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PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

Titel: PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm
Autoren: Perry Rhodan
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Symboldenkens und des Symbolerlebens. Michael erkannte
während der kurzen Zeitspanne,
    die er sich hier aufhielt, auf welcher Grundlage das Sein der
Schläfer aufgebaut war. Sie waren rein psychische Lebewesen.
Aber das sagte noch nicht alles über sie.
    Sie besaßen sogar eine Art Körper, doch konnte dieser
Körper nicht mit dem eines Menschen verglichen werden. Und nicht
nur in dieser Beziehung waren sie Antipoden des Homo sapiens.
    Die Gegensätzlichkeit drückte sich sogar hauptsächlich
in geistiger Hinsicht aus. Die Schläfer sahen nicht jene Art
visueller Realität wie die Menschen, sondern sahen den Ablauf
der Ereignisse bis in die nähere Zukunft hinein. Mit anderen
Worten bedeutete das: Wenn ein Schläfer beobachtete, wie ein
Mensch nach einem Gegenstand griff, dann sah er nicht die Handlung in
die einzelnen Phasen zerlegt, sondern bekam von dieser Armbewegung
nur einen verwischten Eindruck. Ähnlich wie man auf einem Foto
mit langer Belichtungszeit einen sich schnell bewegenden Gegenstand
nur als einen unscharf vorbeihuschenden Schatten erkennt. Die
Schläfer sahen die Handbewegung demnach als nicht näher
definierbaren Farbschleier. Dafür verrieten ihnen ihre Sinne
aber die Absicht, die hinter dieser Armbewegung steckte. Sie wußten
also sogleich, daß der Mensch nach diesem Gegenstand griff, um
dieses oder jenes damit anzustellen. Diese Absicht offenbarte sich
den Schläfern optisch.
    In diesem Zusammenhang erinnerte sich Michael an die Visionen, die
er auf dem plophosischen Raumschiff nach der Landung auf Hoorns
Paradies gehabt hatte. Damals hatte er gesehen, wie er die Tarnkappe
aufsetzte, noch bevor er diesen Entschluß in die Tat umsetzte.
Daß er diese Absicht vervielfacht gesehen hatte, war wohl
seiner Unzulänglichkeit zuzuschreiben, mit den Einflüssen
der anderen Dimension fertig zu werden. Diese Episode zeigte Michael
in diesem Augenblick klar, daß der Mensch nie mit den Gesetzen
des anderen Universums zurecht kommen konnte.
    Es war nicht möglich, einem Tiger das Sprechen beizubringen,
oder aus ihm einen Vegetarier zu machen, weil ihm die Natur nicht die
Voraussetzungen dazu gegeben hatte. Dieser Vergleich mochte hinken,
aber er zeigte zumindest auf, daß der Tiger in der menschlichen
Zivilisation kein gleichwertiger Partner des Menschen sein konnte.
Einem Tausendfüßler konnte man auch nicht beibringen, auf
zwei Beinen zu gehen, ebensowenig wie ein Schläfer sich an die
Gegebenheiten des menschlichen Universums anpassen konnte. Die
Gegensätze waren zu groß.
    Ein Mensch hörte den Schall und sah verschiedene
elektromagnetische Wellen als Farben. Für einen Schläfer
aber waren Schallwellen schmerzhaft, wenn nicht gar tödlich,
elektromagnetische Wellen hatten für ihn eine vollkommen andere
Bedeutung. Vor allem konnte der Schläfer nur jene
elektromagnetischen Wellen richtig erfassen und deuten, die ihren
Ursprung in seiner Dimension hatten.
    Michael hatte Zeit gehabt, sich mit diesen Gedanken
auseinanderzusetzen. Jedoch waren es nicht seine ureigensten
Überlegungen, auch Lymina hatte ihren Anteil daran. Sie ebnete
den Weg zum Verständnis der X-Dimension für
    ihn. Außerdem war Michael klar, daß er nicht für
sich allein denken konnte. Abgesehen davon, daß jeder seiner
Gedanken über Lymina ging, blieben sie auch den Schläfern
nicht verborgen. Sie waren nicht im eigentlichen Sinn Telepathen,
empfingen Gedanken und Emotionen aber als fühlbare und sichtbare
Impulse.
    Jeder Gedanke, jede Gefühlsregung war eine Projektion für
die Schläfer. Dank Lyminas Fähigkeit, sich dieser Dimension
anzupassen, konnte Michael seine Gedanken den Schläfern
verständlich mitteilen. Ebenso wie er die X-Dimension durch
Lyminas adaptierte Sinnesorgane in ihrer relativen Natürlichkeit
erlebte.
    Wieder rotierte eine der Leuchtspiralen an Lymina-Michael vorbei,
dann folgte ein ganzer Schwarm, und Michael hatte den Eindruck, als
ziehe ein Universum mit vielen hundert Milchstraßen an ihnen
vorbei.
    »Es stimmt nicht, daß die Abgründe zwischen den
Menschen und uns unüberwindlich sind«, vernahm Michael die
Symbole der Schläfer. »Wir haben mit Lymina bewiesen, daß
wir in einer heilvollen Koexistenz nebeneinander leben können.
Wir haben uns Lyminas angenommen und sie so geformt, daß sie
unsere Ebene Verstandes- und gefühlsmäßig akzeptieren
und hier sogar existieren kann. Es war keine Symbiose dazu nötig,
auch brauchten wir Lymina nicht umzuwandeln. Sie besitzt ein so
flexibles Wesen, daß es
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