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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen
Autoren: Andreas Brandhorst
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keine Einzelheiten erkannte. Levian Paronn hatte jedem aufbrechenden Exodus-Schiff den bis dahin fertigen Teil der Chronik mitgegeben, in speziell präparierten Datenspeichern untergebracht, die auf das Hirnwellenmuster eines bestimmten Menschen programmiert waren. Die vollständige Chronik des Exodus der Generationen lag nur ihm selbst vor. Aber genau das war zu wenig. Der Hinweis auf das letzte Schiff, die ACHATI UMA, musste weitergegeben werden. Andernfalls, so fürchtete er, geriet die Zukunft in Gefahr.
    Eine Zeit lang hatte Levian Paronn nur Augen für den unscheinbaren Datenspeicher. »Das ist mehr als meine Geschichte«, murmelte er leise und lauschte dem verhallenden Klang der eigenen Worte. »Das ist unser aller Leben.«
    Er hatte sich entschlossen, nicht nur das Original am richtigen Ort zu deponieren, sondern zudem einige Kopien zu verteilen. Einfach, um sicherzugehen. Wo, das würde er erkennen, sobald es so weit
    war, bislang wusste er es noch nicht.
    Wegen der speziell präparierten Datenträger nahm der Kopiervorgang geraume Zeit in Anspruch. Levian Paronn fragte sich, was er selbst empfinden würde, falls er eines Tages dem Empfänger der Aufzeichnung persönlich gegenüberstand. Das Gefühl, den anderen auszunutzen, hatte er sehr schnell verdrängt.
    Sein Blick kehrte zu den Sternen zurück. »Überlebt«, flüsterte er Lemurs Saat an Bord der vielen Generationenschiffe zu. »Überlebt und überbringt meine Botschaft.«

Perry Rhodan
    Dies war der Ort, wo Erinnerungen Bilder malten, und jetzt verblassten ihre Farben, verwischten zu einem Grau, das Einzelheiten verlor, und doch blieben Details und Farben erhalten, an einem anderen Ort, im Bewusstsein eines fast dreitausend Jahre alten Menschen.
    Perry Rhodan schlug die Augen auf und war von einem Moment zum anderen hellwach. Ein akustisches Signal kam vom medizinischen Syntron, mit dem er verbunden war, und wenige Sekunden später erschien Dr. Hyman Mahal an seiner Seite.
    »Ich weiß Bescheid«, sagte Rhodan. Er stellte fest, dass er auf einem Diagnosebett lag. Entschlossen schwang er die Beine über den Rand der Liege. »Ich kenne die Geschichte der Sternenarchen.« Er wollte aufstehen, doch der Mediker drückte ihn mit sanftem Nachdruck in eine sitzende Position zurück.
    »Immer mit der Ruhe«, brummte Mahal und blickte auf die Anzeigen der medizinischen Geräte. »Wie fühlst du dich?«
    »Ausgeschlafen und ausgeruht.«
    »Was hast du gefühlt?«
    Rhodan hob die rechte Hand zur Schläfe und ließ sie wieder sinken. Er bemerkte die kleinen Datenspeicher auf einem Tisch in der Nähe und beobachtete, wie sie grau wurden, so grau wie die Bilder, die er empfangen hatte - und die in seinem Gedächtnis mit ihrer ursprünglichen Farbenpracht existierten.
    »Levian Paronn«, sagte Rhodan langsam. »Der Mann, der damals das Projekt Exodus der Sternenarchen ins Leben rief... Irgendwie ist es ihm gelungen, mir eine Botschaft zu übermitteln. Sein Chronist hat alles festgehalten. Ich weiß, wie die Generationenschiffe gebaut wurden. Ich kenne die Hintergründe des Projekts. Paronn, ein Unsterblicher... Er verteilte Zellaktivatoren an die Kommandanten der Archen.«
    Rhodan stützte sich mit der Hand ab, als ihm plötzlich schwindlig
    wurde. Die Verbindung mit dem Syntron bestand nach wie vor, und der Mediker beobachtete, wie sich die Anzeigen veränderten.
    »Dein Bewusstsein hat die vielen empfangenen Informationen noch nicht verarbeitet«, sagte Mahal. »Fast zwanzig Stunden hast du in einer Art Koma gelegen. Wir waren nahe daran, die LFT zu informieren und um Hilfe zu bitten.«
    »Zwanzig Stunden...« Rhodan stand auf. »Ich muss mit Sharita reden.«
    Mahal verzog das Gesicht. »Da gibt es ein kleines Problem. Sharita Coho ist verschwunden. Zusammen mit Echkal cer Lethir und einigen anderen, unter ihnen auch Denetree und... Icho Tolot.«
    Rhodan musterte den Mediker mit der Gelassenheit eines drei Jahrtausende alten Mannes. »Es scheint viel geschehen zu sein, während ich... geschlafen habe. Auf dem Weg zur Zentrale kannst du mir alles erklären.«
    Pearl Laneaux führte das Kommando, und außer ihr hielten sich nur noch der Funker Alemaheyu Kossa und der Ortungsspezialist Omer Driscol in der Zentrale auf. Sie wirkten sehr erleichtert, als sie Rhodan sahen.
    »Dein Erwachen und Wohlergehen ist eine weitere gute Nachricht«, wandte sich die zart gebaute Laneaux an Rhodan. Als sie seinen fragenden Blick bemerkte, fügte sie hinzu: »Sharita und die anderen
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