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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium
Autoren: Michael Marcus Thurner
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rissen lange, dünne Flammenspuren in die Stratosphäre, schufen Zeichen, die mit kalligrafischer Präzision ein Wort bildeten.
    »Willkommen!«, las Perry Rhodan. Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Wenn ich nicht wüsste, wer unsere Gastgeber sind, würde ich meinen, dass sie protzen wollen.«
    Einer der unförmigen Kolosse raste in einer Entfernung von nicht einmal 50 Kilometern an ihnen vorbei. Das Schiff hielt inmitten einer gelblichroten Feuerlohe an und passte Sekunden darauf Geschwindigkeit und Einflugsvektor an jene der LEIF ERIKSSON II an.
    »Sie wollen angeben«, tönte eine helle Stimme. Mondra Diamond betrat die Zentrale. Sie schritt - nein, sie schwebte! - an der Ersten Pilotin Lei Kun-Schmitt vorbei, die angesichts des Manövers anerkennend die Nase rümpfte.
    »Vhomeze ist ein sehr nüchterner ... Mann«, erwiderte Rhodan. »Ich glaube nicht, dass er ein derart großspuriges Verhalten seiner Kollegen gutheißt.«
    »Vielleicht ist es weniger Angeberei als Stolz«, warf Startac Schroeder ein. Er kratzte sich nachdenklich über den Ellbogen. »Was wissen wir schon, was in diesen Wesen vorgeht...«
    Rhodan mischte sich nicht in die sich entspinnende Diskussion ein. Die Spekulation, welche Emotionen ihre Freunde auslebten, war überflüssig. Er zog sich zurück, nahm im leicht erhöht stehenden Sessel Platz, der sich augenblicklich um ihn schmiegte, und dachte nach. Bislang hatte er sich keine großen Gedanken gemacht, wie er Vhomeze gegenübertreten sollte. Was er zu sagen hatte, lief auf ein tief aus dem Herzen kommendes: »Wir danken euch!« hinaus. Doch angesichts des Begrüßungsakts der Begleitschiffe, der an ein hochoffizielles Staatszeremoniell erinnerte, würde er wohl ein wenig tiefer in die Schatulle greifen müssen. Immerhin hatten sie es auf Rundron mit den besten Freunden der Menschheit zu tun.
    Die Posbis verdienten einen riesengroßen Applaus für das, was sie in den letzten Jahren geleistet hatten.
    In der Nähe des Landeplatzes der LEIF ERIKSSON II parkten zahllose Fragmentraumer. Ein stetiges Starten und Landen der Schiffe sorgte für eine ungeheure Geräuschkulisse, die von der absoluten Sprachlosigkeit der Posbis selbst konterkariert wurde. In abstrusesten Gestalten wuselten sie zwischen Montage-Einheiten, Traktor-strahl-Kränen und Werftzangen umher. Kein Wort fiel dabei. Sie arbeiteten, wie Rhodan wusste, meist über Funksignale und wurden dabei von der positronischen Komponente der Hyperinpotronik geleitet. Ein Vorgang, der ähnlich kompliziert der Synchronisation verschiedenartiger Bewegungs-, Koordinations- und Lenkungsimpulse eines menschlichen Körpers funktionieren musste - und dennoch stets ohne Reibungen ablief.
    Rhodan wandte sich von den allgegenwärtigen Holoschirmen ab und konzentrierte sich auf den Gast, der soeben eintrat.
    »Willkommen auf Rundron«, sagte Vhomeze.
    Der kleine, eiförmige und irgendwie beliebig wirkende Posbi schwebte in den offiziellen Empfangsraum des Ultraschlachtschiffs und deutete mit seinem zerrissen wirkenden Rumpfkörper eine Verbeugung an.
    »Es ist uns eine Ehre, Rundron betreten zu dürfen.« Auch Rhodan verneigte sich, so lächerlich die Geste angesichts seines Gegenübers auch sein mochte.
    »Ihr seid Freunde, und ihr werdet es immer bleiben.« Vhomezes Stimme drang verzerrt aus einer winzigen Spracheinheit, die er an die rechte Kopfseite gepfropft hatte. »Es würde mich freuen, dich und einige ausgewählte Begleiter umherführen zu dürfen.«
    Nun, wenn die Posbis tatsächlich auf Prunkgehabe und Zeremonien Wert legten, konnte er sich ihrem Wunsch nicht entziehen. Möglicherweise lag der Anteil der biologischen Komponente bei den »Robotern« des Planeten Rundron höher als woanders, möglicherweise unterlagen sie zyklischen Schwankungen, die gerade eben auf die emotionelle Seite ihres Daseins ausschlugen.
    »Gern. Aber zuvor möchte ich dir etwas zeigen.«
    »Ja?« Vhomeze wirkte überrascht. Sein Schwebekörper mit den lose zum Boden hinabbaumelnden Haltestangen, an denen er sich offensichtlich in den unterschiedlichsten Gerätschaften einklinken konnte, schwankte leicht.
    »Darf ich bitten?« Rhodan verließ den Empfangsraum, wandte sich nach links, den langen Gang hinab, einer der größeren Werkshallen des Schiffes zu. »Liebst du Überraschungen?«
    »Sie entsprechen der Viskosität des Öls«, antwortete Vhomeze sperrig. »Je geringer sie ist, desto fließfähiger, desto gelenkiger funktionieren unsere mechanischen Teile, desto
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