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PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

Titel: PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Das Dröhnen steigerte sich, als die Kraftstation des
Großtransmitters auf dem Planeten Olymp hochgeschaltet wurde.
Beunruhigt sah ich mich nach meinem Freund Bully um. Es wurde Zeit,
höchste Zeit. Weder der Großadministrator des Solaren
Imperiums noch sein Stellvertreter konnten sich mit nebensächlichen
Dingen aufhalten, wenn es irgendwo in der Galaxis brannte.
    Das aber tat der massige Reginald Bull gerade.
    Er befaßte sich mit einem halbintelligenten, humanoiden
Geschöpf vom Planeten Daughol, das sich hartnäckig
sträubte, die rotleuchtende Warnlinie
    vor dem Erfassungssektor zu überschreiten.
    »Komm, Sir Richard! Komm!«
    Ich stöhnte unterdrückt.
    Für mich war es unbegreiflich, wie jemand dieses
schimpansenähnliche Wesen mit dem blaumähnigen Löwenkopf
»Sir Richard« nennen konnte!
    Aber der gute alte Bully hatte schon immer ganz besondere Einfälle
gehabt. Dieser jedoch zeugte meines Erachtens von einem Snobismus,
der schon an einen Spleen denken ließ.
    »Transmitter sendeklar, Sir!« übertönte die
Stimme des Kontrolloffiziers das Tosen der Kraftwerke. »TRANSIT
II meldet Empfangsbereitschaft. Wo bleibt denn der Staatsmarschall?«
    »Ich komme ja schon!« brüllte Bully mit hochrotem
Gesicht. Er zerrte den Daugholer förmlich über die
Gefahrenlinie und erntete dafür einige Schimpfworte in holprigem
Interkosmo.
    Ich atmete auf.
    »Passagiere vollzählig!« rief ich den
unsichtbaren hochempfindlichen Mikrophonen zu. »Drücken
Sie auf die Knöpfe!«
    Vor uns schossen die tiefroten Energiesäulen aus den
Projektorsockeln und bauten sich zu einem torähnlichen Gebilde
auf. Eine akustische Verständigung war nunmehr unmöglich
geworden. Das Dröhnen und Tosen von Kraftwerken und Umformern
hätte jedes gesprochene Wort verschluckt.
    Ausgerechnet in diesem Moment versuchte Sir Richard einen
Ausbruch. Ich packte die freie Hand, und gemeinsam mit Reginald Bull
schleppte ich den Daugholer auf das schwarze Wallen zwischen den
Energieschenkeln zu.
    Mein Zorn war allerdings nicht völlig gerechtfertigt. Bully
hatte das Wesen, das er seinen zweitbesten Freund nannte, auf dem
Freifahrerplaneten Olymp von einem Frachterkapitän freigekauft,
der den bedauernswerten Daugholer unter unwürdigen Verhältnissen
als Leibsklaven gehalten hatte.
    Was hätte er anders tun sollen! Das arme Geschöpf wäre
bei seinem Herrn verkommen, und die Freifahrer unterstanden nicht den
Gesetzen des Solaren Imperiums.
    Zu diesem Zeitpunkt hatten wir außerdem noch nicht gewußt,
daß Professor Geoffry Abel Waringer ein verschlüsseltes
Hypergramm an mich geschickt hatte.
    Zusammen mit einem Wissenschaftlerteam befand sich mein
Schwiegersohn seit neun Tagen auf dem Planeten Stranger am Südrand
unserer Galaxis. Die Wissenschaftler eines Explorerschiffes hatten
dort einen rätselhaften Maschinenkomplex entdeckt, woraufhin
Geoffry unverzüglich zum vierten Planeten der Sonne Far off
gereist war.
    Während Bully und ich zum Heimflug ins Solsystem rüsteten,
holte uns Waringers Hypergramm ein. Der Hyperphysiker berichtete
darin, daß er den Maschinenkomplex auf Stranger für eine
gigantische Zeitmaschine hielt.
    Und das war genau das, was uns im gegenwärtigen Stadium der
galaktopolitischen Entwicklung weiterhelfen konnte. Wir arbeiteten im
geheimen daran, einen Maschinenkomplex zu bauen, mit dem wir das
gesamte Solsystem - einschließlich der Sonne selbst - um
mindestens fünf Minuten in die Zukunft versetzen konnten. Die
entsprechenden Konstruktionsunterlagen
    hatten wir von den sogenannten Bestien aus M-87 erbeutet, was aber
nicht hieß, daß wir auf wertvolle Hinweise anderer
Technologien verzichteten.
    Also disponierte ich um. Über Stranger kreiste das
Transmitterschiff TRANSIT II, das uns die Möglichkeit gab, in
Nullzeit von Olymp nach Stranger zu reisen -und ebenso schnell wieder
zurückzukehren.
    Wir tauchten in das schwarze Wallen ein - und spürten, wie
die Quintadimenergien des Transmitters uns erfaßten. Die
Auflösung selbst ging so schnell vor sich, daß menschliche
Sinne sie nicht erfassen konnten.
    Dennoch spürte ich einen Sekundenbruchteil vor der
endgültigen Auflösung, daß etwas schiefgegangen war.
    ***
    Geoffry Abel Waringer wischte sich den Schweiß von der
Stirn. Die gelbrote Sonne Far off war doppelt so groß wie Sol,
was die Tagestemperaturen auf dem vierten Planeten durchschnittlich
bis zu dreiundfünfzig Grad hinauftrieb - im Schatten!
    Der Hyperphysiker trug zwar nur kurze Shorts, ein offenes,
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