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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra
Autoren: Perry Rhodan
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spiegelte
sich matt an der Decke, zurückgeworfen von dem hellen Beton des
Hafenfeldes. Alles war wiederhergestellt worden. Die verbrannten
Flecke im Beton der Hallen, die zerstörten Gitter der Rampen,
Treppen, Laufgänge - die Robots und die Gleiter. Es war nicht
eine einzige Spur zurückgeblieben. Die Reparaturrobots hatten
mit der ihnen eigenen Perfektion gearbeitet; es war ihnen unmöglich,
etwas nicht ganz richtig zu machen.
    »Wir müssen gehen«, sagte Seymour ruhig und
beherrscht und stand auf. »Dein Gepäck habe ich bereits an
Bord schaffen lassen. Ich begleite dich zur QUEEN.«
    »Ich hätte dich darum gebeten, wenn du es nicht
angeboten hättest, Sey.«
    Sie starrte ihn an:
    »Weißt du, was schlimm ist - schlimmer als alles?«
    »Nein«, erwiderte er und schüttelte den Kopf.
    »Du hast einen Maßstab gesetzt, den ich nicht werde
unterschreiten können, ohne mich unglücklich fühlen zu
müssen. Du hast damit eine ganze Menge Männer degradiert.
Sie werden dich nie erreichen können.«
    Seymour lächelte verzweifelt.
    »Du übertreibst gewaltig, Corinna«, sagte er.
»Warte ab. Die Zeit, die schon so viel geschaffen und zerstört
hat, so vieles geebnet, wird auch an dir arbeiten. Sie wird
Erinnerungen verändern, sie wird Gegenwärtiges dringend
machen, und sie wird die Zukunft schaffen. Auch du wirst etwas von
dem Sand spüren, den der große Wind überall ablagert.
Das ist überall so, überall in diesem Universum. Du wirst
vergessen, nicht alles, aber das meiste - vielleicht früher, als
wirjetzt denken.«
    »Du hast sicher recht, aber ich glaube es nicht.«
    Wieder schwiegen sie.
    Corinna ließ sich in den leichten Mantel helfen, schloß
den Gürtel und zog die Handschuhe an -Handschuhe, das ewige
Symbol des Aufbruchs. Der Mensch schützte sich, wenn er sich in
das Unbekannte hinauswagt.
    »Das ist das Ende, Seymour?« fragte sie.
    »Ja. Für dich der Anfang. Du bist nicht mehr die
Corinna, die du vor einem Monat warst. Aber ich bitte dich: Bleibe
so, wie dujetzt bist, nicht anders. Wissentlich anders, meine ich.
Vielleicht komme ich eines Tages zurück nach Terrania - wenn mir
hier alles zu langweilig wird. Mein erster Besuch gilt der
Marandpharm.«
    Einen Augenblick lang verspürte Seymour den Wunsch, den
ausschließlichen Impuls, sie an der Hand zu fassen und hier zu
behalten. Dann sah er die Sinnlosigkeit ein. Ihre Liebe würde
enden, wie jede andere. Auf die Weise, wie esjetzt geschah, würde
sie sich eine Zeitlang am Leben erhalten.
    »Du warst wie ein Meteor«, sagte er. »Hell,
leuchtend und sehr schnell. Dafür danke ich dir. Meteore
verglühen, oder sie entfernen sich wieder auf dem anderen Ast
der Parabel. Man kann sie nicht fangen.«
    Sie gingen.
    Die BLIZZARD QUEEN stand ziemlich dicht vor dem Turm, und es
dauerte nur Minuten, bis sie das Schiff erreicht hatten. Der Erste
Offizier stand in der Schleuse.
    Seymour sagte:
    »Das hier ist Mr. Conant, der Erste der QUEEN. Und dieses
feine Mädchen hier ist Dr. Corinna Marandera, die Mitbesitzerin
der Marandpharm. Ich sähe gern, wenn Sie, Conant, sich etwas um
sie

    kümmern würden. Nicht zu aufdringlich, einfach nett -
menschlich. Aber Sie sind ein reizender Kerl, und Sie werden es
sicher richtig machen. Wieviel Zeit?«
    »Drei Minuten, Sir!« sagte Conant und salutierte.
    »Lassen Sie den Unfug«, meinte Seymour.
    »Ja, Sir. Ich bringe die Dame zu ihrer Kabine.«
    »Einen Augenblick noch«, sagte Seymour, lächelte
und griff nach der Hand Corinnas. Sie legte beide Arme um seinen
Hals, und sie küßten sich.
    »Viel Glück in der Firma, Corinna«, sagte Seymour
heiser.
    »Danke. Keine Möglichkeit mehr, Sey?« fragte sie.
    Seymour schüttelte den Kopf und verließ die
Polschleuse. Er ging schnell, und ohne sich auch nur ein einziges Mal
umzudrehen, zurück zum Turm. Im Eingang der Halle blieb er
stehen und sah zu, wie das Schiff abhob und in der Nacht verschwand -
wie ein Meteor.
    Im Hafen unten wurde der Leuchtturm in Betrieb gesetzt. Die
Lichter begannen zu rotieren. Zweimal weiß, einmal grün.
Vierhundertmal in der Stunde.
    *
    Du bewegst dich lautlos über die Teppiche hinüber zum
Fenster und schiebst den schweren Vorhang zur Seite, beugst dich vor
und öffnest den Riegel. Nachtluft, kühl und schmeichelnd
und erfüllt von der exotischen Umgebung, dringt herein. Du
blickst hinaus und siehst die vertraute Umgebung. Der Raumhafen mit
seinen Lichtern, die Hallen wie große Tiere in der Dunkelheit
und die silbernen Schiffe wie riesenhafte
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