Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 137 Am Rand Des Universums

PR TB 137 Am Rand Des Universums

Titel: PR TB 137 Am Rand Des Universums
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
nicht. Lediglich
seine Vermutung, daß der Oberst fast sein halbes Leben hier
verbracht hatte, bestätigte sich. Und er würde auch bis zu
seinem Tod hier bleiben müssen. Im Augenblick hatte er einen
Streit mit seiner Frau, die er rechtzeitig nach Titan hatte kommen
lassen.
    Rechtzeitig...?
    Ellert war sicher, einen ersten Hinweis erhalten zu haben, aber
viel ließ sich damit noch nicht anfangen. Immerhin deutete
alles daraufhin, daß der Oberst von der Gefahr gewußt
hatte, die der Erde drohte. Hieß das aber nicht gleichzeitig
auch, daß ein Verschwinden des Planeten Erde vorausgeplant war?
    Es war Ellert klar, daß er keine Antworten erhielt, solange
er keine diesbezüglichen Fragen stellen konnte. Er mußte
also warten, bis der Offizier von sich aus an das Problem dachte oder
mit einem anderen Menschen darüber sprach. Das konnte Wochen
dauern, aber was für eine Rolle spielten schon Wochen, wenn es
um die Ewigkeit ging ...?
    Der Oberst kehrte ins Haus zurück, in dem seine Frau schon
mit dem Essen wartete. Sie sprachen nicht viel, und schon gar nicht
erwähnten sie die verschwundene Erde. Erst später, als sie
im Bett lagen und das Licht gelöscht hatten, dachte der Offizier
noch einmal an die Geschehnisse zurück, die sich vor längerer
Zeit im Sonnensystem abgespielt hatten.
    Aus den scheinbar zusammenhanglosen Gedankengängen gelang es
Ellert, die Ereignisse in rohen Umrissen zu rekonstruieren. Die
Laren, die beherrschende Rasse einer fremden Galaxis, hatten Rhodan
und das Solare Imperium so unter Druck gesetzt, daß er sich
gezwungen sah, ein wahnsinnig erscheinendes Experiment durchzuführen.
    Seinen Wissenschaftlern war es gelungen, eine zweite Sonne - einen
weißen Zwerg mit unvorstellbar starkem Gravitationsfeld —
in das System zu bringen und so einen kosmischen Transmitter
aufzubauen. Mit Hilfe dieser Konstellation sollte die Erde
abgestrahlt werden, um an einem sicheren Ort innerhalb der Galaxis
wieder zu rematerialisieren.
    Das Experiment mußte mißlungen sein, wenn die Erde
auch wie geplant verschwand. Aber sie erschien nicht an dem
vorausberechneten Punkt, und weder Rhodan noch einer seiner
Mitarbeiter gaben ein Lebenszeichen von sich. Ein Großteil der
Menschheit war mit ihrem Heimatplaneten verschollen und vielleicht
sogar für immer verloren. Selbst von den fast hunderttausend
Einheiten der Solaren Raumflotte, die in das Experiment mit
einbezogen waren, hatte man weder etwas gehört noch gesehen.
Wenn Rhodan noch lebte, wenn die Menschen noch lebten, wäre es
selbstverständlich gewesen, ein Kurierschiff ins Sonnensystem
zurückzusenden, um von dem erfolgreichen Unternehmen zu
berichten.
    Es konnte eine Fehltransition stattgefunden haben, die den
Planeten in die falsche Richtung

    abgestrahlt hatte, aber das war noch lange kein Grund für ein
spurloses Untertauchen.
    Der Oberst war eingeschlafen, und mit seinen wirren Träumen
vermochte Ellert nichts mehr anzufangen. Er zog sich zurück,
ohne mehr erfahren zu haben.
    Was war mit den Laren? Sie schienen das übrige Sonnensystem
besetzt zu haben, ohne sich jedoch offen in die Angelegenheit der
Menschen zu mischen. Das Verschwinden der Erde war für sie ein
Rätsel geblieben und sie waren auf einen plötzlichen
Überfall aus dem Nichts vorbereitet. Kein Lare glaubte, daß
Perry Rhodan tot war.
    Diese mageren Informationen über die Fremden erhielt Ellert
vom diensthabenden Offizier einer Außenstation, die Jupiter
umkreiste. Auch damit ließ sich nicht viel anfangen, immerhin
gab sie ihm die Gewißheit, daß der Rest-Menschheit, die
im Sonnensystem zurückgeblieben war, keine unmittelbare Gefahr
mehr drohte.
    Er entfernte sich und schwebte dann hoch über der Sonne und
ihren verbliebenen sieben Planeten. Seine Odyssee war noch nicht zu
Ende, aber er hatte eines erreicht: Er befand sich wieder in der
Gegenwart, auf der gleichen Zeitebene wie Perry Rhodan.
    Dicht neben der Sonne bemerkte er erstjetzt den winzigen, aber
ungemein grellen Lichtpunkt. Vorher war er nicht dagewesen. Das
konnte nur der weiße Zwerg sein, an den der Oberst gedacht
hatte. Zwischen ihm und Sol existierte das gravitationelle
Energiefeld des Sonnentransmitters, das stark genug war, einen
Planeten zu entmaterialisieren und abzustrahlen.
    Müßte da nicht auch er, Ernst Ellert, abgestrahlt
werden, wenn er sich hineinbegab? Und müßte er nicht am
gleichen Ort wieder rematerialisieren, an dem nun die Erde stand?
    Er erschrak bei dem Gedanken und versuchte, ihn zu vergessen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher