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PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

Titel: PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft
Autoren: Perry Rhodan
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wir mit den fremdartigen Schaltungen nicht umgehen
können, Bully. Wir wollen unsere Lage nicht durch eine
Fehlschaltung verschlimmern. Mir reicht es auch so.«
    »Du willst also die Bewohner dieses Planeten veranlassen,
den Transmitter für uns umzupolen?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Oder uns ein überlichtschnelles Raumschiff zu leihen.
Eine Zivilisation, die hochwertige Transmitter besitzt, beherrscht
mit großer Wahrscheinlichkeit auch den interstellaren
Raumflug.«
    Ich deutete auf den ausgedehnten Transmitterkomplex.
    »Wir müssen allerdings damit rechnen, daß die
Planetarier ihren Transmitter nicht auf einen terranischen Empfänger
einjustieren können.«
    »Falls wir zufällig hier rematerialisiert sind«,
sagte Reginald Bull. »Deshalb dachtest du an ein Raumschiff.«
    Ich nickte.
    Schweigend setzten wir uns in Bewegung. Der unbefestigte Weg
ähnelte einem terranischen Feldweg, nur daß hier die
Radspuren fehlten. Unter unseren Füßen wirbelte feiner,
gelber Staub auf. Sir Richard folgte uns am Wegrand. Er lief wieder
einmal auf allen vieren. Es mußte interessant sein, die weitere
Entwicklung seiner Rasse zu beobachten. Eines Tages würden sie
vielleicht ebenfalls den überlichtschnellen Raumflug beherrschen
- falls sie nicht zu früh die Atomkraft entdeckten und sich
gegenseitig umbrachten.
    ***
    Wir waren vielleicht einen Kilometer marschiert, als ein dumpfes,
donnerähnliches Grollen ertönte.
    Sir Richard flüchtete zu Bully, umklammerte dessen Hand und
schimpfte in seiner eigenen primitiven Sprache.
    Reginald war blaß geworden. Schließlich hatte er den
Hügel zur Rechten selbst gesehen - und vor wenigen Sekunden war
er noch ein harmlos wirkender, von niedrigem Buschwerk und trockenem
Gras bedeckter Hügel gewesen.
    Nun hatte sich seine Kuppe geöffnet und spie aus einem
trichterförmigen Loch glühende Asche und Felsbrocken in den
Himmel. Ein heißer Gluthauch fuhr vom Trichter zu uns herab,
versengte uns die Brauen und brannte in den Lungen. Hustend und
keuchend flüchteten wir querfeldein, Sir Richard dicht
    hinter uns.
    Am Ufer eines schmalen Baches warfen wir uns zu Boden, tauchten
die Gesichter in das klare, kühle Wasser und tranken einige
Schlucke, um die ausgedörrten Schleimhäute anzufeuchten.
Als Aktivatorträger brauchten wir keine Infektion mit
Krankheitserregern zu fürchten.
    Sir Richard wälzte sich grunzend in dem kühlen Naß,
dann richtete er sich auf und blickte uns fragend an.
    »Heiß, Bumbum!«
    »Ziemlich heiß«, bestätigte Bully trocken.
»Eine Welt der Überraschungen. Eigentlich
unwahrscheinlich, daß ein harmloser Hügel sich von einer
Sekunde zur anderen in einen Höllenschlund verwandelt.«
    Ich lächelte ihn an.
    »Nicht unwahrscheinlicher wie die Verwandlung eines Sees in
eine sumpfige Senke, Dicker.«
    Reginald schluckte hörbar.
    »Du meinst.?«
    »Genau!«
    Ich richtete mich wieder auf und blickte zu dem Vulkan hinüber.
Mit unablässigem Donnern schossen kleine und große Steine
aus dem Schlund und fielen polternd auf den Hang oder den Weg zurück.
Die ohnehin kümmerliche Vegetation hatte sich in Asche
verwandelt. Nach einer Weile erkannte ich, daß die Aktivität
des neuen Vulkans abnahm.
    Es hätte schlimmer kommen können. Ich entsann mich der
großen Vulkanausbrüche auf der Erde und fröstelte bei
dem Gedanken daran, was aus uns geworden wäre, hätte der
Ausbruch seine Glut- und Aschewolken einige Kilometer weit geschickt.
Da unsere leichten Raumanzüge keine Flugaggregate enthielten,
waren wir ausschließlich auf unsere Beine angewiesen.
    Sir Richards Entsetzensschrei ließ mich herumfahren. Der
Daugholer hüpfte wie irrsinnig auf dem Gras umher.
    Im nächsten Moment schrie auch Bully.
    Ich folgte dem Blick aus seinen schreckgeweiteten Augen und
fühlte, wie sich meine Nackenhaare sträubten.
    Der eben noch friedlich dahinplätschernde, klare Bach war zu
einem brodelnden Rinnsal kochender Lava geworden, die einige hundert
Meter weiter aus einem tosenden Glutgeysir entsprang.
    »Hast du dich verletzt?« fragte ich Sir Richard. Die
naturgesetzwidrige Verwandlung des Baches regte mich schon nicht mehr
auf. Wir waren eben auf einer verrückten - und auch gefährlichen
- Welt gestrandet und hatten uns damit abzufinden.
    »Schlange - gebissen!« zeterte Sir Richard und zeigte
mir seinen linken Fuß.
    Ich sah eine versengte Stelle im Fell, sonst nichts.
Wahrscheinlich hatte der »Löwenschimpanse«
unmittelbar neben dem Bach gestanden, als er sich
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