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PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

Titel: PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu
Autoren: Perry Rhodan
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Leuchtturm des Alls, Omikron
Arzachena, strahlte unverändert hell. Irgendwo dort oben rasten
Raumschiffe durch das All und orientierten sich an dieser kosmischen
Marke.
    "Verdammt!" fluchte Maras. "Verdammt sei dieser
Planet!"
    "Dieser Mann, der sich Ul Kaest nennt", sagte das
Mädchen, das wie mit dem Sattel verwachsen ritt und hervorragend
die Zügel führte. "Er istwie eine Art lebender
Leichnam. Wie jemand, der dann durch den Wald läuft, wenn
Cur-Sura nichtzu sehen ist."
    Wie ein Schlafwandlerauf Capucinu. Maras überdachte seine
Bemerkungen und sagte:
    "Ich glaube, daß er nicht richtig im Kopf ist.
Vielleicht ist es so: Er handelt kaum und träumt, daß er
viel handelt. Ich weiß es nicht. Aber er und seine Träumer
sind gefährlich."
    "Weil sie den Ducrot jagen?" fragte Mhaloo. Vor ihnen
zeichnete sich jetzt der Rand der Felsen hell gegen einen grauen
Himmel ab. Hinter ihnen erhob sich ein streifiger Morgen.
    "Auch deshalb. Und weil sie Menschen töten, Menschen
entführen, anderen Menschen Dinge ins Essen tun, die sie zu
Träumern macht und zu willigen Sklaven. Das alles ist nicht
schlimm; ein großes Volk verträgt eine Handvoll Irrer.
Aber wenn die Irren mächtig werden, kann es das Leben einerWelt
kosten."
    Sie ritten wieder eine Weile schweigend nebeneinander her. Nur das
Knarren des Leders, die Geräusche der stählernen Kandaren
auf den Zähnen der Tiere, das Schnauben der Ormel und die
dumpfen Huf schlage begleiteten sie. Schließlich rückte
Mhaloo auf und erkundigte sich:
    "Was willst du bei den "Schamanen? Es werden nicht viele
in der Stadt sein." "Ich suche Freunde. Es istwichtig, daß
ich den Prior spreche."
    "Glaubst du an Dherra, das Zeichen derVollkommenheit?"

    "Sicher. An die Vollkommenheit muß man glauben, welchen
Namen sie auch haben mag."
    "V ist pi mal d hoch drei geteilt durch sechs", sagte
das Mädchen. Ihr Haar flatterte im ersten Wind des Morgens.
    "Und O ist pi mal d hoch zwei!" vollendete Maras die
Formel. Für ihn hatte sie den Beigeschmack nahenden Todes. Er
dachte an die Hunderte von ausgemergelten Menschen, Opferder
Mangelerkrankungen, die durch das Überhandnehmen der Hoorr
verursacht wurden und dadurch, daß man die runden Hornschuppen
der Raubtiere als Zahlungsmittel verwendete, als Ausdruck des
Reichstums.
    "Diese Männeraufden Kamura, mit denen du gekommen
bist...", begann Mhaloo. "Sie werden vielleicht bei den
Schamanen sein. Sie alle müssen mir helfen. Ich muß mitdem
Sprechenden Schrein reden."
    Er dachte an die Informationsspule und an die Anweisung für
das Auswechseln, die er mittlerweile auswendig beherrschte.
    "Gehen wir über das Gebirge?"
    Maras Lombardi deutete nach vorn. Ein erstaunliches, aber
keineswegs ungewöhnliches Bild zeichnete sich ab.
    Die Schatten der beiden Reiter fielen schwarz aufden hellen, fast
weißen Sand. Die Köpfe schienen mit dem Horizont zu
verschmelzen. Die Wüste, durch die sie ritten, war eben wie eine
Tischplatte. Die Sonnenstrahlen fielen waagrecht ein. Vor ihnen baute
sich eine kammartige, schartige Mauer auf. Ohne jeden Schattenwurf
sah das Gebirge aus wie eine Kreidezeichnung.
    Der Himmel darüberwarvon einem intensiven Hellrot, das aus
sich heraus zu leuchten schien.
    Der Wind frischte auf, die Luft wurde wunderbar kühl und
leicht. Maras konnte nur am Farbunterschied zwischen dem Sand und den
weißen Kreidefelsen den tiefen Einschnittzwischen den Bergen
erkennen.
    Er drehte sich um.
    "Niemand verfolgt uns!" sagte das Mädchen und sah
ihn an. Er glaubte, in ihrem Gesicht eine Art neuer Klugheit zu
erkennen, einen Ausdruck, wie ihn jemand hat, der einen ungeheuren
Schmerz durchgestanden hatte.
    "Wir müssen versuchen, den geraden Weg zu reiten!"
sagte er. "In der Nähe der Felsen sitzen wirab. Ich habe
Karten."
    "Ich vertraue dir!" sagte Mhaloo.
    Sie ritten weiter. Die leichte Luft schien den Tieren Flügel
zu verleihen. Sie schwebten förmlich überdem Sand, so war
Maras' Eindruck. Und schließlich kamen sie an eine Stelle, an
der die Felsen direkt vor ihnen aufragten.
    "Ich muß nachsehen ...", sagte Maras und hielt
sein Tier an. Sie stiegen ab und führten die Tiere neben einen
Felsen. Während Maras aus seiner Brusttasche die Weltraumbilder
zog, ging Mhaloo auf und ab und äugte in den breiten Spalt
hinein, der sich hier in dem Kalk öffnete.
    "Hier", knurrte Lombardi. "An dieser Stelle müßte
es gehen."

    Er sah auf dem farbigen Weltraumbild die Anlage dieser Schlucht.
Sie verlief von Westen nach Osten durch die kreidigen
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