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PR TB 066 Supernova

PR TB 066 Supernova

Titel: PR TB 066 Supernova
Autoren: Perry Rhodan
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halb zur Seite und sagte:
    »Haltlose Beschuldigungen gegen ein Mitglied der
Ordnungsmacht von Josaph Center.«
    Der Akone schrieb.
    »Leih mir einen Zehner«, flehte Stoke, »und ich
zahle ihn hundertfach zurück!«
    »Ein weiterer Bestechungsversuch«, bemerkte der
Springer.
    Stoke sank zurück auf die Liege. Er hatte über die
Tücken des josaphischen Rechts genug gelernt, um zu wissen, daß
er sich in ernsthafter Gefahr befand. Wenn es ihm nicht gelang, sich
einen Anwalt zu verschaffen, war er auf die Gnade des Gerichts
angewiesen - und die josaphischen Gerichte hatten Fremden gegenüber
wenig Hang zum Gnädigsein.
    »Wie bekomme ich einen Rechtsbeistand?« wiederholte er
seine Frage. »Helft mir, ihr beiden
    - bitte!«
    Es konnte nichts schaden, den Hilflosen zu spielen, dachte Stoke,
aber der nächste Augenblick belehrte ihn eines Besseren.
    »Er bricht zusammen«, stellte der Springer fest. »Wenn
wir noch ein paar Minuten an ihm arbeiten, kriegen wir ein volles
Geständnis.«
    Der Akone stimmte zu.
    »Ihr könnt nicht so herzlos sein«, jammerte
Stoke. »Ich bin unschuldig. Alles, was ich brauche, ist ein
Anwalt!«
    Er kam nicht dazu, den Erfolg seines jüngsten Vorstoßes
zu beobachten. Die einzige Tür des Raumes rollte quietschend
beiseite, und zwei weitere Polizisten traten ein - einer ein
hochgewachsener Topsider von furchterregendem Äußeren, der
andere offensichtlich terranischer Herkunft.
    »Der Gefangene ist dem Richter vorzuführen«,
erklärte der Terraner.
    Er zeigte eine Plakette, die seine Autorisierung darzustellen
schien. Der Springer trat zur Seite. Der Terraner baute sich vor
Stokes Liege auf.
    »Stehen Sie auf!« befahl er grob.
    Stoke gehorchte. Ihm wurde übel, aber Zorn und Stolz, die
plötzlich in ihm aufflackerten, gewannen die Oberhand über
die konvulsivisch zuckenden Magenmuskeln. Er schluckte und bewegte
sich festen Schrittes auf die Tür zu. Der Topsider ließ
ihn passieren. Draußen lag ein finsterer, trüb
erleuchteter Gang, in dessen Wänden sich Türen aus solide
und unzerstörbar wirkendem Metallplastik befanden. Der Terraner
überholte Stoke und ließ eine der Türen in der
rechten Gangwand auffahren, indem er die rechte Hand mit der Plakette
gegen die Türfüllung
    preßte. Der Raum dahinter war mit einem Pomp ausgestattet,
den Stoke in diesen düsteren, wahrscheinlich unterirdischen
Hallen nicht zu sehen erwartet hatte. Er wurde beherrscht von einem
mächtigen Schreibtisch mit eingebauter Schaltanlage, hinter dem
in einem kostbar ornamentierten, hochlehnigen Sessel ein langes,
dürres Wesen thronte, dessen Vorfahren ohne Zweifel Mitglieder
der Ara-Rasse gewesen waren.
    Stoke blieb vor dem Schreibtisch stehen. Der dürre, knochige
Ara faszinierte ihn so sehr, daß er erst nach einer Weile
bemerkte, daß seine beiden Begleiter draußen auf dem Gang
zurückgeblieben waren.
    »Die Vorwürfe, die gegen Sie erhoben werden, sind
äußerst schwerwiegend«, eröffnete der Ara die
Unterhaltung. Er sprach Interkosmo und fuhr fort: »Als Richter
bin ich gehalten. Sie darauf aufmerksam zu machen, daß Sie das
Recht haben, einen Anwalt zu Hilfe zu ziehen.«
    Stoke atmete auf.
    »Ich weiß das zu schätzen, Herr Richter..«
    »Euer Ehren«, belehrte ihn der Ara.
    »Ich weiß das zu schätzen, Euer Ehren«,
setzte Stoke von neuem an. »Jawohl, ich möchte unbedingt
einen Anwalt zu Rate ziehen.«
    »Haben Sie einen bestimmten Mann im Auge?«
    Stoke schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich kenne niemand auf Josaph.« Und er fügte
hastig hinzu: »Euer Ehren.«
    Aus unerfindlichen Gründen schien der Ara erleichtert.
    »Gut. Man wird Ihnen aus der Kammer einen Beistand
beschaffen müssen.« Und dann kam Stoke Derringers
Todesurteil: »Das kostet achttausend Einheiten!«
    Die Bequemlichkeit der Zelle, in der Stoke untergebracht wurde,
nachdem er dem Richter versichert hatte, er besitze keine achttausend
Einheiten und finde den Preis unverschämt, ließ zu
wünschen übrig und entsprach den Gebräuchen früherer
Jahrhunderte, in denen das Wohlbefinden des Arretierten noch nicht zu
den Problemen gehörte, über die sich die Justiz den Kopf
zerbrach. Die Einrichtung bestand aus einer Pritsche, einer
Waschgelegenheit mit lediglich kaltem Wasser und einer
aufrechtstehenden sanitären Trommel, deren halbautomatischer
Deckel nicht völlig schloß und einen penetranten Duft nach
Chemikalien entweichen ließ. Die Tür besaß, wie
Stoke sich bei seinem Eintritt hatte überzeugen können,
einen
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