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PR TB 091 Das Tödliche Element

PR TB 091 Das Tödliche Element

Titel: PR TB 091 Das Tödliche Element
Autoren: Perry Rhodan
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zusammenhängen.
    Wahrscheinlicher war dann schon, daß die Springer durch
Zufall auf ihn gestoßen waren, oder im Falle, daß sie von
seinem Eintreffen unterrichtet waren sich von ihm wertvolle
Informationen versprachen.
    Michael versteifte sich plötzlich. Wenn die Springer die
Space-Jet einer genauen Durchsuchung unterzogen, würden sie auf
einen Safe stoßen. Und in diesem Safe lagen Pläne für
die Umstrukturierung der Freihändlerorganisation, die Michael
zusammen mit seiner Schwester und Dr. Waringer ausgearbeitet hatten.
Es war Michaels Absicht, die Freihändler von Grund auf neu zu
organisieren und sie durch großzügige Finanzierungen von
den sechs Großbanken seiner Schwester zur stärksten
Handelsmacht der Galaxis zu machen und so die Vormachtstellung der
Springer ein für allemal zu brechen.
    Wenn die Springer die Unterlagen aus dem Safe in die Hände
bekamen, dann war er so gut wie tot. Darüber hinaus besäßen
die Springer mit diesen Unterlagen ein Machtmittel gegen die
Freihändler in der Hand, mit dem sie unter Umständen deren
Untergang einleiten konnten.
    Durch geschickte Manipulationen der Unterlagen wären sie
sogar in der Lage gewesen, den Großadministrator des Solaren
Imperiums zu Maßnahmen gegen die Freihändler zu
veranlassen.
    Michael wollte all diese schrecklichen Möglichkeiten nicht
noch weiter ausspinnen. Seine einzige Hoffnung bestand darin, daß
die Springer nicht an die Papiere herankamen, weil sich der Safe nur
von ihm persönlich öffnen ließ.
    Die Zellentür wurde aufgeschlossen, und auf dem Korridor
standen vier schwerbewaffnete Springer, die Michael zu verstehen
gaben, daß er ihnen folgen solle.

2.
    Die Raumschiffe waren den Springern mehr als nur Transportmittel
für Handelsgüter - sie waren auch ihr Zuhause. Sie
verbrachten hier mit ihren Frauen und Kindern ihr Leben. Das
Oberhaupt einer Sippe war zugleich auch der Schiffsführer.
    Der Kommandant der PLINSKANA war Lartin Plinsk. Michael wurde ihm
in einem der kleinen Salons vorgeführt, in dem sonst
Besprechungen oder Feste in engerem Rahmen abgehalten wurden.
    Um eine Besprechung in kleinem Kreis schien es sich diesmal zu
handeln, denn außer Lartin Plinsk waren nur die Patriarchen der
anderen beiden Schiffe anwesend - Rhin Atrid und Mungo Ginkost. Sie
saßen um einen Tisch mit kalten Speisen und boten Michael an,
sich zu ihnen zu setzen. Die Freundlichkeit, mit der ihn die drei
Springerpatriarchen aufnahmen, irritierte Michael. Er wußte,
daß Springer ihre Gefangenen sonst nicht so zuvorkommend
behandelten.
    Während sich die Springerpatriarchen vorstellten,
betrachteten sie Michael

    eingehend.
    Latin Plinsk war die imponierendste Erscheinung. Er war über
zwei Meter groß und gut vierhundert Pfund schwer. Um die
Körpermitte war er so voluminös, daß er sich beim
Essen nicht über den Tisch beugen konnte, weil ihm der Bauch im
Wege war. Sein Gesicht war von einer wallenden, roten Mähne
eingerahmt. Stirn und Backenknochen waren narbenübersät.
Seine kleinen flinken Augen, die in dicke Fettwülste eingebettet
wahren, hatten einen verschlagenen Blick. Tischmanieren besaß
er keine. Er rülpste, schmatzte, stocherte sich mit den
Fingernägeln im Mund herum, wischte sich die Finger an seinem
prunkvollen Gewand oder an seinem Vollbart ab.
    Rhin Atrid dagegen wirkte gepflegt und besaß einen
durchtrainierten Körper. Er war nicht viel kleiner als Plinsk,
besaß aber nicht annähernd die gleiche Körpermasse.
Sein Haar war dunkler als das der meisten Springer, und er trug es
streng nach hinten gebürstet. Sein Gesicht war glattrasiert, so
daß die große, breite Nase voll zur Geltung kam. Seine
Augen blickten kalt, brutal und wirkten wie aus Terkonitstahl
gegossen. Der Mund war breit, besaß etwas aufgeworfene Lippen,
ohnejedoch deshalb sinnlich oder verweichlicht zu erscheinen.
    Rhin Atrid war eine Kämpfernatur, der nicht nur Körperkräfte
in die Waagschale werfen konnte, sondern auch eine beachtliche
Portion Intelligenz. Mungo Ginkost stand im Schatten dieser beiden
Kolosse. Er war von durchschnittlicher Größe, besaß
ein derbes Gesicht und wirkte grobschlächtig und unbeholfen. Er
verbarg seine Hände ständig, so als würde er sich
ihrer schämen. Als er sie dann doch einmal zum Vorschein
brachte, um sich Wein nachzuschenken, sah Michael, daß es sich
um feingliedrige, schlanke Künstlerhände handelte, die
überhaupt nicht zu der übrigen Erscheinung passen wollten.
    Nachdem Michael an der üppigen Tafel Platz
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