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PR TB 066 Supernova

PR TB 066 Supernova

Titel: PR TB 066 Supernova
Autoren: Perry Rhodan
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normalerweise
bewegte, gab es so gut wie keine Fälle von körperlicher
Verwachsung, weil die kosmetische Chirurgie sich im Laufe der
Jahrhunderte zu einer Kunst entwickelt hatte, die fehlerfrei und mit
vollendeten Mitteln operierte und obendrein so billig zu praktizieren
war, daß jedermann sich ihrer bedienen konnte, ohne darüber
arm zu werden. Stoke starrte den Akonen daher an, als wäre er
eine Kreatur aus der Unterwelt.
    Shink Ool erwiderte den aufdringlichen Blick mit einem Anflug von
Ärger.
    »Wissen Sie, was eine kosmetische Operation auf Josaph
kostet?« fragte er scharf.
    Stoke schüttelte den Kopf.
    »Fünfzehntausend Einheiten«, schnappte Shink Ool.
»Und das sind die einfachsten Fälle. Ich müßte
wenigstens doppelt soviel auf den Tisch legen, und soviel habe ich
nicht.«
    Er sprach mit kräftiger, angenehmer Stimme und in
einwandfreiem Interkosmo.
    Stoke fühlte Sympathie für den buckligen Akonen in sich
aufsteigen.
    »Verzeihen Sie«, bat er. »Ich wollte Sie nicht
beleidigen. Es ist nur so.. so unglaublich, daß..«
    Shink Ool winkte ab.
    »Schon vergessen. Ich sollte eigentlich daran gewöhnt
sein, daß Leute mich anstarren.«
    Das Gespräch zwischen Stoke und seinem so unerwartet
erworbenen Rechtsbeistand fand in einem kleinen Raum mit gläsernen
Wänden statt. Draußen patrouillierten zwei Posten, einer
organisch, der andere ein Robot. Stoke war sicher, daß es
zusätzlich Abhörmikrofone gab.
    Trotzdem war er nicht gewillt, sich die Frage zu verkneifen, die
ihm seit der Unterhaltung mit dem Richter auf der Seele brannte.
    »Wer«, wollte er wissen, »hat das Geld
aufgebracht, um den Richter dazu zu bringen, daß er mir einen
Anwalt schickt?«
    Shink Ool zog die Brauen in die Höhe.
    »Na, hören Sie! Wenn Sie das nicht wissen, woher soll
ich.«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung.« Stoke überlegte
eine Sekunde. »Es könnte nicht sein, daß der Richter
von sich aus seine Meinung geändert hat?«
    »Kara Ling?« lachte der Akone. »Den Tag möchte
ich erleben! Kara Ling tut nichts umsonst. Nein - er hat sein Geld
gekriegt. Von wem.« Er spreizte die Hände und deutete sein
Unwissen an. »Darüber müssen Sie sich den Kopf
zerbrechen, wenn Sie hier 'raus sind. Also - was wirft man Ihnen vor
und was haben Sie in Wirklichkeit getan?«
    Stoke berichtete. Er schilderte Astram Olbrich als einen alten
Freund und hielt sich auch sonst an die Geschichte, die er dem
Kundenrobot der Dockverwaltung erzählt hatte.
    Als er endete, lächelte Shink Ool ihn an.
    »Das ist einfach, Mann. Ich hoffe nur, Sie haben genug
Geld.«
    »So gut wie überhaupt keines«, antwortete Stoke
prompt. »Von wieviel sprechen Sie?«
    »Fünfzigtausend.«
    Stoke pfiff zwischen den Zähnen hindurch.
    »Wofür?«
    »Zwanzigtausend für Personalausweise, zehntausend für
den Richter, zehntausend für den Ankläger, zehntausend für
mich.«
    Stoke grinste.
    »Alles runde Preise, wie?«
    »Auf Josaph immer. Für weniger als zehntausend kriegen
Sie nicht mal einen Freispruch für einen Verstoß gegen die
Verkehrsregeln.«
    Stoke dachte nach. Er selbst besaß keinerlei Mittel, mit
denen er auch nur einen meßbaren Bruchteil der von Ool
genannten Kosten hätte bestreiten können. Aber es stand ihm
frei, auf die
    unerschöpflichen Reserven des Imperiums zurückzugreifen
- in diesem Fall auf dem Umweg über die terranische
Handelsmission auf Josaph. Es bedrückte ihn jedoch, sich Allan
D. Mercants Gesicht vorzustellen, wenn ihm der Nachweis der
Requisition von fünfzigtausend Einheiten josaphischer Währung
auf den Tisch flatterte.
    »Fünfunddreißig ist alles, was ich habe«,
erklärte er Ool. »Und wenn das nicht langt, werde ich
meine Strafe einfach absitzen.«
    »Zwanzig Jahre Zwangsarbeit?« zwinkerte Ool.
    »Zwanzig Jahre Zwangsarbeit«, sagte Stoke ernst.
    Ool überflog ein Stück eng bedruckter Folie, das er
einer Mappe entnommen hatte.
    »Wenn wir ein paar Umwege machen, ginge es vielleicht für
vierzig«, meinte er.
    Sie einigten sich auf achtunddreißigtausend. Stoke machte im
Geist eine Notiz, daß er Mercant darauf hinweisen wolle, unter
welchen Mühen er dem Imperium zur Einsparung von zwölftausend
josaphischen Einheiten verholten hatte.
    »Vielleicht«, forderte er den Anwalt auf, »erklären
Sie mir jetzt ein bißchen von dem, was Sie vorhaben.«
    »In großen Zügen«, willigte Ool ein. »Wir
pochen natürlich auf Artikel vierzehn der josaphischen
Verfassung.«
    »Welcher besagt?«
    »Daß im Falle von Verfahren
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