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PR TB 119 Die Todesmaschine

PR TB 119 Die Todesmaschine

Titel: PR TB 119 Die Todesmaschine
Autoren: Perry Rhodan
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verschlossen. Vurlason trat verwundert zurück. Seinem neuen
Sprachschatz zufolge waren Gastwirtschaften dazu da, den Menschen
Speisen und Getränke zur Verfügung zu stellen. Diese
Funktion konnten sie aber nicht erfüllen, wenn sie geschlossen
waren.
    Einer der Passanten, ein mittelgroßer Mann mit einer
Ledertasche unter dem Arm, blieb neben Vurlason stehen und sagte:
    »Die machen erst mittags auf. Sie sind fremd hier, wie?«
    »Ja«, gab Vurlason vorsichtig zu, in Erinnerung an die
unfreundliche Reaktion, auf die er bei der ersten Begegnung mit
Eingeborenen gestoßen war. »Dann muß ich wohl bis
zum Mittag warten.«
    Der Mann lachte.
    »Sie sind ein Witzbold, wie?« Er schob seine
Kopfbedeckung zurück und-musterte Vurlason. »Warum
versuchen Sie es nicht bei Penthurs Motel?«
    Er deutete mit ausgestrecktem Arm schräg über die
Straße. Vurlason sah einen eigenartigen Gebäudekomplex,
der seinem neuen Wortschatz nach eine Tankstelle sein mußte,
eine Einrichtung, die dazu diente, gegen entsprechende Bezahlung
flüssigen Betriebsstoff für
    die hiesigen Räderfahrzeuge abzugeben. Daneben stand ein
einstöckiges langgestrecktes Gebäude, an dem ein großes
Schild mit der Beschriftung »Penthurs Motel« befestigt
war.

    »Ich danke Ihnen für den Hinweis«, sagte er zu
dem Eingeborenen.
    Der Mann lächelte, halb belustigt und halb verwundert, rückte
seine Kopfbedeckung zurecht und setzte seinen Weg fort.
    Vurlason trat auf die Fahrbahn - und sprang wieder zurück,
als ihm von einem der Räderfahrzeuge lautes Hupen
entgegenscholl. Der Fahrer in seinem Innern blickte Vurlason wütend
an, während er dicht an ihm vorbei fuhr. Vurlason registrierte
die neugierigen Blik-ke von Fußgängern und preßte
die Lippen zusammen. Offenbar verhielt er sich nicht so, wie man es
von einem Eingeborenen erwartete.
    Die Räderfahrzeuge haben Vorrang, überlegte er sich.
Deshalb wartete er eine Lücke im Verkehrsstrom ab und eilte dann
über die Straße. An der Tankstelle standen einige große
Räderfahrzeuge, die offenbar dem Transport von schweren Lasten
dienten -Lastwagen. Vurlason drückte sich an ihnen vorbei, um
nicht abermals ein lautes Hupsignal auszulösen und damit
aufzufallen.
    Als er die Gaststube des Motels betrat, hatte er das Gefühl,
in der Einrichtung teils Vertrautes und teils Archaisches zu sehen.
Er blickte sich suchend um. Etwas fehlte, er wurde sich nur nicht
klar darüber, was.
    »Warum setzen Sie sich nicht?« fragte eine
Eingeborene, eine junge Frau oder ein Mädchen, die ein
belade-nes Tablett trug. »Oder wollen Sie nur telefonieren?«
    Vurlason leckte sich die Lippen.
    »Nein, ich würde gern etwas essen«, antwortete
er. Doch da war die Eingeborene schon weitergegangen. An einem Tisch,
an dem zwei Männer mittleren Alters saßen, setzte sie das
Tablett ab und stellte gefüllte Teller und Tassen vor die Gäste.
Der Duft des Essens aktivierte Vurlasons Speicheldrüsen.
    Er setzte sich hastig an den nächsten freien Tisch. Suchend
glitten seine Finger über die Tischplatte -und
    plötzlich fiel ihm ein, was er vorhin in der Gaststube
vermißt hatte: die Servoautomatiken auf den Tischen und an der
Theke.
    Wieder fragte er sich, warum ihm beim Gedanken an die fehlenden
Servoautomatiken wieder der Begriff »archaisch« kam. Er
konntejedoch nicht länger darüber nachdenken, denn die
Eingeborene blieb zum zweitenmal neben ihm stehen.
    »Was darf es denn sein?« fragte sie.
    Diese Frage versetzte Vurlason abermals in Verlegenheit. Er suchte
krampfhaft in seinem neuen Wortschatz, war aber zu verwirrt, um die
richtigen Begriffe schnell genug zu finden.
    »Was haben Sie denn?« fragte er geistesgegenwärtig.
    Die Frage schien die Eingeborene zu erheitern, denn sie beugte
sich so weit vor, daß er ihr in den tiefen Ausschnitt blicken
konnte und meinte:
    »Eine ganze Menge, aber ich hoffe nicht, daß Sie das
essen wollen. Soll ich Ihnen nicht lieber ein paar Eier mit Schinken
bringen und eine Kanne Kaffee?«
    »Ja, bringen Sie mir das«, erwiderte Vurlason
verwirrt. Er blickte der Eingeborenen nach und sah, daß sie die
Hüften schwenkte, während sie zur Theke ging. Das erhöhte
seine Verwirrung noch, denn es rief Empfindungen in ihm hervor, die
ihm vertraut waren.
    Er riß sich gewaltsam zusammen. Er hatte ein Ziel, von dem
er sich nicht ablenken lassen durfte.
    »Bleiben Sie länger in Onthura?« fragte die
Eingeborene, als sie ihm das Essen und den Kaffee brachte. Der
Begriff »Kellnerin« stellte sich ein. Sie
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