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PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

Titel: PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm
Autoren: Perry Rhodan
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geflüchtet war. Ihm selbst war es
eben nicht anders ergangen.
    Michael streckte seine Nervenfühler aus, ließ seine
Augen in der Runde schweifen und blickte mit den Fingern um sich.
Überall schossen die Schallwellen durch die gespenstisch-schöne
Landschaft, trieben die majestätischen - und manchmal auch
formlosen - Menschengebilde vor sich her und fuhren in die schwarzen,
klobigen Erhebungen der Geländewagen, die daraufhin in sich
zusammenfielen.
    Eines der gesunden Menschengebilde hatte in einem solchen
schwarzen,
    gefängnisartigen Geländewagen Zuflucht vor dem
allgemeinen Chaos gesucht. Jetzt wurde der Geländewagen von
Schallwellen getroffen und drohte zusammenzufallen. Die schwarze
Masse wurde instabil, verlor an Konturen, stabilisierte sich
schließlich wieder und behielt eine bizarre Form bei. Das
Menschengebilde jedoch, das darin Schutz gesucht hatte, war nun
gefangen - und verschmolz mit dem Geländewagen.
    Mensch und Maschine waren eine unlösbare Symbiose
eingegangen.
    Michael sah noch, wie sich das bemitleidenswerte Monstrum behäbig
in Bewegung setzte und wandte sich ab.
    Er suchte nach einem Schläfer, nach einem dieser Wesen, die
für dieses Chaos verantwortlich waren. Er suchte nach einer
rotierenden Lichtspirale, fand aber keine solche Erscheinung.
    Dafür spürte er plötzlich, wie etwas in ihn drang,
das er nicht sehen konnte, das er aber als existent und gegenwärtig
empfand. Es war nicht Farbe, nicht feste, greifbare Luft, keine
klarumrissene Form und bestand nicht aus erfaßbarer Materie wie
der Planetenboden oder die Geländefahrzeuge. Dieses fremde Etwas
war Gedanke, Gefühl, eine starke, unbeugsame Emotion.
    Es war der Schläfer, den Michael gerufen hatte.
    ***
    Michael bemühte sich, die aufsteigende Panik zu unterdrücken.
Er versuchte, die Ruhe zu bewahren, indem er sich sagte, daß
der Schläfer ein Lebewesen wie er war; das sich nur dadurch von
ihm unterschied, daß es aus einer anderen Dimension stammte und
demgemäß eine andersgeartete Existenzgrundlage besaß.
Der Schläfer war abstrakt und fremdartig, aber
nichtsdestoweniger ein denkendes Lebewesen. Vielleicht bezeichnete er
sich sogar als Homo sapiens, als Mensch der x-ten Dimension.
    Der Schläfer war ein Mensch mal X.
    Ein Lebewesen mal unendlich.
    Das half Michael ein wenig. Aber alle diese Spekulationen reichten
nicht aus, ihm die Selbstsicherheit zurückzugeben. Er spürte
es mit jeder Nervenfaser, wie sein Körper in leichte Pulsation
verfiel.
    Friedliche Koexistenz...
    Michael spürte diese Worte, die nicht gesprochen wurden,
sondern sich heiß in seinen Körper einbrannten. Für
ihn war klar, daß sich der Schläfer mit ihm verständigen
wollte.
    Nicht mehr antipodisch - nicht mehr gegensätzlich - sondern
gleich!
    In dieser Feststellung lag Befriedigung, Glück und
Überschwang. Michael spürte diese Gefühle schmerzhaft
seinen Körper durchdringen. Seine Hände sahen plötzlich
alles tausendfach vergrößert und unglaublich verzerrt, als
sich sein gesamter Metabolismus unter der Schmerzwoge aufblähte.
    Michael dachte: Die Schläfer glauben, mit ihrem Durchbruch
die Grundlage für ein Zusammenleben ihres Volkes mit dem unseren
geschaffen zu haben.
    Seine Enttäuschung brachte den Boden der Planetenoberfläche
im Umkreis von zehn Metern zum Brodeln. Seine Augen schlossen sich
instinktiv vor der Hitze.
    Er dachte weiter: Die Schläfer haben die Gefahren dieses
Experiments unterschätzt. Sie scheinen nicht erkannt zu haben,
daß wir Menschen bei der Angleichung an die X-Dimension
zugrunde gehen müssen. Und sie wollen es immer noch nicht
wahrhaben.
    Der Schläfer umfing Michael und drang tiefer in ihn. Er
versperrte Michael die Sicht auf das chaotische Durcheinander aus
Farben, Emotionen und zerfallender Materie. Michael war abgekapselt,
mit sich und dem Schläfer allein. Er konnte den Schläfer
immer noch nicht sehen, aber er spürte seine Anwesenheit
intensiv.
    Koexistenz! wurde es Michael eingebrannt.
    Menschen haben lange genug vegetiert. sie werden zu Blumen unseres
Universums... sie werden die Juwelen unseres Universums sein...
lebende Kleinode...
    Michael spürte die Umklammerung, die ständig fester und
drückender wurde.
    Was geschieht mit mir?
    Es sollte ein beruhigender Impuls für ihn werden, aber der
Schläfer erreichte nur das Gegenteil damit: Mein
Mensch-Leben-Partner! Komm mit!
    Trotz der Unwirklichkeit dieser Szene erkannte Michael die Gefahr,
in der er schwebte. Der Schläfer hatte ihn von den
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