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PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls

PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls

Titel: PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls
Autoren: Perry Rhodan
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antwortete Myhra. „Die
Kopfjäger...“
    Sie will mir nur Angst machen, dachte Michael.
    In der Grotte war es dunkel. Myhra nahm seine Hand und führte
ihn in eine enge, finstere Höhle hinein. Die Höhle wurde
immer niedriger, so daß sie bald nur noch auf allen vieren
    weiterkamen. Michaels Knie waren bald zerschunden, aber er
getraute sich nicht zu klagen, weil auch Myhra keinen Laut von sich
gab. Er biß die Zähne zusammen.
    Der Felsspalt führte bald darauf in die Höhle und wurde
so schmal, daß Michael sich nur mit Mühe hindurchzwängen
konnte. Er war froh, als die Höhle wieder geräumiger wurde.
Plötzlich wich auch die Finsternis einem flackernden Licht.
    Michael sah Myhras Silhouette vor sich, sie streckte ihm die Hand
entgegen und half ihm auf eine Felsplattform hinauf. Als er neben ihr
war, preßte sie ihren Zeigefinger fest gegen die Lippen, ihre
Augen glitzerten groß. Spiegelte sich Angst darin? Michael sah
von der Plattform hinunter in eine geräumige Höhle, die von
einigen Fackeln ausgeleuchtet wurde - und meinte, das Herz setze ihm
für einen Moment aus.
    Er hatte im Sensitivkino schon oft die Riten alter Naturvölker
miterlebt; es waren schaurige, haarsträubende Szenen gewesen,
aber sie verblaßten gegen die Wirklichkeit. Hier sah Michael
die Wirklichkeit.
    An den Wänden der Höhle hingen Schrumpfköpfe, das
Licht der Fackeln drang nicht bis in ihre tiefen Augenhöhlen. In
einer Ecke war ein Sandberg aufgehäuft; ein Eingeborener war
eben dabei, einen Schädel abzuhäuten und mit Sand
aufzufüllen. Ganz in der Nähe stand ein Kessel über
einem offenen Feuer. Eine graue Wurzelbrühe brodelte darin.
    Aus einem Seitengang kamen zwei weitere Eingeborene, sie trugen
eine Schaufensterpuppe mit sich, zumindest sah der Gegenstand wie
eine Schaufensterpuppe aus. Aber Michael erkannte an verschiedenen
Merkmalen, daß es sich um einen Roboter handelte; um ein sehr
billiges Modell allerdings. Die Eingeborenen stellten den Roboter auf
die Beine, dann aktivierten sie ihn und warteten in seiner Nähe.
    Plötzlich schoß aus dem Seitengang ein in Lumpen
gehülltes Etwas heraus. Michael konnte keine Einzelheiten
feststellen, aber er schätzte, daß das Ding ungefähr
so groß war wie er; es hatte Arme und Beine und einen
vermummten Kopf - nur für die Augen waren Löcher
freigelassen. In seiner Rechten blitzte ein Messer.
    Als der Roboter des Messers gewahr wurde, machte er einen Satz zur
Seite. Das Ding hetzte hinter ihm her. Das Messer durchschnitt die
Luft. Der Roboter riß eine Fackel aus der Halterung, wirbelte
herum und stieß sie dem Ding entgegen - es wich geschickt aus,
beschrieb mit dem Messer einige Kreise, täuschte einen Angriff
von links vor, und als der Roboter die Fackel in diese Richtung
schleuderte, kam das Ding von rechts. Es tänzelte unter den
Pranken des Roboters hindurch, sprang in die Höhe und schwang
das Messer ruckartig. Es gab ein Geräusch, als entweiche die
Luft aus einem Überdruckbehälter - und der Kopf des
Roboters rollte zu Boden.
    Ein Mann löste sich aus dem Schatten eines Stollens und kam
zu den Eingeborenen. Er hatte die Hautfarbe eines Eingeborenen, aber
er trug einen hellen, eleganten Seidenanzug.
    Michael starrte ihn an und sah dabei nur sein Gesicht. Es war lang
und schmal und über und über mit kunstvollen Tätowierungen
übersät. Michael glitt zurück, tiefer in den Schatten
des Felsspaltes. Er zitterte am ganzen Körper. Plötzlich
verlor er den Halt und rutschte ab. Myhra griff nach seiner Hand,
verfehlte sie aber. Steine lösten sich und fielen mit Michael
den Felskamin hinunter. Er spürte, wie an verschiedenen
Körperstellen die Haut abgeschürft wurde, aber er spürte
keinen Schmerz, er war froh, als er wieder festen Boden unter den
Füßen hatte. Er zwängte sich durch die Verengung des
Felsens, kletterte verkehrt aus der niederen Höhle, erreichte
die Grotte, schöpfte nur kurz Atem und sprang - als er sah, daß
Myhra ihm folgte - hinein in das grünlich schimmernde Wasser.
Mit offenen Augen tauchte er und schwamm mit kräftigen Stößen.
Als er die Luft knapp werden spürte, blickte er ängstlich
über sich, aber da war nur Fels. Das offene Meer schien in
unendlicher Ferne zu sein. Ein Schatten glitt an ihm vorbei, er sah
Myhras langes Haar. Er mußte ausatmen und... einatmen. Er tat
es, bekam aber keine Luft. Er versuchte wieder einzuatmen, aber da
erfaßte ihn ein Schwindel, seine Arme schlugen wie von selbst
um sich. Er wehrte die Klauen ab, die
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