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PR TB 091 Das Tödliche Element

PR TB 091 Das Tödliche Element

Titel: PR TB 091 Das Tödliche Element
Autoren: Perry Rhodan
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PROLOG
    Lieber Vater,
    wenn Du diese Zeilen liest, dann bin ich schon viele Parsek von
'Terra fort und werde es auch für einige Zeit bleiben, Glaube
mir, es schmerzt mich, auf diese unpersönliche und distanzierte
Art und Weise von Dir, meiner Familie und allen meinen Freunden
Abschied zu nehmen. Aber ich habe Gründe dafür, Gründe,
die du vielleicht verstehst, wenn ich sie Dir erkläre. Bevor ich
sie aufzähle, muß ich jedoch gestehen, daß ich Angst
hatte, Dir gegenüberzutreten und Dir meine Absichten zu
erklären. Deshalb hauptsächlich entschloß ich mich,
diesen Brief an Dich zu schreiben. Ich zweifle keineswegs an der
Notwendigkeit meines Vorhabens, ich traue mir auch zu, Dir meine
Gründe in einem Gespräch von Mann zu Mann plausibel
darzulegen. Wenn ich dennoch davon Abstand nahm, dann deshalb, weil
ich mich vor Deinen Gegenargumenten fürchtete und mir vor Deiner
Überredungskunst bange war. Da mein Entschluß, Deiner
Obhut ein für allemal zu entsagen, schon seit geraumer Zeit
feststeht, wollte ich das Risiko vermeiden, doch noch umgestimmt zu
werden. Sicherlich verstehst Du das, Dad. Bestimmt verstehst Du auch,
warum ich von zu Hause fortgehe und irgendwo in der Galaxis
untertauche. Ich muß mich endlich behaupten, ich muß
lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Du wirst nun sagen,
daß es mir nie an persönlicher Freiheit gefehlt hatte, daß
Du und Ma mir nie Autoritätspersonen waren, sondern treusorgende
Eltern - und zwar im positiven Sinne. Dennoch fühlte ich mich
eingeengt und konnte meine Persönlichkeit nicht entfalten. Das
lag keineswegs an Dir und Ma, sondern an dem Umstand, daß ich
eben der Sohn des Großadministrators war. Vielleicht wäre
alles gutgegangen, wenn man Vergleiche mit dem Großadministrator
und mir als Deinem Sohn gezogen hätte. Wenn man an mir
kritisiert hätte und so eine Art Wettstreit entstanden wäre.
Aber ich wurde nicht angefeuert, mein Ehrgeiz wurde nie angestachelt.
Ganz im Gegenteil, mein Ehrgeiz wurde eher unterdrückt, indem
man mich mit Lob überhäufte, selbst wenn Kritik statthaft
gewesen wäre. Auf mir lastete immer der Fluch, der Sohn des
berühmtesten Mannes der Milchstraße zu sein. Bisher habe
ich mich damit ganz gut abgefunden, glaube ich, aber jetzt kommt die
Zeit, da ich mich entscheiden muß. Ich stehe an einem
Scheideweg, entweder entschließe ich mich, einen gesicherten
Posten innerhalb des Solaren Imperiums anzunehmen und in Deinem
Schatten zu stehen, oder aber, meinen eigenen Weg zu gehen und zu
versuchen, es aus eigener Kraft zu etwas zu bringen. Ich habe den
zweiten Weg gewählt.
    Dieser Weg wird beschwerlich sein, ich werde viele Hürden
nehmen müssen und vielleicht kann ich sie nicht bewältigen.
Das ist mir alles klar, denn ich habe lange über alles
nachgedacht und ständig mit mir gerungen. Ich tat dies schon von
dem Zeitpunkt an, da ich selbständig zu denken lernte. Schon
damals wußte

    ich, daß ich etwas Entscheidendes tun mußte, wenn ich
nicht verkümmern wollte. Du siehst also, mein Entschluß,
meinem früheren Leben den Rücken zu kehren, kommt nicht von
ungefähr. Er ist nicht spontan in mir entstanden, sondern
reiflich überlegt. Ich werde mich in die Anonymität
zurückziehen und unter einem anderen Namen meinen Weg nach oben
zu machen versuchen Wenn ich nur einen Teil Deiner Fähigkeiten
geerbt habe, dann brauche ich mir um meine Zukunft Keine Sorgen zu
machen. Und das solltest Du auch nicht tun. Abschließend bitte
ich Dich, meine Handlungsweise zu verstehen. Ich weiß noch
nicht genau, wie es weitergehen soll und was ich tun werde, aber
eines ist sicher
    - ich werde dem Namen Rhodan keine Schande machen. Das verspreche
ich. Herzliche Grüße Mike

1.
    Die drei Walzenschiffe tauchten so überraschend vor Michael
Rhodan auf, daß er keine Gelegenheit zur Flucht hatte. Noch
bevor er seine Space-Jet auf die erforderliche Geschwindigkeit
bringen konnte, um in den Linearraum eintauchen zu können, hatte
ihn ein Traktorstrahl erfaßt.
    Er mußte hilflos zusehen, wie sein Diskusschiff immer näher
an einen der Walzenraumer herangeholt wurde. An eine Gegenwehr war in
dieser Situation nicht zu denken, denn jedes der drei Schiffe war
vierhundert Meter lang und entsprechend bewaffnet. Auf Hilfe von
außen konnte er ebenfalls nicht hoffen. Denn der Kugelraumer,
mit seiner Schwester Suzan und deren Verlobtem Dr. Geoffry Abel
Waringer an Bord, der ihn nahe dem Trikton-System ausgesetzt hatte,
befand sich schon lange auf dem Rückflug nach
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