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PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls

PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls

Titel: PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls
Autoren: Perry Rhodan
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sechsten Sinn dafür entwickelt und erkannte schnell, ob
er unparteiisch oder als der „junge Rhodan“ behandelt
wurde.
    Es war nicht leicht für ihn, ehrliche Freunde zu gewinnen -
vor allem gleichaltrige Freunde. Vielleicht wäre das bei einem
Jungen mit weniger Feingefühl nicht so tief gedrungen, denn
Gefährten, die sich um ihn kümmerten und ihn weitgehend
auch psychologisch richtig erzogen, hatte er viele.
    Allen voran waren da seine Eltern, die trotz ihrer wichtigen
Regierungsgeschäfte sehr viel Zeit für Suzan und ihn
aufwendeten; Gucky, der Mausbiber, der immer zu Spaßen
aufgelegt war und in dessen Gesellschaft nie Langeweile aufkam; Onkel
Bully, der schon unzählige Streiche Michaels vertuscht hatte;
Onkel Atlan, hinter dessen Strenge und Nüchternheit sich sehr
viel Einfühlungsvermögen in die Psyche eines Kindes
verbarg... und nicht zuletzt gab es noch die Mutanten des Korps, von
denen schon jeder einmal als Kindermädchen fungiert hatte. Sie
alle gaben Suzan und Michael sehr viel, aber den Umgang mit
Gleichaltrigen konnten sie ihnen nicht ersetzen...
    Nachdem Michael Onkel Bully in der Bar aufgesucht und
unmißverständlich erklärt hatte, daß es ihm auf
den Molukken nicht mehr gefiele, zog er sich sofort auf sein Zimmer
zurück. Die kalte Platte, die ihm Djilolo-Jedea hereingebracht
hatte, rührte er nicht an. Er hatte keinen Hunger. Er lag
angekleidet auf seinem Bett und starrte in die beginnende Dämmerung.
    Die Ferien hatten so vielversprechend angefangen. Onkel Bully
hatte bereits in Rom, bevor sie durch den Transmitter schritten, für
Michaels Leibwache gesorgt. Es handelte sich um vier
USO-Spezialisten, die ihn in zwei Schichten beschützen sollten.
Michael paßte es nicht recht,
    daß sich immer zwei Schatten an seine Fersen hefteten, denn
er liebte die Freiheit bereits jetzt schon über alles. Aber er
sah die Notwendigkeit dieser Maßnahme ein, denn das Leben von
Perry Rhodans Sohn war gefährdeter als das eines jeden anderen
Jungen. Onkel Bully tat noch ein übriges und meinte, es wäre
besser, wenn Michaels wahre Identität verschwiegen würde.
Er fügte hinzu: „Die Wahrheit wird zwar früher oder
später zutage treten, aber zumindest bist du die erste Zeit von
Gaffern verschont.“
    Als sie auf Morotai aus dem Transmitter traten, spürte
Michael sofort, daß er die Ferien genießen würde.
Der Bungalow, in dem sie wohnen sollten, lag nahe dem Badestrand, und
es gab nicht zu viele Touristen. Michael lernte Djilolo-Jedea kennen
und deren jüngere Schwester Myhra; beide würden bei ihnen
im Bungalow wohnen.
    Myhra war in Michaels Alter; ihm imponierte es, daß sie
gleich von Anfang an keinerlei Scheu ihm gegenüber zeigte. Er
führte ihre Natürlichkeit zwar darauf zurück, daß
sie nicht wußte, wer er war, aber das änderte nichts
daran, daß er sich rasch mit ihr anfreundete.
    Am ersten Tag lehrte ihm Myhra, wie man auch ohne Sauerstoffgerät
längere Zeit unter Wasser bleiben konnte; unter ihrer Anleitung
lernte er schnell, wie man ein Auslegerboot steuerte und wie man
Krebse mit der bloßen Hand fing. Am ersten Abend ließ er
sich von Onkel Bully das Versprechen geben, Myhra um nichts in der
Welt zu verraten, daß er Michael Rhodan sei.
    „Wie du meinst, Junge“, sagte Onkel Bully damals.
    Am zweiten Tag seines Aufenthaltes fuhr er mit Djilolo-Myhra auf
einem Auslegerboot zu der nahen Insel Ternate. Die Geodynamiker
hatten für diesen Tag einen Vulkanausbruch vorausgesagt, und
dieses Erlebnis wollte sich Michael nicht entgehen lassen.
    Als sie bald nach Sonnenaufgang mit einem großen
Auslegerboot hinausfuhren, machte ihn Myhra darauf aufmerksam, daß
zwei von den insgesamt sechs Ruderern ganz bestimmt keine
Eingeborenen waren. Michael vermutete sofort, daß es sich um
zwei verkleidete USOSpezialisten handelte.
    „Mit denen erlaube ich mir einen Spaß“, hatte er
Myhra zugeraunt.
    Sie verhielt sich abwartend im Hintergrund, während er sich
neben den einen USO-Agenten setzte und interessiert zusah, wie er
sich mit dem Ruder abmühte.
    „Sie können das aber!“ meinte Michael in
gespielter Bewunderung.
    Im Hintergrund kicherte Myhra.
    Der verkleidete USO-Agent sagte: „Ja, mein Junge, ich sein
in Einbaum aufgewachsen.“
    „Sie sein großes Ruderer“, äffte Michael
den USO-Spezialisten nach. „Und Ihren dunklen Teint haben Sie
nicht zufällig durch Biomolplast?“
    Im gleichen Augenblick kniff er den USO-Spezialisten in die Backe
und riß ein Stück der Biomolplasthaut
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