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PR TB 066 Supernova

PR TB 066 Supernova

Titel: PR TB 066 Supernova
Autoren: Perry Rhodan
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Wachrobot unangefochten und war gerade im Begriff,
eines der hafeneigenen Automatfahrzeuge zu besteigen, um sich zum
Empfangsgebäude zurückbringen zu lassen, als das
Unerwartete geschah.
    Die Olbr-Am explodierte.
    Sie tat es mit solcher Wucht, daß Stoke - über eine
Entfernung von fast einem Kilometer - von der Druckwelle gegen den
Aufbau des Fahrzeugs geschleudert wurde und augenblicklich das
Bewußtsein verlor.

2.
    Das Erwachen war schmerzhaft. Stokes erster, verschwommener
Eindruck war, er läge mit dem Schädel unter einer
hydraulischen Presse. Er öffnete die Augen, ohne daß es
ihm gelang, sie zu fokussieren, und sah eine helle, gelbe Fläche
mit dunklen Schatten, die sich konturlos darin bewegten.
    Jemand mußte seine Anstrengung bemerkt haben, denn eine
rauhe, tiefe Stimme, von der Stoke sich trotz seiner Benommenheit
direkt angesprochen fühlte, sagte:
    »Sie sind verhaftet!«
    Die Überraschung klärte seinen Blick. Die gelbe Fläche
teilte sich und nahm Umrisse an. Stoke nahm zur Kenntnis, daß
er sich in einem mittelgroßen, fensterlosen Raum befand, unter
dessen Decke eine einzige, gelbe Lampe leuchtete. Er lag auf einer
Art Sofa, und außer ihm waren zwei Männer anwesend, der
eine entweder Arkonide oder Akone, der andere unzweifelhaft ein
assimilierter Springer. Sie trugen Uniformen. Es war der Springer,
der Stoke angesprochen hatte. Er stand unmittelbar vor der Liege,
während der Akone sich an einem Tisch im Hintergrund mit einem
Mikrolesegerät beschäftigte.
    Stoke zwang seine Sprechwerkzeuge zu funktionieren.
    »Warum?« krächzte er auf Interkosmo - dieselbe
Sprache, die auch der Polizist benutzt hatte.
    »Unbefugtes Betreten eines gesicherten Raumschiffes,
Bestechung und Sabotage.«
    Stoke musterte den Springer. Er war groß und kräftig,
etwa zwei Meter hoch mit beeindruckend breiten Schultern. Er hatte
der Bartmode seiner Rasse abgeschworen und war glatt rasiert, jedoch
trug er eine lang herabwallende Frisur. Und - was Stoke am meisten
beeindruckte, als er ihn aufmerksam studierte - er schien ernst zu
meinen, was er sagte.
    »Sabotage«, brachte Stoke mühsam hervor. »Was
habe ich angeblich sabotiert?«
    »Sie haben die Olbr-Am gesprengt«, stellte der
Polizist fest.
    »Unsinn«, schnaufte Stoke. »Warum werde ich eine
Bombe legen und noch in der Nähe sein, wenn sie losgeht?«
    Der Springer grinste.
    »Aha, mit einer Bombe haben Sie das gemacht!«
    Der Akone machte eine hastige Eintragung auf ein Stück Folie,
das er neben dem Lesegerät liegen hatte.
    »Was ist das?« fragte Stoke gereizt. »Ein
Verhör?«
    Der Springer antwortete ihm nicht. Er wandte sich zu seinem
Kollegen um und sagte:
    »Er verwahrt sich gegen den Vorwurf der Sabotage. Gegen
unbefugtes Betreten und Bestechung hat er anscheinend nichts
einzuwenden.«
    Der Akone machte eine zustimmende Geste und eine neue Eintragung
auf sein Blatt.
    Eine Erinnerung zuckte plötzlich durch Stokes Bewußtsein.
Er wälzte sich hastiger, als seinem Befinden guttat, zur Seite
und fragte atemlos:
    »Was ist mit dem Mann, der sich mit mir an Bord der Olbr-Am
befand? Haben Sie ihn gefunden?«
    Der Springer und der Akone starrten einander an. Gleichzeitig und
wie aus einem Mund kam der Schuldspruch:
    »Mord..!«
    Stoke stemmte sich in die Höhe. Der Raum drehte sich ihm vor
den Augen, aber schließlich brachte er es fertig, ihn
stillstehen zu lassen.
    »Ich verwahre mich«, erklärte er mit soviel
Würde, wie er in seinem Zustand aufzubringen vermochte, »gegen
die willkürliche Art Ihrer Befragung und die lächerlichen
Schlüsse, die Sie aus Ihren Beobachtungen ziehen. Ich bin ein
Gast auf dieser Welt und verlange, daß man mir einen
Rechtsbeistand verschafft.«
    Der Springer nickte gelassen - eine terrestrische Geste, die er
sich angeeignet hatte.
    »Sicher«, meinte er halb gelangweilt. »Geben Sie
mir einen Zehner, und ich rufe die Anwaltskammer an.«
    Stoke suchte in seinen Taschen. Er brauchte weniger als zehn
Sekunden, um festzustellen, daß er völlig ausgenommen
worden war. Nichts war mehr da - weder der Blaster, noch der
elektronische Störer, mit dem er den Kundenrobot übers Ohr
gehauen hatte, noch der ansehnliche Betrag an bunten Währungsmarken
aller Benennungen, den er zu sich gesteckt hatte, um die sternenweit
bekannte Bestechlichkeit josaphischer Beamten gegebenenfalls
ausnützen zu können.
    Er sah den Springer an.
    »Ihr habt mir alles abgenommen, was ich bei mir trug«,
beschuldigte er ihn.
    Der Polizist drehte den Kopf
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