Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
juristisch besser geschulten Agenten noch ein Dutzend
anderer Verstöße oder Verbrechen einfallen dürfte.«
    »Das bin ich auch, Seymour.«
    »Sie selbst, Solarmarschall, arrangieren etwas mit der
Mutter aller Klans. Es dürfte möglich sein, daß
bestimmte Überschußmengen an Tau unter Wahrung sämtlicher
Geheimnisse eingetauscht werden könnten. Die Marandpharm kann
dann immer noch ein entsprechendes Präparat unter einem anderen
Namen auf den Markt bringen. Ist das ein Vorschlag?«
    Mercant nickte und zupfte mit einem Finger an seinem Kinn.

    »Sie sind ziemlich gerissen, Seymour.. .«
    »Man wird es in dieser Stadt, auf diesem Planeten, Sir . .
.«, sagte Seymour.
    »Im Zweifelsfall wandert die gesamte Firmenspitze ins
Gefängnis, das wäre die Alternative. Ja. Ich glaube, daß
sich das arrangieren läßt. Sie würden hier
Anlieferung und Transport überwachen?«
-»Selbstverständlich«, erwiderte Seymour.
    »Springer und ähnliche Rassen erhalten ab sofort keinen
Zutritt zu terranischen Dienststellen. Das ist meine Entscheidung zum
Fall Carayns. Und Aras werdenjeweils von einem Spezialagenten so
lange überwacht, bis sie es merken und auswandern.«
    »Richtig.«
    »So - das wäre das Dienstliche gewesen, Seymour. Haben
Sie etwas von diesem merkwürdigen Ssagis da? Ich höre
pausenlos darüber reden und habe es noch nie getrunken. Ja?«
    Seymour stand auf, öffnete die Hausbar und holte zwei
zylindrische, kobaltblaue Gläser hervor und eine Flasche aus
dünner Glasplastik. Er goß zuerst zwei Fingerbreit Ssagis
in die Gläser, und sofort begann sich der Duft im Raum
auszubreiten. Dann floß etwas Tonic darüber, sehr kalt.
    »Stoßen wir an, auf Ihren Erfolg, Seymour. Wenn ich
daran denke, was aus der Situation ohne Sie hätte werden können,
wird mirjetzt noch sehr kalt. Nicht, daß wir die Kontrolle
verloren hätten, aber die Beziehungen wären auf einen
Tiefpunkt abgesunken. Und wir verbreitenja nicht nur Zivilisation,
sondern auch ein wenig Kultur.«
    Die Gläser klangen gegeneinander.
    »Jetzt kommt das Private - und ich muß leider wieder
ernst werden, Seymour. Sie wissen, daß ich Sie vor einigen
Jahren sehr ungern habe unsere Abwehr verlassen sehen. Ich habe mir
gestattet, nach Gründen zu suchen und denke, daß ich sie
auch gefunden habe. Es war dieses Mädchen, nicht wahr?«
»Ja und nein, Sir.«
    »Natürlich«, sagte Mercant, ohne zu lachen. »Das
Mädchen und der mögliche Verlust Ihrer lieben persönlichen
Freiheit, nicht wahr? Und die Unruhe, die Sie forttrieb.«
    »Das war es wohl, Solarmarschall.«
    Seymour merkte, daß ein Teil seiner mehr als nur mühsam
verdrängten Erinnerungen wieder hochkam wie ein Korken im
Wasser. Er stellte vorsichtig das Glas auf den Tisch, legte seine
Hände ruhig auf die elastischen Bänder an den Sessellehnen
und wartete. Seine Gedanken begannen einen langsamen Tanz
aufzuführen, der immer schneller wurde.
    »Das war es, Seymour Alcolaya. Ich hasse es zwar - und ich
werde es in Zukunft auch vermeiden, meine guten Männer auf
solche Objekte abzukommandieren, aber vielleicht ist das hier
imstande, Ihren Hirninhalt wieder in geordnete Bahnen zu steuern.
Lesen Sie das.«
    Er griff in die Brusttasche und warf sechs oder acht
zusammengeheftete Seiten auf den Tisch; Seymour kannte das Format
noch zu genau, auch wenn er es seit vier Jahren nicht mehr benutzte.
Es waren die Normblätter für Agentenberichte, die später
mikrofotografiert wurden und ins Archiv wanderten.
    »Soll ich das hierjetzt lesen?«
    Mercant nickte.
    Seymour las...
    Es war die Geschichte eines Verrats. Eine nicht sehr stilvolle
Geschichte indes, aber unzweifelhaft wahr. Wie gesagt, die Abwehr
beschäftigte keine Stümper, und die Männer standen
hinter dem, was sie schrieben. Es war die alte Geschichte, alt wie
die Menschheit selbst, aber immer wieder neu, weil sie sich zwischen
Menschen abspielte, die nicht ewig lebten.
    Es war die Story von einem ziemlich guten Mann, der sich gestattet
hatte, fair und ehrlich zu sein und betrogen worden war, weil er es
war. Betrogen, weil er auch vielleicht nicht hatte sehen wollen, daß
auch er sich irren konnte. Er hatte den alter. Fehler begangen, etwas
in den anderen hineinzuprojizieren, was nicht hineinpaßte. Und
er wurde verraten, hintergangen - wie gesagt; nicht sehr stilvoll. Es
stand auf siebeneinhalb Seiten, in der typischen kleinen Schrift
derartiger Berichte. Der Kamerad, der den Bericht geschrieben hatte,
hatte sich sehr bemüht, weder sarkastisch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher