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PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

Titel: PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds
Autoren: Verena Themsen
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dass ich es schaffen könnte ...
    Die Unither schnauften gerade, als würden sie sich prächtig über etwas amüsieren. Crest richtete sich auf und drückte kräftig gegen die Klappe. Ein leises Klicken war zu hören. Die Klappe sprang ein Stück hoch, und Griffe klappten an den Seiten aus. So leise und schnell wie möglich hob Crest die Klappe an und legte sie zur Seite.
    Kabel kamen darunter zum Vorschein. Durch sie und das sie tragende Gitter hindurch sah er den Boden der untersten Ebene. Ein Blick zur Seite zeigte ihm einen mit Schränken und Regalen vollgestopften Raum. Viel Platz war nicht zwischen dem hängenden Kabelkanal und der Decke, doch vielleicht reichte es. Auf jeden Fall bot es eine bessere Chance als das in voller Sicht der Unither liegende Schott.
    Rückwärts schob er erst die Beine durch die Öffnung und drehte sich dann so, dass er auf den Kabeln saß. Kurz hatte er Sorge, der Kanal hielte sein Gewicht nicht, doch nichts wackelte oder gab nach. An den Kabeln schob er seinen Körper weiter in den Kanal hinein, bis er auch seinen Kopf herunternehmen konnte. Mit beiden Händen zog er jetzt die Bodenplatte heran und senkte sie wieder – keinen Augenblick zu früh, denn gerade waren wieder Schritte zu hören.
    Zwischen Kabeln und Decke eingepfercht, musste Crest einen klaustrophobischen Moment abwehren. Tief atmete er durch, rollte zur Seite und schob die Beine aus dem Kanal. Er stöhnte leise, als er mit dem vollen Gewicht auf seinem Rücken über die Kante glitt und ein paar neue Schrammen und Druckstellen sammelte. Die Landung auf dem Boden war alles andere als elegant. Die Hand, mit der er sich abfing, wurde dabei überdehnt und schmerzte.
    Langsam, aber sicher kam er an seine Grenzen. Sein ganzer Körper fühlte sich geschunden an. Er brauchte dringend etwas Zeit zum Ausruhen.
    Mit einem tiefen Durchatmen machte er sich wieder auf den Weg. Er wusste nicht, ob er die Platte ganz geschlossen hatte oder die Griffe noch herausstanden; so oder so waren die Chancen hoch, dass sie entdeckt wurde. Egal ob die Unither sie als seinen Fluchtweg identifizierten oder nicht, sicher würde es sie neugierig machen.
    Er fand einen kleinen Abstellraum, in dessen Rückwand zwei übereinanderliegende Klappen Stauräume in den Schrägen öffneten. Er entschied sich für die untere, da nur dort die Tiefe für ihn ausreichte. Sie war nur halbhoch, doch das scherte ihn wenig, denn sie war breit genug. Dahinter lagen nur vereinzelte Kistchen mit Metallteilen sowie ein paar Bänder, Laschen und Füllschaumplatten, die wohl zum sicheren Verstauen der Ladung dienen sollten.
    Mühsam quetschte sich der alte Arkonide in den Stauraum und zog die Klappe hinter sich zu. Drinnen stellte er fest, dass der Stauraum sich so weit, wie er im Licht seines Armbandes sehen konnte, ununterbrochen an der ganzen Außenwandung entlangzog. In regelmäßigen Abständen gab es weitere Klappen wie die, durch die er hereingelangt war. Die weiter entfernten mussten sogar in andere Räume führen. Er spielte mit dem Gedanken, sich bis zu einer von diesen vorzuarbeiten, doch als er die nächste Klappe erreicht hatte, verließ ihn die Energie.
    Er hoffte, dass er entweder die Kontrollen des Stabes, den er Golath abgenommen hatte, schnell entschlüsselt bekam oder aber die anderen zurückkehrten, bevor die Unither ihn hier fanden.
    Die Enge innerhalb des Stauraumes machte es schwer, den Stab aus der Gürteltasche zu ziehen und ins Licht des Kommunikationsarmbandes zu holen. Es gelang ihm jedoch, wenn auch nicht, ohne mehrfach irgendwelche seiner Blessuren anzustoßen. Erleichtert seufzte er auf, als der Stab endlich vor ihm lag. Er drehte ihn, suchte nach Kontakten und Anzeigen. An der Spitze war ein kleines Loch zu sehen, hinter dem etwas Transparentes saß. Dazu fand er einen Berührungssensor.
    Crest drückte darauf. Ein blaues Licht blinkte. Er drückte wieder. Es erlosch. Wieder berührte er den Sensor. Blinken. Bei den meisten Geräten, die Crest kannte, bedeutete das entweder, dass man auf etwas aufmerksam gemacht werden sollte oder dass eine Eingabe erwartet wurde.
    Vielleicht braucht das Ding irgendeine Freigabe. Einen Kode. Oder es reagiert auf Spracheingabe.
    Die Bareonen hatten als Kolonialwelt des Imperiums Arkonidisch gesprochen. Also sagte er leise: »Störfeld abschalten.«
    Keine Reaktion. Er drehte und wendete den Stift, um zu sehen, ob es doch noch weitere Hinweise gab. Als er gerade die Hand hob, um das Sekret aus den Augen zu
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