Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 066 Supernova

PR TB 066 Supernova

Titel: PR TB 066 Supernova
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ständiger
Verbindung mit dem Menschen stand, um ihm zu sagen, was sich im Laufe
der nächsten Sekunden, Minuten, Stunden, Tage ereignen werde
-solange es kein solches Wesen gab, solange also der Mensch die
Zukunft nicht kannte, hatte er ein gutes Recht zu glauben, daß
er die Zukunft durch seine Entscheidungen beeinflussen konnte.
    Was auch der Tatsache entsprach - nur daß eben das
hypothetische Überwesen das Ergebnis der Entscheidungen im
voraus kannte.
    Stoke versuchte, sich ein solches Wesen auszumalen. Er benutzte
einen Vergleich, der ihm gefiel, obwohl er hinkte. Er selbst war der
dreidimensionalen Wahrnehmung fähig. Über die vierte
Dimension, die Zeit, hatte er keine Kontrolle. Sie verstrich einfach.
Er mußte nehmen, was kam. Inwieweit, fragte er sich, war er
einem Wesen überlegen, das nur zweidimensional wahrnehmen konnte
- etwa einer unendlich flachen Modellwanze, die nur Länge und
Breite zu erfassen vermochte, nicht aber Höhe?
    Die Uhr der Wanze war ein Stock, der mit dünnen Ringen
verschiedener Farben bemalt war und sich, zum Beispiel, abwärts
bewegte. Die Modellwanze erkannte jeweils nur die Farbe, die sich
geradeaus vorab in ihrem Blickfeld befand, diejenigen darüber
oder darunter jedoch nicht. Man konnte sich vorstellen, daß
Grün zwei Uhr bedeutete. Blau drei Uhr und so weiter. Wenn Grün
im Blickfeld der Wanze auftauchte, war es für die Wanze zwei
Uhr. Erschien Blau, dann war es drei. Die Uhr war nur für die
Wanze von Wert, für einen Menschen war sie unbrauchbar, denn er
konnte den Stock in seiner ganzen Länge übersehen und alle
Farben gleichzeitig erkennen.
    Stoke versuchte, den Vergleich auszudehnen und sich ein Wesen
vorzustellen, das vierdimensional wahrnahm und alle Ereignisse, die
sich für ihn nacheinander abzuspielen schienen, simultan
gewahrte. Im Verlaufe des Gedankenexperiments stieß er jedoch
auf Vorstellungsschwierigkeiten und brach den Versuch schließlich
ab - zufrieden damit, daß er sich selbst hatte plausibel machen
können, wieso er trotz aller Hellseherei noch über einen
freien Willen verfügte.
    Am 19. Oktober 2398, dem Tag vor seiner Abreise, führte er
ein kurzes Hyperrelais-Gespräch
    mit Allan D. Mercant. Das Gespräch war von Mercant beantragt
worden. Das erste, was Stoke zu hören bekam, war:
    »Ich sehe. Sie haben mich eine halbe Million Solar gekostet
und bislang keinen nennenswerten Erfolg erzielt..«
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher