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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten
Autoren: Hans Kneifel
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Begehrens in ihrer Stimme aus ihren gemeinsamen Schiffsträumen, »ist der Strand aus gelbem Sand, mit dem kühlen Schaum der Brandung, von dem wir so oft geträumt haben. Bald.«
    In den Kronen der großen Bäume rauschte und fauchte der Wind, der seltsame Gerüche aus dem Inneren des Landes herantrug. Kleine Tiere kletterten an den Baumstämmen hinauf, und in den Wäldern würden die Lemcharoys jagen können, wenn sie gelernt hatten, wie man die Waffen richtig gebrauchte.
    »Mit den Fähren schleppen wir nach und nach alles hierher, was wir aus dem Schiffswrack brauchen können«, sagte ein Rat, der einen kurzen Spaziergang beendet hatte. »Wir sind wenige; es muss keine große Siedlung gebaut werden.«
    »Ich fliege zurück«, sagte Kalymel leise. »Alle Überlebenden werden erkennen, dass es der schönste Platz dieser Welt ist.«
    Sie kletterten in die Fähre. Wieder flog Kalymel einige Runden um das Siedlungsgebiet und schaltete die Aufnahmegeräte ein. Die überlebenden Lemcharoys konnten schon in einer Stunde sehen, an welcher Stelle sie ihre Häuser bauen wollten; Dutzende Wohnstätten, zum ersten Mal seit dem Start nicht aus Stahl und Kunststoff.
    Die Insassen der Planetenfähre, die mit heulenden Triebwerken zum Wrack flog, sahen den Schwarm Menttia nicht, die friedlich im Sonnenlicht hoch über der Halbinsel kreisten.
    Gegenwärtig, während der »Nachtphase«, war die Anwesenheit einer Pilotin in der Zentrale unnötig; die PALENQUE kreiste in einem 100-Minuten-Orbit auf einer äquatornahen Bahn um Mentack Nutai. Rhodan saß neben Sharita Coho unter dem Zentralhologramm, in dem abwechselnd die Sonne auf- und unterging. Vor ihnen standen halb gefüllte Kaffeebecher. Die Kommandantin war in gelöster Stimmung. Sie stand nicht unter der Beobachtung ihrer Besatzung und hatte ihren Frieden mit Rhodan geschlossen. Der Unsterbliche hatte nicht ihre Position vereinnahmt, hatte sie nicht an den Rand gedrückt. Im Gegenteil, er hatte das Abenteuer ihres Lebens für sie eröffnet. Und die Aussicht auf einen Profit, der ihren Traum von einem eigenen Prospektorenraumer in greifbare Nähe rückte.
    Die Erlebnisse und Beobachtungen der vergangenen Tage waren zwar noch nicht restlos aufgearbeitet, aber alle Daten waren gesichert. »Da sitzen wir wieder, tatenlos und wartend. Eine frustrierende Nachtwache, Perry«, sagte Sharita nach einiger Zeit nachdenklichen, behaglichen Schweigens mit ironischem Lächeln.
    »Jemand wie ich hat lernen müssen, dass Warten ein wesentlicher Teil des Lebens ist.«
    Sharita nickte zeitlupenhaft langsam. »Verständlicherweise habe ich darin weniger Erfahrung als du.«
    »Richtig.«
    »Du meinst, du hättest tatsächlich deinen Haluterfreund erkannt?«, sagte sie nach einer angemessenen Weile, die Brauen fragend hochgezogen.
    Rhodan nickte.
    »Und denselben Haluter hast du angefunkt und hierher gerufen. Das wäre der erste Haluter der Geschichte, der an zwei Stellen gleichzeitig anwesend ist!«
    Bei der Auswertung der Aufnahmen, die Rhodans Syntronkamera in der Anlage unter dem Eis automatisch gemacht hatte, hatten zwei kurze Sequenzen die Gestalt des Haluters gezeigt. Immer wieder hatte sich Rhodan die Bilder vorgespielt; als Standbild, in Zeitlupe, rückwärts, in zunehmend unschärfer werdenden Vergrößerungen. Der Syntron der PALENQUE hatte schließlich Rhodans Wahrnehmung bestätigt: Bei dem Haluter auf den Aufnahmen handelte es sich um Icho Tolot. Wahrscheinlichkeit: 98,43 Prozent.
    »Da dem so ist«, gab Rhodan im gleichen Tonfall zurück, »kann er es nicht sein. Ich weiß es. Ich glaube nicht an. Zauberei. Aber ein paar aufmüpfig rudimentäre Zellen in meinem Kopf, in denen vage Erinnerungen schlafen, geben keine Ruhe.« Er zuckte mit den Achseln. »Vergessen wir das Thema. In Kürze wird Icho sein Schiff hier abbremsen, und dann ist er zumindest bei uns. Vielleicht klären sich dann wenigstens einige unserer vielen Fragen.«
    Sharita hob den Becher und blinzelte ihm zu. »Wir warten ungeduldig auf ihn und eine neue Space-Jet. Ich rechne nicht damit, dass er die Jet in seinem Raumschiff anliefert.«
    »Kaum. Aber eure Eignergemeinschaft soll keinen Verlust erleiden.«
    Vier Kriecher, von Alemaheyu überwacht, waren auf dem Flug zum Asteroidengürtel zwischen den Bahnen des siebenten und achten Planeten der roten Sonne. Aus der Umlaufbahn hatte die Besatzung der PALENQUE beobachtet, wie der akonische Forschungskreuzer die Kommandozentrale Chibis-Nydeles zur Halbinsel transportiert
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