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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Welt, die über ihm zurückblieb, als er durch einen Strom aus Bildern fiel, die völlig fremd und gleichzeitig seltsam vertraut waren, aus Bildern, deren Einzelheiten er zunächst nicht verstand, die aber Substanz gewannen. Etwas zog seine Gedanken wie Gummibänder in die Länge, und als sie rissen, nahm etwas anderes ihren Platz ein.
    Sharita Coho blickte auf Perry Rhodan hinab. Er lag auf einem Diag-nosebett in der Medo-Station der PALENQUE, verbunden mit einem medizinischen Syntron, der seine Biofunktionen überwachte. Der Bordmediker Dr. Hyman Mahal hatte ihn gerade untersucht.
    »Wie sieht's aus mit ihm, Doktor?«
    »Puls und Atmung haben sich stabilisiert«, sagte Mahal. »Das gilt auch für die metabolischen Werte. Er... schläft.«
    »Das sieht mir nicht nach normalem Schlaf aus. Was ist mit seinem Aktivator?«
    »Alles in Ordnung, soweit ich das feststellen kann.«
    »Aber ganz sicher bist du nicht?«
    »Ich hatte noch nie einen Aktivatorträger unter meinen Patienten, Sharita.«
    Die Kommandantin bemerkte, wie sich Rhodans Augen unter den geschlossenen Lidern bewegten. Der Rest des Körpers verharrte in völliger Reglosigkeit, aber bei den Augen herrschte eine geradezu hektische Aktivität.
    Sharita zeigte darauf. »Was bedeutet das?«
    »Er träumt. Er scheint gewissermaßen in einem Traum gefangen zu sein.«
    Sharita wandte sich an Brodbeck. »Sind die Speichermodule vom Scanner getrennt worden?«
    »Ja. Aber die mentale Verbindung zwischen ihm und den Datenspeichern existiert nach wie vor.«
    »Hm.« Sharita überlegte, ob sie sich mit Terra in Verbindung setzen und Hilfe anfordern sollte. Immerhin ging es hier um den Terranischen Residenten. »Besteht Lebensgefahr?«
    »Nein«, antwortete Mahal und deutete auf die Anzeigen der Diagnoseliege. »Wie gesagt, sein Zustand ist stabil. Wenn er länger andauert, muss Rhodan künstlich ernährt werden, aber Lebensgefahr besteht gewiss nicht.«
    Sharita dachte an das prekäre Gleichgewicht mit Jere von Baloy und den Akonen der LAS-TOOR , das trotz der in den vergangenen Tagen überstandenen Gefahren weiter anhielt. Wie würden sie reagieren, wenn sie Hyperfunkimpulse empfingen, die von der PALENQUE ausgingen und der Erde galten? Mussten sie sich nicht hintergangen fühlen und vermuten, dass die Terraner Verstärkung anforderten?
    »Wir warten zunächst ab«, entschied Sharita schließlich, den Blick erneut auf das starre Gesicht mit hyperaktiven Augen unter geschlossenen Lidern gerichtet. »Vielleicht erwacht er von ganz allein.«
    Sie hob den Kopf, als eine Stimme aus dem Interkom-Lautsprecher kam. »Sharita?«
    »Ich höre dich, Alemaheyu.«
    »Es gibt einen Neuankömmling im Ichest-System. Er hat sich gerade mit uns in Verbindung gesetzt.«
    »Wer?«
    »Icho Tolot.«

Icho Tolot
    Das schwarze Kugelraumschiff fiel zwei Lichtminuten über der Ekliptik des Zielsystems in den Normalraum zurück, und an seinen Kontrollen saß ein Ungetüm mit friedlicher Seele: dreieinhalb Meter groß, die Schultern zweieinhalb Meter breit, vier Arme, die Haut schwarz, im halbkugelförmigen Kopf drei rot glühende Augen. Icho Tolot begann sofort mit Sondierungen, um einen Eindruck von der aktuellen Situation zu gewinnen. Ein biopositronisches Interface verband ihn mit den Scannern und Sensoren seines Schiffes. Die eintreffenden Ortungsdaten wurden nicht nur vom Bordsyntron empfangen, sondern auch vom Planhirn des Haluters, das sie sofort auswertete und verarbeitete.
    Irgendetwas hatte Perry Rhodan veranlasst, ihn mit einer Dringlichkeitsnachricht hierher zu rufen, zu diesem abgelegenen Sonnensystem. Icho Tolot bedauerte, dass er keine Einzelheiten kannte, aber zweifellos handelte es sich um eine wichtige Sache, und er hielt es für besser, auf alles vorbereitet zu sein. Sein Raumschiff hüllte sich unmittelbar nach der Rückkehr ins normale Raum-Zeit-Kontinuum in einen Paratronschirm, und der Syntron hielt die Paratron-Projektoren in Bereitschaft, ebenso die Kombi-Geschütze - wenn es zu einem Angriff kommen sollte, war Icho Tolot gut geschützt und konnte sich innerhalb weniger Sekunden auf sehr wirkungsvolle Weise zur Wehr setzen.
    Aber in seiner kurzen Nachricht hatte Perry Rhodan nicht von einer direkten Gefahr gesprochen, und deshalb war der Haluter nicht überrascht, als ein Angriff ausblieb. Icho Tolot blickte auf die Anzeigen der Instrumente, und sein Ordinärhirn griff auf die ersten Ergebnisse der vom Planhirn vorgenommenen Datenanalysen zu: eine große rote Sonne mit
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