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PR TB 137 Am Rand Des Universums

PR TB 137 Am Rand Des Universums

Titel: PR TB 137 Am Rand Des Universums
Autoren: Perry Rhodan
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Bedürfnisse
Kerons nehmen."

    Am anderen Tag aktivierte der Fremde den großen Bildschirm
in der Navigationszentrale.
    Auf ihr erschien das Universum, wie es seinem Volk bekannt gewesen
war. Jeder winzige Lichtpunkt bedeutete eine ganze Galaxis, und es
gab Tausende und aber Tausende von ihnen. Eine davon mußte
Ellerts heimatliche Galaxis sein. Aber welche?
    Der Computer, der den Kurs des Schiffes zurückverfolgt hatte,
zeichnete seinen Flug in die Universalkarte ein. Die feine weiße
Linie sprang von Lichtpunkt zu Lichtpunkt, während unter dem
Bildschirm die entsprechenden Koordinatsdaten erschienen. Jene, auf
die Ellert wartete, waren noch nicht dabei.
    Der Kurs verlief nicht immer geradlinig. Der weiße Strich
verlief im Zickzack, aber die große Linie blieb erkennbar.
    „Die Galaxis müßte es sein", bemerkte der
Fremde.
    Ellert starrte auf das Ende der Linie und wartete auf den nächsten
Sprung. Als er kam, erschienen unter dem Bildschirm die lange
erwarteten Koordinaten.
    Ellert hatte die Milchstraße wiedergefunden. Die Entfernung
bereitete ihm die geringste Sorge, sie war kein Problem. Wichtig war
nur, daß er die Richtung fand. Er prägte sich das Bild der
Sternkarte genau ein, und da er so etwas wie ein photographisches
Gedächtnis besaß, würde er es niemals vergessen.
Trotzdem war es schwierig, das Ziel anzuvisieren, denn es gab
keinerlei optische Anhaltspunkte. Und auf die war er angewiesen. Und
wieder half ihm der Fremde:
    „Du siehst auf der Karte eine seltene Konstellation mehrerer
Galaxien. Sie stehen aufbeiden Seiten über zehn Milliarden
Lichtjahre hinweg fast in einer geraden Linie und bilden eine Gasse.
Wenn du diese Gasse, abgesehen vom eingezeichneten Kurs, weiterhin in
gerader Linie verlängerst, stößt du genau auf deine
eigene Galaxis. Eigentlich kannst du sie nicht verfehlen."
    „Und wie ist die Richtung von hier aus? Wie finde ich sie?"
    „Auch das ist einfach, der Zufall hilft dir. Ich werde es
dir in dieser Nacht zeigen, wenn keine Wolken den Himmel bedecken."
    Sie ließen Keron den Rest des Tages verschlafen, damit er am
Abend frisch war. Ein Blick nach draußen hatte ihnen gezeigt,
daß es sternenklar wurde. Das bedeutete aber auch, daß es
sehr kalt wurde. Es fiel Keron nicht leicht, das Schiff zu verlassen
und durch den hartgefrorenen Schnee zu gehen, um sich ein Stück
von ihm zu entfernen. Dann aber stand er auf einem der flachen
Gipfel, von dem aus man einen großartigen Rundblick hatte.
    „Wir haben Glück, Ernst Ellert. Wenn du senkrecht nach
oben blickst, siehst du die Konzentration der Lichtpunkte, von denen
die meisten Galaxien darstellen, keine einzelnen Sterne. Der milchige
Fleck im Zenit ist eine Zusammenballung von Welteninseln, und genau
in dieser Richtung liegt auch das Zentrum des Universums, der Punkt
nämlich, an dem es geboren wurde. Wenn du darauf zuhältst
und die erwähnte Gasse findest, gelangst du sicher ans Ziel.
Hauptanhaltspunkt ist die Zusammenballung der Milchstraßen.
Eigentlich sollte ich dich beneiden, denn du wirst dein Volk
wiederfinden. Ich aber bin selbst mein Volk. Ich kann nur warten, bis
Ewigkeiten vergangen sind. Dann wird sich mir eine neue Aufgabe
stellen." „Warum kommst du nicht mit mir?" fragte
Ellert spontan. „In meiner Galaxis gäbe es viele Aufgaben
für dich. Warum willst du hier Ewigkeiten warten, wenn die
Gegenwart voller Aufgaben ist?"
    „Dein Volk benötigt keine Hilfe mehr, denn ihr seid
intelligent. Du siehst es am Beispiel dieser Dreibeiner, wie sehr sie
der Unterstützung durch höhere Intelligenzen bedürfen.
Das soll nicht bedeuten, daß man ihre Entwicklung in zu hohem
Maße beeinflußt, aber wir sollten ihnen in manchen Fällen
Wegweiser sein. Mehr dürfen wir nicht tun. Du wirst allein gehen
müssen, denn ich bleibe zurück. Aber es war gut, dir
begegnet zu sein."
    Durch Kerons Augen sah Ellert noch einmal hinauf zum Zenit, dann
wandte er sich abrupt um und ließ den Jäger zum Schiff
zurückkehren. Als Keron die Wärme entgegenschlug, schloß
er die Luke und atmete auf. Er wußte nicht, was er draußen
getan hatte und warum er in die

    Kälte gegangen war, aber nun war er froh, in der warmen Höhle
der verschwundenen Götter zu sein. Er suchte seine Kabine auf
und legte sich zum Schlaf nieder.
    Bald würde er zu seinem Stamm bei den Höhlen
zurückkehren. Er hatte seinen Auftrag erfüllt und dem Dämon
gedient. Er würde wieder frei sein.
    Bevor Keron am anderen Tag aufbrach, sagte der Fremde zu
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