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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Hand aus und betätigte mehrere Schaltelemente. Ein Konfigurationsdiagramm erschien, mit der gleichen externen Struktur wie der Planetoid. In ihrem Innern bemerkte Roderich mehrere Bereiche, die ihn an Gebäude erinnerten.
    »Eine... Station im Innern des Planetoiden?«
    »Kein Zweifel.«
    »Hier wird's mir entschieden zu heiß«, sagte Roderich und aktivierte das Haupttriebwerk. Das heißt, er wollte es aktivieren, aber das erwartete Brummen blieb aus. Dumpfer Schmerz entstand in seinem Nacken, wuchs von dort durch Rücken und Kopf, offenbar mit der Absicht, an jedem einzelnen Nerv zu kratzen. Der
    HÜ-Schirm flackerte noch einmal und verschwand dann wie eine ausgepustete Kerzenflamme. Der Kriecher erbebte heftiger, und es knirschte in seiner Außenhülle.
    Der Schmerz wurde so heftig, dass Roderich laut schrie. Dunkelheit umfing ihn, schwarz wie das All, und während er durch diese Finsternis stürzte, hörte er das schrille Zwitschern der beiden Blues wie aus einer fernen Welt, die ihn verstoßen und der Chaos-Kreatur überlassen hatte.

Perry Rhodan
    Die technische Abteilung der PALENQUE erschien Perry Rhodan wie ein Labyrinth, in dem es überall summte, zirpte und klickte. Bei den meisten Geräten schien es sich um feste Installationen zu handeln, aber es gab auch Dinge, die improvisiert wirkten: neue Anordnungen positronischer Elemente, die aussahen wie exotische Spinnweben; Holofelder, die mit modifizierten Hypersensoren verbunden waren und in denen immer wieder kleine Blitze flackerten; Projektoren, zwischen denen bunte Kraftfelder wallten, wie vom Wind bewegte Gardinen. Rhodan sah das alles, als er daran vorbeiging, begleitet von der Kommandantin Sharita Coho - sie trug erneut eine sehr martialisch wirkende dunkle Uniform, im Halfter den Kombilader, von dem sie sich nie zu trennen schien -, aber seine Aufmerksamkeit galt etwas anderem: einem sonderbaren Flüstern, das nur für ihn zu existieren schien.
    »Hörst du noch immer nichts?«, fragte er Sharita.
    Sie wölbte eine dunkle Braue. »Hier drin ist es ziemlich laut.«
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Kurt?«, rief die Kommandantin.
    »Wir sind hier«, ertönte es irgendwo aus dem Labyrinth, das Rhodan ziemlich chaotisch erschien. Doch Sharita erkannte offenbar Ordnung und Struktur darin, denn sie wusste genau, wohin sie sich wenden musste, um den Ursprung der Stimme zu erreichen. Rhodan folgte ihr durch einige schmale Gänge, und schließlich gelangten sie in einen offenen Bereich, in dem zwei Männer an einer sehr komplex wirkenden Vorrichtung hantierten: Kurt Brodbeck, Cheftechniker der PALENQUE, und Huang Lee, einer seiner Mitarbeiter. Sie sahen nur kurz auf und setzten ihre T ätigkeit dann fort.
    »Wem oder was verdanke ich die Ehre?«, fragte Brodbeck.
    »Unserem Gast an Bord, mehr oder weniger.« Sharita lächelte kurz. »Nein, Perry, ich höre jenes Etwas noch immer nicht. Bist du sicher, dass du es dir nicht nur einbildest?«
    »Ganz sicher. Inzwischen ist aus dem Hüstern ein leises Pfeifen geworden. Es wird lauter. Und es kommt von hier.«
    »Kurt?«
    »Bist du sicher, dass es kein Phantomgeräusch ist?«, fragte der Cheftechniker, während er mit einer Sensortraube die leuchtenden Bänder einiger hyperenergetischer Verbindungen überprüfte. »Manchmal klingelt es einem in den Ohren, aber man hört eigentlich gar nichts.«
    Rhodan lauschte in sich hinein. Seit fast drei Stunden vernahm er das Geräusch, das eigentlich gar kein richtiges Geräusch war. Manchmal flüsterte es wie die Stimme des Winds in fernen Baumwipfeln, und bei anderen Gelegenheiten klang es nach einem zornigen Insekt, das mal neben seinem rechten, mal neben dem linken Ohr flog. Derzeit hörte es sich an wie eine Alarmsirene, die in einer Entfernung von mehreren Kilometern heulte.
    Etwas lenkte seine Aufmerksamkeit auf mehrere dunkle Objekte in dem Gespinst aus hyperenergetischen Strängen, die mit einem mobilen Syntron verbunden waren. Das Projektionsfeld darüber zeigte hin und her gleitende Datenkolonnen, außerdem kompliziert wirkende geometrische Muster, die sich immer wieder verschoben. Huang Lee hob die Hand und berührte ein holografisches Schaltelement, woraufhin ein weiterer Hyperfaden in dem Netz aufleuchtete und wie ein dünner Finger aus Licht über die Objekte tastete.
    »Was ist das?«, fragte Rhodan und deutete auf die dunklen Gegenstände: kleine Scheiben mit einem Durchmesser von wenigen Zentimetern.
    Brodbeck richtete sich auf. Der Cheftechniker war
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