Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

Titel: PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
im Halbrund
geschwungene Treppe nach unten. Neben einem plätschernden
Brunnen machte er halt und warf einen Blick hinauf in den Himmel.
    "Die Sterne", sagte er leise. "Die Sterne. Gerade
wenn ich sie sehe, fällt mir wieder Dener ein, der Beduine. Ich
habe kaum noch Zeit zum Handeln." Fünftausend sichtbare
Sterne, ferne Sonnen. Und dazwischen die Nebel der verschwommenen
Objekte, die das freie Auge nicht mehr unterscheiden konnte.

    Der Mond Cur-Sura löschte mit seinem riesigen gelben Antlitz
den Glanz der Lichter in seiner Umgebung aus, und das kommende
Maximum des RR-Lyrae-Veränderlichen Omikron Arzachena begann zu
lodern.
    "Noch zwei Stunden bis zur Helligkeit. Höchstens
drei..."
    Maras Lombardi brauchte noch den schweren Strahler; er wußte
nicht, ob diese Waffe in den nächsten Stunden nicht entscheidend
eingesetzt werden mußte.
    Er liefzwischen den wohlriechenden Stauden entlang, deren Blüten
geheimnisvoll leuchteten. In den Schatten eines Baumes mit
tiefhängenden Ästen, die voller aromatischer Früchte
hingen. Wieder kam einer dieser skurrilen Brunnen, in denen das
Wasser hochsprudelte, entlang schräger, konkav oder konvex
gekrümmter Steinflächen rieselte und schließlich in
schalenförmige Becken lief, von denen aus unterirdische Kanäle
die Pflanzen ringsum bewässerten. Dann kam ein breiter
Kiesstreifen, derverräterisch sein konnte - die Schritte wurden
deutlich hörbar. Lombardi ging langsamer, bog nach links ab und
umging diese Falle. Ertauchte zwischen den kantigen Buschreihen eines
verspielten Irrgartens auf und erstarrte. Zwei Schritte neben ihm saß
ein Liebespaar. Sie schreckten auseinander. Der Mann sprang auf und
wirbelte zu Maras herum.
    "Du bist dieser Hund ...", begann er.
    Maras' Gesicht lag voll im Licht des Mondes und Omikrons. Maras
hob die Waffe und zielte mit der Spitze des Dolches auf die Brust des
Mannes. "Ruhig, mein Freund", sagte er leise. "Ganz
ruhig. Du hast die Wahl: zu schreien und zu sterben oderzu
schweigen."
    Das Mädchen schluchzte auf, wobei es auf der steinernen Bank
immer weiter von Maras wegrückte und die Kissen herunterwarf.
    "Erwird uns umbringen, erwird ..."
    "Das gilt auch für dich, Schwester der Nacht",
sagte Maras.
    Der Mann blieb stehen, zitternd vor Wut und Angst, aber bereit
vorzuspringen. Maras überlegte fieberhaft; einen Schuß
konnte man hier deutlich hören, und wenn er die beiden
niederschlug, würden sie vorher schreien können und ihn
verraten. Er riskierte es. Eine schwache Entladung trafden Mann in
die Brust, und als das Mädchen den Mund öffnete, um einen
Schrei auszustoßen, feuerte Maras auch auf sie und rannte schon
weiter, ohne sich umzusehen. Er hatte getroffen.
    "Weiter!"
    Er erreichte die Stelle, an der er seine schwere Waffe und die
kostbare Datenspule verborgen hatte. Binnen kurzer Zeit hafte er
beides ausgegraben und am Körper verstaut. Schon rannte
erweiter, keuchend überTreppen und Rampen, zwischen den Wipfeln
der Bäume nach oben. Seine Lungen atmeten den süßen,
einschläfernden Geruch des kleinen, amphitheatra-lischen Parks
ein. Das Murmeln der hochgepumpten Wassermassen blieb hinter ihm
zurück. Jetzt befand er sich auf der letzten Treppe. An ihrem

    oberen Ende war die Tür, hinter der - hoffentlich! - Mhaloo
wartete. Vermutlich schlief sie.
    Niemand bewacht die Tür! stellte er fest.
    Er faßte den getarnten Lähmstrahler fester und streckte
die Hand nach dem Riegel aus. Es konnte sein, daß das Madchen
bewacht wurde, von jemandem, der sich im Inneren des Zimmers
aufhielt. Langsam schwang die Bohlentür nach innen. Maras
blickte in einen fast völlig dunklen Raum; als der Nachtwind
einen Vorhang aufblähte, drangen zwei Lichtstrahlen herein und
spielten aufdem Boden. Maras blieb stehen.
    Etwas warnte ihn.
    Er sah drüben auf dem Lager die Gestalt des Mädchens.
Mhaloo schien zu schlafen. Ihre Atemzüge waren das einzige
Geräusch. Die letzten Tage und Wochen im Dschungel Capucinus
hatten Maras' Ohren geschärft und für fast unhörbare
Geräusche, die nur wenig mehrals Bewegungen waren, geöffnet.
In diesem Zimmer war noch jemand.
    Maras holte Luft, spannte seine Muskeln und stieß die Tür
mit einem wuchtigen Ruck auf. Sie schlug nicht gegen die Wand,
sondern gegen einen Körper. Maras sprang mit einem Riesensatz
ins Zimmer, drehte sich herum, und ein kurzer Schlag trafseine Hand.
Das Messer wirbelte hoch, überschlug sich und landete irgendwo
in der holzgetäfelten Wand.
    "Ich habe dich nicht vergessen!" sagte eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher