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PR TB 091 Das Tödliche Element

PR TB 091 Das Tödliche Element

Titel: PR TB 091 Das Tödliche Element
Autoren: Perry Rhodan
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gerade originell, aber hoffentlich wirksam."
    „Ein Versuch könnte keinesfalls schaden."
    Cryjonon grinste. „Den Freifahrern nicht - aber vielleicht
Ihrer Gesundheit."

18.
    Nach den Ereignissen auf Trikton III war Flip Boscyk in die
Psychiatrische Klinik von Trade City eingeliefert worden. Jetzt hatte
man ihn als geheilt entlassen.
    Filp Boscyk hatte nie einen überragenden Intellekt besessen,
das wußte er selbst. Aber sein Geist war klar genug, um zu
einigen Selbsterkenntnissen zu kommen. Er wußte, entweder war
er psychisch immer gesund gewesen und hätte keinen Psychiater
benötigt, oder aber er war auch jetzt noch nicht geheilt. Die
zweite Möglichkeit wies er entschieden zurück. Er wollte
nicht als geistesgestört gelten. Er war ein Mensch wie jeder
andere. Vielleicht nicht so kräftig und schlau wie seine Brüder
- und bestimmt nicht so intelligent wie Michael Rhodan. Oder war das
ein Irrtum? In den letzten Wochenjedenfalls hatte Mike nicht
bewiesen, daß er Filp überlegen war. Ganz im Gegenteil, er
hatte sich von ihm an der Nase herumführen lassen. Und wäre
Mike nicht in einem geradezu beängstigenden Maß mit Glück
gesegnet gewesen, so wäre er schon lange ein toter Mann.
    Mike, dieser Glückspilz!
    Filp, der Pechvogel!
    Filp hatte schon immer Pech gehabt. Schon bei seiner Geburt auf
Hoorns Paradies, als er für einige Zeit ungeschützt der
Amokstrahlung ausgesetzt war. Diese Strahlung, die andere in den
Wahnsinn trieb, hatte Filp zwar nicht vernichten können, aber
sie hatte ihn innerlich irgendwie verändert. Und wenn er es auch
nicht wahrhaben wollte - er war anders als die anderen.
    Auch später war Filp vom Pech verfolgt worden. Er wurde von
allen gemieden, selbst seine Brüder und sein Vater behandelten
ihn wie einen minderwertigen Menschen.
    Eines Tages schien ihm plötzlich das Glück zu lachen.
Sein Vater, Burian Boscyk, teilte ihm mit, daß er Lymina Hoorn
zur Frau bekommen sollte. Es war schon alles geregelt, der
Hochzeitstermin festgesetzt. Filp glaubte, die schönste Zeit
seines Lebens sei angebrochen. Und dann tauchte Michael Rhodan auf
und nahm ihm Lymina weg.
    Von diesem Tage an verfiel Filp sichtlich. Er ließ sich den
anderen gegenüber nichts anmerken. Äußerlich war er
immer noch der gutmütige, etwas begriffsstutzige Jüngling,
der vorjeder Auseinandersetzung zurückscheute. Aber

    innerlich war er verbittert und rachsüchtig. Er entwickelte
eine Eigenschaft, die ihm niemand, der ihn kannte, zugetraut hätte:
er wurde verschlagen und hinterhältig.
    Filp wußte als einziger von seiner seelischen Verwandlung,
aber er wehrte sich nicht dagegen. Er erkannte plötzlich, daß
man eine gute Portion Skrupellosigkeit besitzen mußte, wollte
man überleben. Und man mußte auch egoistisch sein. Selbst
Lymina, die liebliche, feinfühlige Lymina war nicht ohne
Egoismus gewesen. Sonst hätte sie eine andere Wahl treffen
müssen. Es konnte ihr nicht entgangen sein, daß er, Filp,
sie mehr brauchte als Michael Rhodan. Dennoch hatte sie sich für
Mike entschlossen, weil sie nur an sich gedacht hatte.
    Ob sie sich wohl anders entschieden hätte, wenn ihr bekannt
gewesen wäre, daß Mike eines Tages ihren Tod verschulden
würde?
    Darauf konnte Filp keine Antwort mehr erhalten. Denn Lymina war
tot.
    Filp machte sich auf den Weg zu Michael, um seine Rache zu
vollenden.
    Vierundzwanzig Stunden nachdem Cryjonon ihn verlassen hatte,
holten ihn die Wachen ab und brachten ihn ins Besucherzimmer.
    Michael war so überrascht, sich Filp Boscyk gegenüberzusehen,
daß er im ersten Moment keinen Ton über die Lippen
brachte.
    „Du?" sagte er schließlich.
    Filp, blaß, schmal und schwächlich, stand in sich
zusammengesunken da. Er hatte sich seit dem Tage, da ihm Michael in
der Wetterstation auf Hoorns Paradies zum erstenmal begegnete, kaum
verändert.
    „Ich hätte nicht geglaubt, dich hier zu treffen",
sprach Michael weiter.
    „Warum nicht?" fragte Filp. „Als ich hörte,
daß man dich ins Gefängnis gesteckt hat, da war mein
erster Gedanke, dich zu besuchen, um zu sehen, wie es dir geht. Was
ist daran so seltsam?"
    „Nichts", sagte Michael zerstreut. Es irritierte ihn
nur, daß Filp gekommen war, nachdem Cryjonon den Köder für
den Verräter ausgeworfen hatte. War es möglich, daß
Filp der Gesuchte war?
    „Du sitzt ganz schön in der Tinte, Mike", sagte
Filp..
    Michael zuckte beim Klang seiner Stimme zusammen. Klang da nicht
ein gehässiger Ton mit?
    „Das kann man wohl sagen, Filp", gab
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