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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium
Autoren: Michael Marcus Thurner
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meinem Alter nicht mehr umherstiefeln. Ein falscher Schritt, und es geht abwärts. Hundert Meter tief.
    Ich habe mich immer schon fürs Fliegen interessiert. Auf Klebstoff, Bindfaden und Reißzwecke werde ich allerdings bei meinem zweiten Absturz verzichten.

3. Rundron
Der Auftrag
     
    Irgendwie passte Lotho Keraete in diese Umgebung. Er stand starr da und beobachtete Perry Rhodan mit ausdruckslosen Augen. Seine metallene Körpersubstanz wirkte glatt, wie aufpoliert.
    War er mehr Mensch oder mehr Maschine? Was machte ihn als Lebewesen aus? Hatte er einen eigenen Willen, oder war er nur ein von höheren Mächten ausgesandter Laufbursche, den ES nach seinen Bedürfnissen umgestaltet hatte?
    »Du bist nur wenig überrascht«, konstatierte der Bote nüchtern.
    »Mag sein.« Rhodan mochte in der Tat keine Überraschungen. Er rechnete immer - [immer] - mit allem. Die Gewöhnung an das Unmögliche und Unwahrscheinliche war ein Fluch seiner Unsterblichkeit und damit ein weiterer Aspekt von Routinen, denen er tunlichst entgehen wollte.
    Keraete wirkte unausgeglichen. Er verlagerte das Körpergewicht von einem Bein aufs andere und ließ die Arme lose baumeln. Seine braune Allzweckbekleidung, die nichts an Besonderheiten vermittelte, raschelte leise. Auf seinem Rücken trug er zwei völlig gleichartige Tornister, deren Außenmaterial aus grauer Transport-Plane zu bestehen schien.
    »Wir haben uns lange nicht mehr gesehen«, wiederholte Rhodan.
    Der Bote schien in sich gekehrt, als wüsste er nicht, wie er das Gespräch beginnen sollte. »Etwa zehn Erdenjahre. Das ist selbst für ein kurzlebiges Wesen wie dich eine kurze Zeit.«
    »Kurzlebig? Du bist der Jüngere von uns beiden, mein Freund.«
    »Aber meine Lebenserwartung liegt ungleich höher. Ich wurde... gefertigt, um eine kleine Ewigkeit zu überdauern.«
    »Und wie steht es mit deiner menschlichen Komponente? Mit deinem Gehirn, deinen Denkprozessen? Werden sie so lange wie deine Hülle halten?« Der Unsterbliche bemühte sich, das Gespräch am Leben zu erhalten. Es war immens wichtig, mehr über die sonst so unüberschaubaren Pläne der Superintelligenz ES in Erfahrung zu bringen, deren Bote Keraete war.
    »Ich bin nicht hier, um über nichts sagende Details meiner Existenz zu plaudern«, ließ, ihn der Menschenrobot auflaufen. »Ich wurde geschickt, um dir die Bitte zu überbringen, dich um jemanden zu kümmern.«
    »Handelt es sich um eine Bitte oder um einen Auftrag?«
    »ES kennt dich gut genug, um zu wissen, dass du das Ersuchen nicht ablehnen wirst.«
    Was hatte diese kryptische Behauptung zu bedeuten? Rhodan wagte einen kurzen, fragenden Seitenblick zu Mondra und Startac Schroeder.
    Sie nickten nacheinander. Beide registrierten jede Bewegung und jedes Wort des Boten. Ihre in den Anzügen verpackten Aufzeichnungsgeräte filmten währenddessen aus unterschiedlichen Winkeln. Alles, was Keraete von sich gab, würde später von Spezialisten an Bord der LEIF ERIKSSON II analysiert werden.
    »Dann sag uns, was du zu sagen hast«, fuhr Rhodan schließlich fort, unfreundlicher als eigentlich geplant.
    Keraete verlagerte erneut sein Körpergewicht von einem Bein aufs andere. Die Farbe seiner Gesichtshaut wechselte in einen Ton, der vom menschlichen Auge nicht mehr genau erfasst werden konnte. Ein seltsamer Schleier ließ, die Züge des Wesens in einem Quirl verschwinden, der so tot und angsterregend wie ein schwarzes Loch wirkte. Rhodan musste seinen Blick abwenden.
    »ES zählte die Terraner und Menschenvölker stets zu seinen Schutzbefohlenen«, murmelte - ja, murmelte Lotho Keraete. »Mein Herr bittet dich, eine kleine Schar versprengter... Landsleute vor dem Tod zu retten.«
    »Wie definierst du >eine kleine Schar    »So ist es in der Tat.« Keraete seufzte. Seufzte! »Es handelt sich um neunundzwanzig Milliarden Menschen.«
    Rhodan schluckte schwer, und er war froh, dass er bereits saß.
    »Neunundzwanzig Milliarden?«, wiederholte er ungläubig.
    »So ist es.« Keraetes Körpersprache deutete an, wie erleichtert er sich fühlte, nun, da er die Katze endlich aus dem Sack gelassen hatte. Er ließ sich mit seinem schweren Körper ebenfalls auf einem der Stühle nieder.
    »Ich bilde mir ein, die assoziierten Planetenbündnisse der Liga Freier Terraner recht gut zu kennen«,
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