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PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

Titel: PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu
Autoren: Perry Rhodan
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Felsen, aber
der Boden der Schlucht wand sich in tausend Kurven. Außerdem
war er mit riesigen Felsbrocken übersät und durch breite
Schutthalden unterbrochen.
    Auf diesem Weltraumbild sah Maras noch etwas: Die Anlage der
prächtigen Stadt existierte zum Zeitpunkt derAufnahme noch
nicht. Und sie konnten gegen Abend oder spätestens am nächsten
Morgen die Stadt der Schamanen erreicht haben. Diese Siedlung,
ebenfalls unter Baumwipfeln verborgen, war undeutlich aufdem
dreidimensionalen Bild zu erkennen. Maras wandte sich an Mhaloo und
sagte:
    "Wir haben einen schweren Tag vor uns, Mädchen. Durch
das Gebirge hindurch und nach Westen. Wirwerden erst gegen Abend
Wasser finden." Sie nickte; Probleme solcherArtwaren
ihrgeläufig.
    "Reiten wir weiter, denn noch ist die Luft kühl. Wir
sind hier in einem Land, wo der Mensch keinen Schatten wirft."
    "Richtig", erwiderte Lombardi und hob sie an den Hüften
in den Sattel. "Wir sind am Äquator."
    In langsamem Trab gingen die Ormel den langen, flachen Hang an,
der sich zwischen den aufragenden weißen Wänden verlor.
    Es mußte Mittag sein, denn das Sonnenlicht schlug wie eine
Keule auf ihre Köpfe. Maras hatte aus zwei Stofffetzen
dreieckige Tücher gemacht, mit denen sie ihre Köpfe und
Gesichter schützten. Das grelle Sonnenlicht, die glastende Hitze
zwischen den Felsen, die Reflexionen aufden weißen Wänden
... das alles ließ ihre Augen tränen und verursachte ihnen
Kopfschmerzen.
    "Maras!" keuchte das Mädchen.
    "Wir sind gleich am höchsten Punkt. Von hier aus geht es
leichter!" sagte er. "Die Tiere sind müde."
    "Ich bin es nicht weniger!" erwiderte er und hieb dem
Ormel mit der flachen Hand aufdie Kruppe. Das Tier fiel in einen
nervösen Galopp, das andere folgte hinterher. Hätten sie
versucht, das Gebirge an einer anderen Stelle zu durchqueren, wären
sie verhungert und verdurstet, aber hier waren die Felsen weder
besonders breit noch besonders hoch. Bisher hatten sie keinen
einzigen Verfolger gesehen - es sah so aus, als habe der nächtliche
Kampf zu viele Männer in Mitleidenschaft gezogen.
    "Warum rast du wie ein Besessener durch diese Welt, Maras?"
klagte Mhaloo.
    '"Weil diese Welt nurvon einem Besessenen gerettetwerden
kann!" sagte er.
    Er fühlte es immer deutlicher: Capucinu befand sich auf des
Messers Schneide. Ging der Raubbau weiter, den die verheerend
angewachsenen Hoorr-Rudel anrichteten, war der Zeitpunkt abzusehen,
an dem es nicht einmal mehr Palmenschößlinge gab. Dann
würde der ganze Planet von

    Kranken bevölkert sein, die sich gegenseitig amoklaufend
ausrotteten, bevor sie starben.
    "Wie kann ein Mann eine Welt retten?"
    Maras versuchte es mit einer Gegenfrage:
    "Wie kann ein Mann ein riesiges Tor öffnen?"
    "Wenn erden richtigen Schlüssel hat."
    Maras sah jetzt vor sich einen langen gewundenen Hang voller
Geröll und Felsen. Der Hang endete an einer Felsenbarriere, die
den Ausblick versperrte. Hatten sie diese Wand umrundet, befanden sie
sich auf der anderen Seite des weißen Gebirges.
    "Ich habe den richtigen Schlüssel!" sagte er. "Und
ich weiß auch, wo das Schloß dafür ist."
    Die Luft des Nachmittags wurde bleiern. Tiere und Menschen wurden
von lähmender Müdigkeit befallen. Aber der Wille des
Anführers übertrug sich auf Mhaloo und die beiden Tiere.
Als sie schließlich die Glutzone durchstoßen hatten, die
vorjeher Felswand lag, sahen sie am Horizont einen dunklen, breiten
Streifen.
    "Wald!" sagte Maras.
    "Wasser!" stöhnte Mhaloo.
    Ein Ormel keuchte qualvoll auf. Ein urweltlicher Schrei kam von
vorn. Eine tiefe, hallende Stimme warzu hören.
    "Da sind sie! Spießt sie an die Stämme, Männer!
    Kämpft, ihrWilden! Reitet, ihrKrieger!"
    Maras' Ormel, das noch über und über naß war - sie
hatten die Tiere durch den kleinen Waldweiher getrieben -, keilte aus
und stieg hoch. Maras, der inzwischen gelernt hatte, diese
merkwürdigen Reittiere richtig zu beherrschen, zwang es wieder
aufden Boden und warf sich nach rechts halb aus dem Sattel, um den
Zügel von Mhaloos Tier zu fassen.
    "Sie greifen uns an! Sie haben uns gestellt!" wimmerte
das Mädchen.
    "Es war ein Koumuraschrei!" brüllte Maras und riss
an der Kandare. "Es ist nicht Ul Kaest!"
    Bäume bogen sich zur Seite, Büsche wurden zertrampelt,
und zwischen dem Gesträuch und hinterden zurückschnellenden
und splitternden Zweigen tauchten drei Koumura Roba auf, in deren
Sätteln die Männer mit eingelegten Lanzen und gespannten
Bogen saßen.
    Sie ritten von drei Seiten auf die zwei
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