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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln
Autoren: Perry Rhodan
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Bart und schweren Ohrringen. »Bewahrer des Bewährten.«
    Errek schnaubt.
    »Verzeih, mein Fürst.« Shirkam verbeugt sich knapp im Sattel, dann wirft er einen Blick zur Hofschamanin hinüber. »Ich habe euch ungern warten lassen. Aber!«, ruft er und lenkt seinen Famnir herum, sodass ihn alle sehen können. »Ich habe schwer mit mir gerungen, ob ich überhaupt hierher kommen sollte! Es ist Wahnsinn, was ihr vorhabt!«
    »Und es ist Feigheit, was aus dir spricht!«, bellt Errek. Seine schwarzen Haare flattern, sodass es für einen
    Moment aussieht, als trüge Taraks einziger Sohn keinen Kopf mehr zwischen den Schultern. Der alte Rebellenfürst hat Mühe, das Schreckensbild abzu-schütteln.
    Die Leibwachen Erreks und Shirkams werfen einander prompt Unflätigkeiten an den Kopf.
    »Setzen wir uns«, übertönt Tarak ihr Gebrüll. »Und ehren wir Ber, indem wir nicht hineinspeien«, fügt er mit einer Geste zum Feuer hinzu.
    Sie lagern im Windschatten der Famnire. Die Clansführer sitzen um das Feuer herum. Ihre Männer hocken bei den Tieren, die dicht zusammengedrängt liegen, die Beine zwischen dem warmen Leib und dem warmen Boden geborgen. Taraks Männer haben an alle weiße Gaben ausgeteilt: Käse und Milch für die Männer und die Schamanin, den Clansführern noch einen Becher Branntwein dazu.
    Der Rebellenfürst tätschelt das Bündel an seinem Gürtel. Das hält er für später zurück, als Abschiedsgabe. Er hebt seinen Becher. »Das Große stirbt, wenn wir sterben«, intoniert er.
    »Niemals!, rufen alle.« Und damit kippen sie ihren Branntwein hinunter.
    Tarak wischt sich den Bart mit dem Handschuhrücken ab und seufzt. »Nun denn, Shirkam Otmookmher, Bewahrer des Bewährten. Was hast du vorzubringen, das wir nicht schon gehört haben?«
    Der Angesprochene sieht ihn kurz an und starrt ins Feuer. Er ist der Einzige hier, der keine Kopfbedeckung trägt. Über seine glänzende Glatze zuckt Widerschein. Trotz seiner Hagerkeit scheint er den massigen Schädel eines Zontars zu haben: Eine wärmende Speckschicht schützt seinen Kopf vor der Kälte. Er hat sie sich vor einigen Jahren implantieren lassen.
    »Eines nur«, sagt er genau in dem Moment, als Taraks Sohn Errek höhnisch auflacht. Shirkam misst jeden einzelnen Kriegsherrn mit den Augen und heftet seinen Blick schließlich auf den Rebellenfürsten. Er sieht finster entschlossen aus.
    »Ich werde«, sagt er mit gefährlicher Ruhe, »das Leben meiner Leute für diese selbstmörderische Informationsoffensive nicht aufs Spiel setzen.«
    »Dein Leben, meinst du!«, kommt es prompt von Errek.
    »Du bezichtigst mich der Feigheit vor dem Feind«, sagt Shirkam kühl. »Dabei bist du es, der ihm in die Hände spielt.« Er lässt seinen Blick wieder über die Runde schweifen. »Die Zwillingsgötzen werden lachend danke schön sagen, wenn ihr euch solchermaßen in die Schwerter ihrer Schergen stürzt!«
    »Die Frage war, ob du Neues zu erzählen hast, Bewahrer«, knarrt Galrev Otashmarto, Taraks alter Kampfgefährte. Tarak hält sich zurück; er will sehen, wie sein Sohn sich schlägt.
    Shirkam schnaubt. »Wenn du Neues hören willst, Witwenmacher, dann lass dir von Errek ein Märchen erzählen. Wie wir die Freiheit erlangen, indem wir Götzenbilder umstürzen und Fernsehstationen besetzen und irgendwelche hohlen Pamphlete verlesen. Hunderte Männer werden sterben wegen dieser Schnapsidee! Hunderte! Wegen einer Schnapsidee, sage ich! Weil wir nichts gewinnen, sondern nur verlieren werden!«
    Der alte Tarak hat Errek bei dieser Rede nicht aus den Augen gelassen. Sein Sohn hat aufbrausen wollen, reißt sich jedoch merklich zusammen. »Der Frosch im Brunnen«, entgegnet er kühl, »bemisst den Himmel nach dem Brunnenrand. Wir können uns nicht ewig nur vor dem Empire verstecken. Wenn wir das tun, sind wir zum Aussterben verdammt.«
    »Wenn wir tun, was du sagst - was ihr tun wollt«, richtet Shirkam sich wieder an die ganze Runde, »dann wird uns das Empire als Terroristen hetzen. Dann wird es uns jämmerlich zu Tode hetzen.«
    »Zur Zeit schweigt es uns tot«, erwidert Errek. »Solange wir nur ab und zu einen seiner Kreuzer aufbringen oder irgendeine unwichtige Nachschubbasis ausplündern, wird sich daran nichts ändern. Das haben wir doch schon hundertmal durchgekaut. Was wir brauchen, sind spektakuläre Aktionen. Aktionen, die das Empire nicht verschweigen kann. Eines Tages, merkt euch meine Worte ...« Errek löst etwas von seinem Gürtel. Tarak kann nicht erkennen, was
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