten wir
im Leerraum Pause und trieben im Nichts dahin, vor uns nur die
wenigen Lichtpünktchen der fernen Welteninseln. Hier muß
es auch gewesen sein, daß abermals eine Zeitverschiebung
stattfand. Ich habe es einen „Kosmischen Temporalsturm"
genannt. Eine Erklärung gibt es nicht dafür. Jedenfalls
steht fest, daß uns wiederum ein Zeitsprung über
Jahrtausende,ja vielleicht sogar Jahrmillionen hinweggeschleudert
haben muß. Denn als wir unser Ziel, die jenseits des Randes
gelegene Galaxis, erreichten, befand sich diese gerade im
Anfangsstadium ihrer Entstehung. Grellweiße Sonnen wirbelten um
ein imaginäres Zentrum, ihre Planeten

    waren noch nicht entstanden. Hier nach Leben suchen zu wollen,
wäre verrückt gewesen. Das Leben würde erst in vielen
Millionen Jahren entstehen, vielleicht auch erst in Milliarden.
Trotzdem entschlossen wir uns zu einem zweiten Versuch.
    In drei Etappen legten wir die Entfernung zu einer weiteren
Milchstraße zurück und fanden das gleiche Ergebnis vor.
Wir entschlossen uns zur Umkehr. Unsere Nahrungsmittel reichten für
noch etwas mehr als ein Jahr, und unser Antrieb war nicht mehr ganz
in Ordnung.
    Zehnmal mußten wir eine Zwischenstation einlegen, um endlich
die heimatliche Galaxis wieder zu erreichen. Von nun an flogen wir
mit dem normalen Sternantrieb weiter. Das erschien uns sicherer.
    Um einen Anhaltspunkt zu erhalten, wieviel Zeit inzwischen
verstrichen war, suchten wir zuerst unseren Heimatplaneten auf. Was
ich befürchtet hatte, bewahrheitete sich. Wir kannten unsere
Welt nicht mehr wieder. Die Oberflächengestaltung hatte sich
stark verändert und die Kontinente waren merklich
auseinandergerückt. Dort, wo früher Land gewesen war,
rollten jetzt die Wogen neuer Ozeane. Alles war von dichter Flora
bedeckt, und als wir unseren alten Raumhafen ansteuerten, fanden wir
dort nichts mehr vor. Unsere Kosmo-Archäologen machten sich an
die Arbeit, und sie bestätigten mir, daß mindestens eine
Million Jahre seit unserem letzten Hiersein vergangen war.
    Wir blieben nicht lange. Wenn wirklich so viel Zeit vergangen war,
wie unsere Wissenschaftler errechnet hatten, mußte es andere
Welten geben, auf denen inzwischen Leben entstanden war. Wenn unser
Antrieb noch fehlerfrei gearbeitet hätte, wären wir sicher
ins Innere des Universums zurückgeflogen. So mußten wir
uns damit begnügen, in unserer eigenen Galaxis nach Leben zu
suchen. Und so starteten wir.
    Als wir noch für ein halbes Jahr Nahrung besaßen,
fanden wir diesen Planeten. Er war der einzige, auf dem halbwegs
intelligentes Leben entstanden war. Es würde noch sehr lange
dauern, bis diese merkwürdigen Dreibeiner eine Zivilisation
entwickelten, aber darauf konnten wirjetzt keine Rücksicht mehr
nehmen. Wir mußten versuchen, selbst wenn wir in die Barbarei
zurückfielen und uns wieder daran gewöhnten, Fleisch und
Pflanzen zu essen, den Rest unserer Lebensspanne zu nutzen. Also
landeten wir an dieser Stelle hoch im Gebirge und nahmen Kontakt zu
den Eingeborenen auf.
    Es dauerte lange, ehe wir uns mit ihnen verständigen konnten.
Sie hielten uns für Götter, und wir ließen sie in
diesem Glauben.
    Wir brachten sie soweit, daß sie uns Opfer darboten. In
regelmäßigen Abständen lieferten sie uns die Früchte
ihrer Felder und erlegten Tiere. Wir überwanden unsere Abscheu
und aßen diese Gaben. Einige von uns wurden krank und starben.
Der Restjedoch, darunter ich, überlebte.
    Inzwischen sind viele Jahre vergangen, undjeder von uns fühlt
das Alter und damit das Ende herannahen. Wir haben diese Welt nie
mehr verlassen. Es mag andere bewohnte Planeten geben, aber wir haben
sie nie gefunden. Hier werden wir sterben, und ich werde das Logbuch
bis zu meinem Ende führen. Niemand von uns weiß, wer es
eines Tages finden wird. Unsere Dreibeiner haben gerade entdeckt, daß
man den Stein als Wurfgeschoß benutzen kann. Es wird noch sehr
lange dauern, bis sie wissen, daß es Kohle und Erz gibt. Wir
helfen ihnen nicht dabei. Ihre Entwicklung soll natürlich sein.
    Ich diktiere heute die letzten Aufzeichnungen. Es leben nur noch
drei von uns. Aber wir werden bald
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