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PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

Titel: PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm
Autoren: Perry Rhodan
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noch nicht Besitz
ergriffen hatte. Sie wehrten sich verzweifelt gegen die fremden
Einflüsse; sie verjagten mit ihren Schreien die Schläfer,
brachten damit aber sich selbst und unzählige andere in Gefahr.
Und im Endeffekt nützte ihnen die Gegenwehr doch nichts. Früher
oder später würden sie in der mutierten Realität
sterben - oder zu Symbionten der Schläfer werden.
    »Ich habe die Kraft, dich vor all dem zu bewahren«,
sagte Lymina zu Michael. »Komm, wir gehen von hier fort.«
    »Und was wird aus diesen armen Kreaturen?« gab Michael
zu bedenken.
    »Ihnen kann ich nicht helfen«, erklärte Lymina.
»Ich habe sie schon vor langer Zeit gewarnt. Sie hätten
damals auf mich hören sollen. Jetzt ist es zu spät.«
    »Du hast einmal gesagt, du könntest mit den Schläfern
in Kontakt treten«, meinte Michael.
    Lymina nickte. »Das ist wahr. Ich habe versucht, die
Schläfer von diesem Schritt abzuhalten. Es war vergebens.«
    »Vielleicht könntest du die Schläfer jetzt zur
Besinnung bringen, nachdem sie selbst sehen, was sie anrichten.«
    »Die Schläfer befinden sich in einem Rausch. Sie würden
nicht auf mich hören.«
    »Vielleicht könnte jemand anders sie zur Vernunft
bringen.« Michael sah Lymina fest an. »Ist es dir
möglich, einen Partner mit dir in die X-Dimension zu nehmen?«
    »Es geht bestimmt«, sagte Lymina. »Aber es wäre
nötig, daß mein Partner und ich geistig verschmelzen, daß
wir eins werden. Michael! Du willst doch nicht.«
    »Doch, ich würde gerne den Versuch unternehmen.«
    »Es ist zu gefährlich.«
    Michael deutete auf die schaurige Szenerie rund um sie.
    »Nichts kann so gefährlich sein, daß man es nicht
für diese gemarterten Kreaturen wagen sollte.«
    »Aber wir könnten dabei zugrunde gehen!«
    »Was ist unser beider Leben gegen das Leben Tausender von
Menschen.«
    Lymina sah ihn an.
    »Wir werden es wagen, Michael.«
    Sie nahm seine Hand, »öffne jetzt bitte deinen Geist
für mich. Ich komme zu dir, so daß ich dir ganz nahe bin.«
    Es war ein eigenartiges Gefühl, eine vollkommene geistige
Symbiose mit einem anderen Menschen einzugehen. Man war plötzlich
vollkommen entblößt, man war nicht mehr im Besitz des
kleinsten persönlichen Geheimnisses.
    Es fielen alle Schranken, alle Mauern, die man in den langen
Jahren des Lebens um sich aufgebaut hatte. Michael erkannte jetzt zum
erstenmal, wie sehr sich die Menschen voneinander abkapselten.
    Er war davon nicht ausgeschlossen - niemand war es wohl. Denn
jeder Mensch besaß etwas, das er vor niemand anderem preisgeben
wollte, das er so streng hütete wie einen kostbaren Schatz.
Dabei war dieser vermeintliche Schatz nur der wunde Punkt, der, legte
man ihn bloß, den Menschen in seiner ganzen Unzulänglichkeit
und Erbärmlichkeit zeigte.
    Michaels wunder Punkt war seine Abneigung gegen Lymina. Er war
sich dieser Abneigung selbst noch nie richtig bewußt geworden.
Er hatte immer geglaubt, daß er an ihrer Person nur
uninteressiert sei, aber von seiner Abneigung gegen sie hatte er
keine Ahnung gehabt. Lymina dagegen brachte ihm wahre Liebe entgegen,
das erkannte er während der Verschmelzung.
    Aber er konnte sich jetzt nicht damit befassen. Er war mit Lymina
verschmolzen, nicht um seine Empfindungen zu testen, sondern um
einige tausend Menschen vor dem Untergang zu bewahren. Würde ihm
das gelingen?
    Lymina schwieg. Sie zeigte überhaupt keine Reaktion auf seine
drängenden Impulse. Sie hatte sich, so gut es unter diesen
Voraussetzungen ging, zurückgezogen. Trotzdem blieb ihm nichts
von ihrer Gefühlswelt verborgen.
    »Zeige mir die Schläfer, Lymina«, drängte
Michael. »Bringe mich zu ihnen, ich muß mit ihnen
sprechen.«
    Um sie war Dunkelheit. Plötzlich durchdrang für wenige
Sekundenbruchteile ein Lichtstrahl die Finsternis, dann herrschte
wieder unergründliche Schwärze.
    »Da ist Lymina!«
    Es ist kein gesprochenes Wort, sondern ein unhörbares Symbol
das sinngemäß bedeutete: »Das ist Lymina!«
    Die Schwärze begann sich langsam aufzulösen.
    »Lymina ist nicht allein. Sie hat einen Begleiter in sich.«
    Die Schwärze hatte sich zu einem milchigen Nebel gelichtet.
    »Jetzt sind wir am Ziel.« Aus dem Nebel tauchte eine
leuchtende Spirale auf, drehte sich an Lymina-Michael vorbei und
verschwand wieder. »Wir haben dieses Kind richtig erzogen. Es
hat Früchte getragen, daß wir ihr die Gabe schenkten,
unsere Dimension aufzusuchen und unsere Sprache zu sprechen.«
    Mit »Sprache« meinten die Schläfer offenbar ihre
Art des
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