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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra
Autoren: Perry Rhodan
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Seymour an, der sie immer noch trug;
mühelos, denn Nkalay war nicht schwer ... dann Mercant.
    »Es genügt mir, wenn Sie richtig von uns Shand'ong
denken, Sir.«
    »Ich verspreche es Ihnen, Madame«, erwiderte Mercant.
    Die Türen schlössen sich hinter ihnen. Sie
verabschiedeten sich, nachdem Seymour Nkalay wieder niedergesetzt
hatte, und zwei Mädchen der Garde begleiteten sie zurück
zum Wagen. Kurz, bevor Seymour die Mutter losgelassen hatte, hatte
sie geflüstert:
    »Wenn du mir einen Wunsch erfüllen willst, dann komme
manchmal, wenn du Langeweile hast, um mit mir zu plaudern. Mit mir
und - Carsdeen!«
    Seymour hatte sich lächelnd verbeugt und es mit einem Nicken
versprochen.
    Sie schwiegen lange, fast bis zu dem Zeitpunkt, da Mercants Schiff
wieder startete und Seymour zurückließ. Auch einer der
Männer war abkommandiert worden, die nächste Zeit hier
Dienst zu machen, zusammen mit Daln Roka, der sich für kurze
Zeit zum Herrscher über die Technik der Zentrale gemacht hatte -
bis Seymour wieder seinen Platz einnahm.
    *
    Später, stets wenn sich Seymour daran erinnerte, dachte er an
die fünfzehn Tage als die schönsten seines Lebens.
    Es waren noch einhundertzwanzig Minuten bis zum Abflug des
Schiffes. Seymour hatte noch eine Passage nach Terra buchen können
für einen Direktflug in einem ziemlich komfortablen Frachter der
GOLDEN GATE LINE, dem Kühltransporter BLIZZARD QUEEN. Das
funkelnde, peinlich saubere Schiff hatte Gefrierfischkisten geladen
und wies Terrania als Heimatflughafen aus.
    Corinna und Seymour saßen oben, in seinem großen
Zimmer. Es war die Zeit zwischen Abend und Dämmerung; Vanga
versank gerade westlich in der See, hinter der Hafenbucht.
    »Ich werde die letzten Tage niemals vergessen können,
Seymour«, sagte Corinna .»Ich glaube, ich werde nie
wieder an etwas anderes denken können als an dich und
Shand'ong.«
    In der Wohnung war es sonst still. Corinna saß in einem der
Ledersessel, und Seymour saß auf dem Teppich und lehnte sich an
sie.
    »Ja, ich weiß«, sagte Seymour und küßte
ihre Fingerspitzen. »Es war zu lange schön - es ist Zeit,
aufzuhören. Für uns beide ist es nicht richtig, die
persönliche Freiheit erst als zweiten Faktor in die Überlegungen
einzusetzen. Vermagst du dir vorzustellen, daß du deinen
Lebensabend hier in dieser Einöde am Rand der Zivilisation
beschließen könntest?«
    Seymour war ruhig. Zu ruhig, wenn er daran dachte, daß er
noch zwei knappe Stunden lang den Fetzen eines Glückes in den
Händen hielt, das wie ein Meteor über seinen engen, kleinen
Himmel gerast war.
    »Warum nicht?«
    »Und deine Firma?«
    Ihre Stimme verschleierte sich, die Umrisse der Worte begannen zu
verschwimmen.
    »Das ist diese Belastung, die ich mit mir herumschleppe wie
ein Sklave seinen Halsring. Ich werde aufräumen müssen, mit
Mercants oder einer seiner Männer Hilfe. Es ist zuviel, was man
mir zugemutet hat.«
    Seymour drehte sich herum und nahm ihr Gesicht in seine Hände.
    »Die Tatsache«, sagte er hart, »daß du das
erste Mal in deinem behüteten Leben unmittelbar mit Grausamkeit
und Gewalt konfrontiert worden bist, wird dir dabei helfen. Im Moment
mag es frivol und zynisch klingen; später wirst du merken, wie
sehr recht ich habe.«
    An ihren Wimpern schimmerten Tränen, aber sie versuchte zu
lächeln.

    »Der Große Alcolaya hat immer recht, nicht wahr?«
    Seymour sah sich der Aufgabe gegenüber, inmitten der Welt
Shand'ong die alte Ordnung aller Dinge wieder zu errichten, vor allem
die Ordnung in seinem Innern.
    Dieser halb erzwungene - von ihm erzwungene - Abschied gehörte
dazu. Er konnte niemanden brauchen, der seine unklaren Gefühle
weiter beschäftigte, wenn er versuchte, sie zu klären,
abzuwarten, wie die Bausteine aussahen, die er zusammenfügen
mußte.
    »Er hat viel seltener recht, als er es gern haben möchte«,
gab er leise zur Antwort. »Aber du hast es geschafft, mir viel
zu helfen. Ich werde vermutlich immer, wenn ich es brauche, eine
Menge der schönsten Erinnerungen haben, die ein Mensch sichje
wünschen konnte.«
    Sie schwieg. Dann, viel später, sagte sie plötzlich:
    »Das ist es eben. Erinnerungen sind viel, Erinnerungen ohne
die Möglichkeit eines zu erwartenden Kontaktes sind schal, leer
- inhaltslos wie leere Schalen von Meerestieren,«
    Es wurde dunkel im Zimmer. Vanga war versunken, hinter einer
pulsierenden Wolkenbank, die den Rand des Horizontes ausfüllte.
Die Fenster standen offen, und das Licht der Tiefstrahler
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