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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen
Autoren: Andreas Brandhorst
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sind hierher unterwegs. An Bord von Icho Tolots Schiff. Es klang so, als hätten sie viel zu erzählen.«
    »Und noch etwas«, sagte Kossa. »Die Akonen von der LAS-TOOR gehen derzeit recht großzügig mit Informationen um. Sie teilen uns mit, dass vor Akon eine Arche aufgebracht wurde.« Der Funker deutete auf den Bildschirm seiner Konsole. »Diese hier.«
    Rhodan trat neugierig näher, betrachtete Bilder der Sternenarche und schnappte nach Luft. Ein langes, röhrenförmiges Gebilde mit einzelnen Segmenten, unter ihnen auch Ringelemente. Kein Zweifel.
    »Das ist die ACHATI UMA«, sagte Perry Rhodan. »Levian Paronns Schiff.« Er atmete tief durch. »Damit steht unser nächstes Ziel fest. Wir müssen nach Akon.«

Epilog
    Die Kluft - 26. April 1327 NGZ
     
    Die Kluft erstreckte sich als eine grabenartige Zone der Dunkelheit neben dem bunten Glanz des galaktischen Zentrums, in dem die Abstände zwischen den Sonnen schrumpften, manchmal auf nur wenige Lichtmonate. Sie bestand aus Dutzenden von Globulen, Dunkelwolken großer Dichte, die sich irgendwann einmal zu Sonnensystemen entwickeln mochten, wenn sie nicht von vorbeiziehenden Sternen auseinandergerissen wurden. Der Frachter SAMARKAND pflügte durch die Peripherie des Grabens, und der alte Vincent beobachtete das Glühen der Navigationsschilde, bewunderte das subtile Farbenspiel von Reibung und Auflösung. Er sah nicht auf, als Lola aus dem Dom kam, der die Kugel mit dem Gerüst des Schiffes und den daran befestigten mehr als hundert Frachtmodulen, Habitatzellen und dem Triebwerksflansch verband. Sie trat durch die halbdunkle Pilotenkugel und nahm im Sessel des Kopiloten Platz.
    »Es gibt so viele schöne Dinge«, sagte Vincent nach einer Weile. »Und manche von ihnen kosten nichts.« Durch das transparente Aluminium der Pilotenkugel deutete er nach draußen ins All.
    Lola drehte den Kopf. Mit ihren siebenundachtzig Jahren war sie nur drei Jahre jünger als Vincent, und Falten bildeten ein komplexes Muster in ihrem Gesicht. Sie wog ein paar Kilo mehr als in ihrer Jugend, und das schwarze Haar hatte seinen Glanz verloren, aber für Vincent war sie noch immer so schön wie damals vor fast siebzig Jahren, als sie sich kennengelernt hatten. Lola trug ihre Schönheit nicht außen, sondern im Innern, in Herz und Seele. Dort gab es keine Falten. Dort blieb sie für immer jung.
    »Andere hingegen sind ziemlich teuer«, erwiderte Lola. »Zum Beispiel die Freiheit unabhängiger Spediteure. Raten für das Schiff
    müssen bezahlt werden. Und das geht nur, wenn die Fracht pünktlich ihren Bestimmungsort erreicht.« Sie beugte sich vor und sah auf die Anzeigen. »Wir sind spät dran.«
    »Mit dem Kurs so dicht am Graben entlang sparen wir mehrere Tage Flugzeit« sagte Vincent. »Und sieh nur, wie schön es ist.« Er zeigte auf das Wabern und Flackern an den Navigationsschilden vor dem Bug der SAMARKAND. Regenbogenartige Farbmuster entstanden und schimmerten vor dem Hintergrund der Kluft.
    Lola runzelte die Stirn. »Hast du das gesehen?«
    »Den silbernen Funken im violetten Streifen?«
    »Nein. In der Kluft. Ein kurzes Aufblitzen.«
    Akustische Signale kamen von den beiden Pilotenkonsolen. Lola beugte sich vor. »Die Sensoren der Fernerfassung orten ein Objekt, das aus der Kluft kommt.«
    Vincents Interesse erwachte. »Die normalen Schifffahrtsrouten führen weit an der Kluft vorbei. Wer oder was ist außer uns hier draußen?«
    Vom Bordsyntron verarbeitete Daten wanderten durch holografische Anzeigefelder.
    »Ein Raumschiff«, stellte Lola fest. »Konfiguration unbekannt.«
    Dieser Hinweis war ungewöhnlich genug. »Das Raumschiff ist nicht zu identifizieren?«, fragte Vincent überrascht. »Kann es in dieser Galaxis noch unbekannte raumfahrende Völker geben?«
    »Die Milchstraße ist ziemlich groß.« Lola betätigte die Kontrollen. »Das fremde Schiff gerät in den Nahbereich. Es hält direkt auf uns zu.«
    Vincent blickte zur Kluft, als wäre er imstande, das unidentifi-zierte Raumschiff mit bloßem Auge zu sehen. Und er sah tatsächlich etwas: Vor dem dunklen Hintergrund blitzte es.
    »Energetische Schockwellen«, sagte Lola an seiner Seite. »Das ist ein Angriff!«
    »Aber wer...«, brachte Vincent noch hervor.
    Es waren seine letzten Worte.
    Ein graues Etwas huschte heran und zertrümmerte die Pilotenkugel der SAMARKAND. Nur einen Sekundenbruchteil später brach das Gerüst des Frachters auseinander, und die Transportmodule platzten. Der Triebwerksflansch explodierte, und
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